Liste von Sakralbauten in Halberstadt
Die Liste von Sakralbauten enthält bestehende und ehemalige Kirchen, Kapellen und Synagogen in Halberstadt.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Halberstadt war im Mittelalter Sitz eines Bistums und besitzt deshalb einige historische Kirchen, Kapellen, Klöster und Stifte.
In den Jahren 1944 und 1945 wurden bei den schweren Luftangriffen auf die Stadt auch die meisten Kirchen beschädigt oder zerstört. Einige konnten danach wiederaufgebaut werden, zuletzt die Laurentiuskirche 1993 in einer spektakulären Aktion.
Bestehende Kirchen und Kapellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadt Halberstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dom St. Stephanus und St. Sixtus, 1236 erbaut, 1491 Umbau, gotische Kathedrale, mit Domklausur (mit Winterkirche)
- Liebfrauenkirche, 1146 erbaut, heute einzige Pfeilerkirche mit vier Türmen im nördlichen und östlichen Deutschland
- St. Martini, um 1250/1350 erbaut, gotische Hallenkirche mit unterschiedlich hohen Westtürmen
- St. Moritz, um 1246 erbaut, dreischiffige Pfeilerbasilika
- St. Burchardi, um 1210 erbaut, romanische Basilika ohne Turm, mit rechteckigem Umgangschor, ehemalige Klosterkirche
- St. Andreas, erbaut im 13. Jahrhundert, gotische Hallenkirche ohne Turm, ehemalige Franziskanerklosterkirche
- St. Katharinen und St. Barbara, erbaut im 14. Jahrhundert, dreischiffige Hallenkirche ohne Turm, ehemalige Dominikanerklosterkirche, jetzt katholische Pfarrkirche
- St. Johannis, 1648 fertiggestellt, Fachwerkkirche
- Kapelle im Campestift, Zionsgemeinde, Am Johannesbrunnen 36
Eingemeindete Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Urban in Aspenstedt
- St. Bonifatius in Athenstedt
- St. Petri in Emersleben (Halberstadt)
- Kirche zum Heiligen Berge Gottes in Klein Quenstedt
- St. Franziskus in Langenstein, 1954 als römisch-katholische Kapelle eingerichtet, seit 2019/2020 evangelisch-lutherisch
- St. Stephanus in Sargstedt
- St. Pankratii in Schachdorf Ströbeck
- St. Laurentius in Wehrstedt, um 1194 erbaut, romanische Dorfkirche, 1945 beschädigt, 1993 wiederaufgebaut in 60 Stunden
Ehemalige Kirchen und Kapellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Profanierte Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peterskapelle Petershof, erbaut Mitte 14. Jahrhundert, in der Bischofsresidenz, 1869 profaniert, heute Stadtbücherei, Domplatz nahe Liebfrauenkirche
Ruinen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franzosenkirche, 1712 fertiggestellt für die französisch-reformierte Gemeinde, seit etwa 1816 nicht mehr genutzt, erhalten als Gedenkort, Antoniusstraße
- Kapelle St. Georg, vom ehemaligen St.-Georgs-Hospital, Hospitalstraße Ecke Bleichstraße
Nicht mehr vorhandene Kirchen und Kapellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab einige weitere Kirchen und Kapellen in Halberstadt.[1]
- Kirche St. Peter und Paul, erste Kirche um 1083 erbaut, dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei Türmen, 1945 beschädigt, 1969 abgerissen
- St. Nikolai in Langenstein, 1888 erbaut, 1977 auf Anordnung der DDR-Behörden gesprengt
Ehemalige Klöster und Stifte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Halberstadt gab es einige Klöster und Stifte seit dem 10. Jahrhundert, die meist erst um 1810 aufgelöst wurden. Es sind alle bekannten angegeben.
- Stifte
- Domkapitel Halberstadt
- Liebfrauenstift, Kollegiatstift
- St. Bonifatius und Mauritius, Kollegiatstift
- St. Pauli (kurzzeitig St. Petri et Pauli), Kollegiatstift
- St. Johannis, Kollegiatstift, dann Augustiner-Chorherrenstift
- Prämonstratenserstift, 1187–1192/1206, bei St. Burchardi
- Pfortenkloster, um 968–um 1944, Damenstift
- Klöster
- Dominikanerkloster (Paulerkloster), jetzt St. Katharinen
- Dominikanerinnenkloster St. Nicolai, 1287–1810
- Franziskanerkloster St. Andreas
- Zisterzienserinnenkloster St. Jacobi, dann St. Burchardi
- Augustiner-Eremiten-Kloster, 1257–1367 erwähnt[2]
- Antoniterkloster
- Trillkloster, Celliten, 1375–um 1810
- Kloster der willigen Armen, Cellitinnen, um 1400–1810
- Templerkommende
- Servitenkloster (Marienknechte)
- Jesuiten, 1591, 1629–1631, 1638, um 1640
Ehemalige Hospitäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind einige Hospitäler bekannt, die Arme, Reisende und Kranke beherbergten.
- Alexiushospital
- Ludgerihospital, die beiden ersten bekannten Hospitäler in Halberstadt
- Hospital St. Spiritus (Heilig Geist Hospital)
- Siechenhof, Leprosenhaus, für unheilbare Kranke
- St. Salvatorhospital, jetzt Krankenhaus St. Salvator
- St. Elisabethhospital
- Georgenhospital
- Maria-Magdalenen-Hospital, 1500–vor 1754
- Trillkloster, um 1660–1810
Synagogen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaussynagoge, erhalten als Seminargebäude
- Synagoge, zerstört
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oskar Doering: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Halberstadt Land und Stadt. Hendel, Halle 1902. S. 523 Register
- Karl Ludwig Zschiesche: Halberstadt sonst und jetzt. Halberstadt 1895, S. 252–257 Register
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alles wissenswerte rund um die Domstadt
- Stadt Halberstadt, ihre Kollegiatstifter, Klöster, Kirchen und Hospitäler Landesarchiv Sachsen-Anhalt, 01.02.01.U 8; auch A 13–15
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alfred Berg: Georg Torquatus als Halberstädter Topograph (1574), in Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle/S. 25, 1901, S. 17–47, hier S. 34f. Text, mit allen Kirchen und Kapellen (Templum) 1574
- ↑ Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Halberstadt 01.02.01.U 8. 05, mit drei Texten, sonst keine Erwähnungen in Urkundenbüchern Stadt Halberstadt und Hochstift Halberstadt, sowie in Regionalliteratur; möglicherweise in Adalbero Kunzelmann: Geschichte der deutschen Augustiner-Eremiten. 5. Die sächsisch-thüringische Provinz, 1974