Liste von Bezeichnungen für Haus- und Wildtiere

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Diese Liste der Bezeichnungen für Haus- und Wildtiere enthält Tierbezeichnungen für Haus-, Nutz- und einige Wildtiere, unterschieden nach Geschlecht, Alter, Fortpflanzungsfähigkeit und anderen Kategorien; teils werden die Namen von einer Grundform abgeleitet (siehe auch Geschlechtsspezifisch abgeleitete Tierbezeichnungen).

Bezeichnungen für Haus- und Wildtiere

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Tier Männchen  Weibchen  Junges  kastriert (♂,♀) Fuß Tiergruppe Weiteres, Bemerkung
Bienen Drohne Arbeiterin Larve Bien, Staat (Eusozialität), Schwarm Königin, Weisel (Fortpflanzungsfähiges ♀)
Elche A1 Bulle (Elchbulle); Schaufler, Stangler Kuh (Elchkuh); Elchtier Kalb, Elchkalb Klaue Rudel
Enten A5 Erpel, Enterich Ente Kü(c)ken/Küchlein Schoof
Esel A2, insb. Hausesel Hengst Stute Fohlen Wallach (♂), veraltet Macker, Knilch (landschaftlich) (♂) Huf wie Pferde
Fische, insb. Knochenfische Milchner Rogner Larve Schwarm Larve: nur bis zur Metamorphose, siehe Fortpflanzungsbiologie bei Knochenfischen
Gämse A1 Bock, Gamsbock Geiß Kitz Klaue
Gänse, insb. Hausgans Gänserich, Ganser, Ganterich, Ganter Gans Kü(c)ken/Küchlein, Gössel Schoof dialektal für Gössel: Gänsel
Hasen, einschl. Kaninchen Rammler, Bock Zibbe Welpe[1] Pfote Horde, Kolonie (bei Kaninchen)
Hirsche, Echte A1 Bulle Hinde, Hindin, Hirschkuh, Tier Kalb Klaue Rudel Anzahl mit Zusatz -ender: Altersangabe der ♂ nach dem Geweih;
Mönch: Jg. geweihloser ♂ Hirsch;[2]
Tier: vgl. englisch deer ‚Hirsch, Reh‘Jg. präzise Rottier (Rothirsch), Damtier (Damhirsch); Alttier Jg. Muttertier,[2] Schmaltier Jg. ♀ vor dem ersten Wurf;
Kalb: Jg. bis Martinstag oder Silvester
Hunde und diverse Marderartige A3 Rüde Hündin A4, Zauche,[3] Fähe A8 Welpe Pfote Meute, Rudel (vor allem bei Wölfen)
Hühner einschl. Haushuhn A6 Hahn A6, Gockel (nur Haushuhn) Huhn, Henne Kü(c)ken/Küchlein Kapaun, Kapphahn (♂, nur Haushuhn) Kralle Schar Haushuhn: Glucke ♀ mit ○
Truthuhn auch PuterPute
dialektal für Küken: Pipperl, Wuserl, Puserl, Singerl, Hünkel/Hinkel
Poularde (♀ nicht geschlechtsreifes Haushuhn)
Katzen: Kleinkatzen, insb. Hauskatze Kater, Katzer Katze, Kätzin[4] Junge, Katzenjunges, Kätzchen, Welpe[1] Pfote
Wildkatze und Luchs: Jg. Waffe,[2]
Wildkatze und Luchs: Jg. Kuder ♂,[2]
dialektal für „weibl. Katze“: Käterin; Kätzin (verbreitet in Niederpfalz und nördliche Vorderpfalz)
Meerschweinchen[1] Bock Sau Welpe
Murmeltier Bär Katz(e) Affe[5] Kolonie (artabhängig)
Pferde A2, insb. Hauspferd Hengst Stute Fohlen, Füllen Wallach (♂) Huf Herde Jährling (einjähriges ○) ,
Absetzer (von der Mutter entwöhntes ○)
Rehe A1 Bock, Rehbock Ricke, Geiß Kitz Klaue Sprung Kitz: vgl. englisch kid;
Jährling: Einjähriger Rehbock
Rinder A1 Bulle, Stier Kuh Kalb Ochse (♂); Schnitzkalbin (♀) Klaue Herde Hausrind (siehe dort zu Details):
Kuh fachlich erst nach dem ersten Wurf:
Mutterkuh beim Säugen,
Milchkuh in verlängerter Melkzeit;
Färse, auch Sterke/Starke, Kalbin, Queen(e), Gusti: unreifes ♀ über einem Jahr;
Mastkuh: ♀ ganz ohne ○;
Jungstier/Jungbulle: ♂ über einem Jahr bis zur Reife, später
Mastbulle oder
Zuchtbulle, auch Hage/Häge(l), Farre(n), Fasel, Muni
○ unter 1 Jahr ♀Kaibl, Schumpen
Schafe, insb. Hausschaf und Mufflon Bock, Widder Au, Aue, Zibbe Lamm Hammel, Schöps (♂) Klaue Herde Hausschaf: Milchlamm (○ 8 Wochen bis 6 Monate), Mastlamm (○ bis zu 1 Jahr); dann auch Jährling, Zutreter; adulte ♀ auch analog Rind (Mutter-, Milch-, Mastschaf)
Schwein (Hausschwein) Eber, Saubär Sau Ferkel Altschneider, Borg, Kunze, Pölk (♂) Klaue Borg resp. Altschneider je nach Zeitpunkt der Kastration.
Wale A1 Bulle Kuh Kalb Schule
kleine Vögel (besonders Wachteln und Drosseln) Jg. Sicke[6] Schar
Wildschwein, Jg. Sau/Wildsau A7
Jg. Schwarzwild[2]
Keiler Bache (Jg. ab dem 3. Lebensjahr)[2] Frischling,
Überläufer (Jg. im 2. Lebensjahr)[2]
Klaue Rotte (Jg.) Basse (Jg. starker, alter Keiler);[2]
Frischling: ○ bis 12 Monate, Überläufer: ○ 12 bis 24 Monate
Ziegen A1, einschließlich Steinbock A7 Bock (insb. Geißbock bei der Hausziege) Geiß (insb. Steingeiß beim Steinbock), Zicke, Zibbe (Hausziege) Kitz, Zicklein Mönch (♂ bei der Hausziege) Klaue Herde

Anmerkungen zur Wortbildung

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Vorbemerkung: Die „Schemata“ der überkommenen deutschen jägerischen und landwirtschaftlichen Sondersprachen, die auf die in Mitteleuropa vorkommenden Tierarten zugeschnitten sind, auf aus jüngerer Zeit stammende evolutionsbiologische Abstammungssysteme (taxonomische Gruppen) übertragen zu wollen, ist häufig wenig sinnvoll; die Bezeichnungen sind meist phänomenologisch-vergleichend.

A1 
Schema Bulle/Kuh/Kalb für alle echten Hirsche und Rinder (Tribus), diverse andere große Huftiere im weitesten Sinne (wie Elefanten, Giraffen – hier als eine von zwei Möglichkeiten, manche Antilopen, u. v. a.), auch für die Wale und Seekühe (die tatsächlich mit Vertretern dieser Gruppe verhältnismäßig nah verwandt sind), und auch die Robben (die aber hundeartige Raubtiere sind A3). Bock/Geiß/Kitz (Benennungsschema von Ziege/Reh) für Trughirsche (das Reh gehört zu den Trughirschen – ausgenommen der Elch, der wegen seiner Größe und Behäbigkeit deutsch wie der Rothirsch benannt wird), sowie Gämsen und andere Ziegenartige, Gazellen, und viele andere kleinere, agile Huftiere
A2 
Hengst/Stute/Fohlen bei den Pferden (Equus), auch bei Wildpferden, Wildeseln und Zebras, sowie bei Kamelen und – als eine von zwei Möglichkeiten – bei Giraffen
A3 
Das Schema des Haushunds gilt im Prinzip für alle Hunde, Füchse und Wölfe, und Marderartige, etwa Frettchen; beim (europäischen) Dachs ist die Anwendbarkeit des Schemas strittig[7]
A4 
Nur beim Haushund, einschließlich Dingo; unklar bzw. selten bei Vertretern der Echten Hunde, wie dem Afrikanischen Wildhund
A5 
Alle als „Enten“ bezeichnete Arten der Familie der Entenvögel
A6 
Gilt analog für Auerhahn, Jg. Birkhuhn Jg. Spielhahn, Rebhuhn, Schnepfe, Fasan und anderes Federwild, sowie Straußenvögel und Trappen;
Schema Hahn/Henne/Küken gilt in der Ornithologie allgemein für ♂/♀/○ der Vögel, insbesondere Singvögel
A7 
In der Jägersprache zum Schalenwild und Haarwild gerechnet
A8 
Nur Fuchs, Jg. auch auf alle Raubwildarten beim Niederwild übertragen[2]
Wiktionary: Verzeichnis: Geschlechtsspezifische Bezeichnungen bei Tieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c Thomas Schürzeberg: Überblick Bezeichnung von Tieren. In: KaninchenInfo EU. Abgerufen am 11. März 2024.
  2. a b c d e f g h i Walter Prader (Hrsg.): Jägersprache von A bis Z. In: Südtiroler Jagdportal. Abgerufen am 10. August 2022.
  3. Johann Gottlieb Radlof: Grundzüge einer bildungsgeschichte der Germanen: nach den urdenkmalen der Sprache und der Geschichte. G. Reimer, 1825, S. 55 (§ 3); weitere veraltete Formen: „an einigen Orten auch Zaupe oder Betze“. Georg Ludwig Hartig: Lehrbuch für Jäger und die es werden wollen. Band 1. Rötzl und Kaulfuss, 1812, S. 258 (Scan in der Google-Buchsuche).
  4. Worteintrag: Kätzin, die. In: Duden online. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  5. Walter Prader (Hrsg.): Das Murmeltier. In: Südtiroler Jagdportal. Abgerufen am 8. Juni 2021.
  6. Michael Müller, Lexikoninstitut Bertelsmann (Hrsg.): Die deutsche Rechtschreibung. Band 2 L–Z. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2007, ISBN 978-3-577-09120-6, S. 1601–1602 (S. 1601, S. 1602 in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. August 2022]).
  7. Den Dachs explizit ausnehmend: Ilse Haseder, Gerhard Stinglwagner: Knaurs Großes Jagdlexikon. Weltbild-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1579-5, S. 201, sowie Carl Zeiss, Fritz Dobschova: Lexikon der Waidmannssprache. Hubertusverlag Hitschmann, Wien 1992, ISBN 3-7039-0011-3, S. 63.