Liste der deutschen Kardinäle
Die Liste der deutschen Kardinäle zählt alle Kardinäle aus Deutschland auf und weist auf Sonderfälle hin. Es werden die Kardinäle ehemaliger und aktueller deutscher Bistümer sowie deutsche Kurienkardinäle zusammengeführt. Die Säkularisation von 1803 dient der Gliederung.
Deutsche Kardinäle vor 1803
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werinhar († 982), Abt von Fulda (968–982), Begleiter Ottos II. in Italien, soll dort kurz vor seinem Tod 982 Kardinalpriester geworden sein
- Friedrich von Lothringen, der spätere Papst Stephan IX. († 1058), war Kardinal und Abt von Montecassino unter Leo IX.
- Bruno († 1092), Kardinalpriester von S. Sabina ab 1058
- Gerhard († 1077), Kardinal seit 1067[1]
- Kuno von Praeneste († 1122), Kardinal seit 1108
- Dietwin (auch Theodwin) († 1153), Abt in Gorze, päpstlicher Legat beim Zweiten Kreuzzug, Kardinal seit 1134
- Konrad I. von Wittelsbach († 1200), Erzbischof von Mainz (Konrad I.) und Salzburg (Konrad III.), Kardinal ab 1165?
- Siegfried II. von Eppstein († 1230), Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches, Kardinal ab 1206
- Konrad von Urach († 1227), Zisterzienserabt, Kardinalbischof und Kardinallegat in Frankreich und Deutschland, Kardinal ab 1219
- Thomas Olivier (oder Thomas Oliver, auch Oliver der Sachse, Oliver von Paderborn, Oliver von Köln) († 1227), 1223 bis 1225 Bischof von Paderborn, Kardinal seit 1225
- Johannes III. Grünwalder († 1452), 1443/48 bis 1452 Fürstbischof von Freising, seit 1440 Kardinal (durch Gegenpapst Felix V.)
- Nikolaus von Kues (1401–1464), päpstlicher Legat, ab 1450 Fürstbischof von Brixen, Kardinal seit 1448
- Peter von Schaumberg (1388–1469), 1424 bis 1469 Bischof von Augsburg, Kardinal spätestens seit 1450
- Burkhard von Weißpriach († 1466), ab 1461 Erzbischof von Salzburg, Kardinal 1458/1461?
- Georg Hessler (auch Georg Heßler, Georg von Hessler, Georg von Heßler und Georg von Hasler) († 1482)
- Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540), ab 1519 Erzbischof von Salzburg, Kardinal seit 1511 in pectore
- Albrecht von Brandenburg (1490–1545), ab 1513 Erzbischof von Magdeburg und ab 1514 Erzbischof zu Mainz, Kardinal seit 1518
- Nikolaus von Schönberg (1472–1537), Päpstlicher Gesandter, Erzbischof von Capua, Kardinal seit 1537
- Otto von Waldburg (1514–1573), ab 1543 Bischof von Augsburg, Kardinal seit 1544
- Johannes Gropper (auch Johann Gropper) (1503–1559), Theologe, Kardinal seit 1555
- Stanislaus Hosius (1504–1579), ab 1559 Legat am kaiserlichen Hof in Wien, Kardinal seit 1561
- Mark Sittich von Hohenems (auch Markus Sittikus bzw. Marco Sittico Altemps) (1533–1595), 1561 bis 1589 Fürstbischof von Konstanz, Kardinal seit 1561
- Philipp von Bayern (1576–1598), ab 1579 (!) Fürstbischof von Regensburg, Kardinal seit 1596
- Eitel Friedrich von Hohenzollern (1582–1625), ab 1623 Fürstbischof von Osnabrück, Kardinal seit 1621
- Friedrich von Hessen-Darmstadt (1616–1682), Kardinal seit 1650, erst 1673 Bischofsweihe und Bischof von Breslau
- Franz Wilhelm von Wartenberg (1593–1661), 1625–1661 Fürstbischof von Osnabrück, Kardinal seit 1660
- Bernhard Gustav von Baden-Durlach O.S.B. (1631–1677), ab 1671 Fürstabt in Fulda und ab 1673 in Kempten, Kardinal ab 1671
- Wilhelm Egon von Fürstenberg-Heiligenberg (1629–1704), ab 1682 Bischof von Straßburg, Kardinal seit 1686
- Christian August von Sachsen-Zeitz (1666–1725), ab 1707 Erzbischof von Esztergom (Gran), Kardinal seit 1706
- Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim (1676–1743), ab 1719 Fürstbischof von Speyer, ab 1740 Fürstbischof von Konstanz, Kardinal seit 1713
- Franz Konrad von Rodt (1706–1775), 1750 bis 1775 Fürstbischof von Konstanz, Kardinal seit 1756
- Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg (auch zu Stolzenfels) (1706–1770), ab 1743 Fürstbischof von Speyer, Kardinal seit 1761
- Johann Heinrich von Frankenberg (1726–1804), ab 1759 Erzbischof von Mechelen, Kardinal seit 1778
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Albrecht von Brandenburg
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Otto von Waldburg
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Johannes Gropper
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Friedrich von Hessen-Darmstadt
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Bernhard Gustav von Baden-Durlach
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Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim
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Franz Konrad von Rodt
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Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg
Sonderfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adriaan van Utrecht (1459–1523): Der Niederländer und spätere Papst Hadrian von Utrecht war seit 1517 Kardinal und enger Mitarbeiter Karls V., in dessen Namen er als Generalinquisitor und Statthalter die spanische Monarchie regierte. Utrecht war damals ein zur Herrschaft Burgund gehörender Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
- Joseph Dominikus von Lamberg (1680–1761): Der gebürtige Steyrer wurde als Fürstbischof von Passau 1738 zum Kardinal ernannt.
- Leopold Ernst von Firmian (1708–1783): Der gebürtige Trienter wurde als Fürstbischof von Passau 1772 zum Kardinal ernannt.
- Joseph Franz Anton von Auersperg (1734–1795): Der gebürtige Wiener wurde als Fürstbischof von Passau 1789 zum Kardinal ernannt.
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Adrian von Utrecht
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Joseph Dominikus von Lamberg
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Leopold Ernst von Firmian
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Joseph Franz von Auersperg
Deutsche Kardinäle seit 1803
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden sind alle 42 Kardinäle seit 1818 aufgeführt. Derzeit (15. März 2024) leben noch sechs deutsche Kardinäle, davon sind drei unter 80 Jahren und damit noch papstwahlberechtigt.
Darüber hinaus wird bei Romano Guardini darüber spekuliert, ob Papst Paul VI. ihm den Kardinalspurpur 1965 angetragen hat, der Theologe diesen aber alters- und gesundheitsbedingt abgelehnt habe. Eine frühe Korrespondenz Montini–Guardini gab es. Dieses vom Istituto Paolo VI in Brescia widerlegte Gerücht[2] hält sich seit einer diesbezüglichen dpa-Meldung vom 8. Februar 1965 hartnäckig. Dafür sprach jedoch, dass beim Konsistorium vom 22. Februar 1965 seine theologischen Weggefährten Lorenz Jaeger und Giulio Bevilacqua ins Kardinalskollegium aufgenommen wurden, und sein Freund Felix Messerschmid diesen Vorgang bestätigte.
Deutsche Kardinäle in ausländischen Bistümern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Bild | Geboren | Diözese / Funktion seit | Ernennung zum Kardinal | Wappen | Ernennung durch Papst | Gestorben |
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Josef Clemens Maurer CSsR | 1900 | Erzbischof von Sucre, Bolivien | 1967 | Paul VI. | 1990 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ekkart Sauser: GERHARD (Gerald). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 449 .
- ↑ vgl. Paul VI. und Deutschland (2006), S. 148 Fn. 51