Litauische Marine

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Litauische Seestreitkräfte
Karinės jūrų pajėgos

Wappen
Wappen der litauischen Seestreitkräfte
Aktiv
  • 1935–1939/40
  • Neuaufstellung 1992
Staat Litauen Litauen
Streitkräfte Litauische Streitkräfte
Typ Teilstreitkraft (Marine)
Leitung
Oberbefehlshaber der Streitkräfte Verteidigungsminister

(im Kriegsfall: Präsident der Republik Litauen)

Militärischer Befehlshaber der Streitkräfte General Raimundas Vaikšnoras
Befehlshaber der Seestreitkräfte Flottillenadmiral
Giedrius Premeneckas[1]
Insignien
Seekriegsflagge
Gösch

Die Litauischen Seestreitkräfte (litauisch Karinės jūrų pajėgos) sind eine Teilstreitkraft der Litauischen Armee und unterstehen dem litauischen Verteidigungsministerium. Der Befehlshaber der Seestreitkräfte ist Flottillenadmiral Giedrius Premeneckas. Wichtigster Stützpunkt der Seestreitkräfte ist Klaipėda.

Schon die historische Königliche Republik Polen-Litauen verfügte über eine Flotte, als deren Gründer Sigismund II. August gilt. Diese verlor aber mit dem Niedergang des Staates zunehmend an Bedeutung. Erst nachdem man 1923 die Kontrolle über das Memelgebiet und die dortige Hafenstadt Klaipėda erlangt hatte, hatte das 1918 unabhängig gewordene Litauen begonnen, wieder eigene Seestreitkräfte aufzubauen. Hierzu wurde 1927 ein deutsches Minensuchboot erworben und als Schulschiff Prezidentas Smetona in Dienst gestellt. Am 1. August 1935 wurde die Marine von General Stasys Raštikis zu einer selbstständigen Teilstreitkraft erhoben. Nur wenige Jahre später war deren vorläufiges Ende besiegelt, als das Memelgebiet 1939 an Deutschland zurückfiel und das restliche Litauen im Jahr darauf von der Sowjetunion ohne Gegenwehr besetzt wurde.[2][3] Die Prezidentas Smetona war dabei die einzige Einheit Litauens, deren Flagge nicht an die Sowjetischen Streitkräfte übergeben wurde. Die Besatzung hatte in der Nacht die Flagge nieder geholt und sich mit dieser über das Meer abgesetzt. So gelangte die Flagge später noch in die USA.[4]

Ehrengarde der Litauischen Marine

Nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Litauens 1990/91 wurden die Seestreitkräfte, wie auch die anderen Teilstreitkräften, neu aufgestellt. Als Datum der Neugründung der Marine gilt dabei heute der 4. Juli 1992. Zum Aufbau einer eigenen Flotte wurden in der Folgezeit zunächst zwei ehemals sowjetische Korvetten übernommen. Im Jahr 1993 übergab die Russische Föderation den litauischen Seestreitkräften den Küstenschutz des Landes.[2][3] Ende des Jahres 1996 begann eine Kooperation mit den Seestreitkräften Estlands und Lettlands. Daraus entwickelte sich in den nächsten zwei Jahren das gemeinsame Ostseegeschwader BALTRON.

Mit dem NATO-Beitritt Litauens am 29. März 2004 fand, wie in den anderen baltischen Staaten, eine umfassende Modernisierung der Flotte statt. Im Jahr 2009 wurde innerhalb der Seestreitkräfte ein Rettungszentrum (litauisch Jūrų gelbėjimo koordinavimo centras) aufgebaut, dessen Aufgabe die Koordination von Seenotrettungen und die Bekämpfung von Öl- und Gefahrstoffunfällen ist.[3]

Seit der Neuaufstellung der Marine in den 1990ern hat es sich eingebürgert, die Schiffe nach historischen Regionen Litauens zu benennen.

Befehlshaber der Seestreitkräfte

Giedrius Premeneckas (2020)

Seit ihrem Neuaufbau im Jahr 1992 wurden die litauischen Seestreitkräfte von folgenden Offizieren geführt:

Name Dienstzeit Bemerkung
Juozapas Algis Leisis 1992
Raimundas Saulius Baltuška 1992 – 1999
Kęstutis Macijauskas 28. April 1999 – 4. Juni 2008
Artūras Stankaitis 4. Juni 2008 – 24. Oktober 2008 interim
Olegas Mariničius 24. Oktober 2008 – 1. März 2010
Artūras Stankaitis 2. März 2010 – 30. April 2010 interim
Kęstutis Macijauskas 30. April 2010 – 27. Juli 2015 2. Amtszeit
Arūnas Mockus 2. August 2015 – 11. August 2020
Giedrius Premeneckas seit 11. August 2020

Die Seestreitkräfte untergliedern sich in die sechs Bereiche:

  • Flotte (litauisch Karo laivų flotilė)[5]
    • Minenabwehrgeschwader (litauisch Priešmininių laivų divizionas)
    • Patrouillengeschwader (Patrulinių laivų divizionas)
    • Hilfsschiffgeschwader (Pagalbinių laivų divizionas)
  • Taucherabteilung (Povandeninių veiksmų komanda)
  • See- und Küstenüberwachung (Jūros ir pakrančių stebėjimo tarnyba)
  • Maritimes Rettungskoordinationszentrum (Jūrų gelbėjimo koordinavimo centras)
  • Logistikabteilung (Logistikos tarnyba)
  • Ausbildungszentrum (Mokymo centras)
Patrouillenschiff Dzūkas

Die litauische Marine verfügt etwa über einen Bestand von 10 Seefahrzeugen:

Dienstgrade und Dienstgradabzeichen

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Dienstgradgruppe Flaggoffiziere Stabsoffiziere Subalternoffiziere
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Admirolas Viceadmirolas Kontradmirolas Flotilės admirolas Jūrų kapitonas Komandoras Komandoras leitenantas Kapitonas leitenantas Vyresnysis leitenantas Leitenantas
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Admiral Vizeadmiral Konteradmiral Flottillenadmiral Kapitän zur See Fregattenkapitän Korvettenkapitän Kapitänleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See
NATO-Rangcode OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1
Dienstgradgruppe Unteroffiziere
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Vyresnysis
laivūnas
Laivūnas Štabo
laivūnas
Štabo
laivūnas
specialistas
Vyresnysis
seržantas
Vyresnysis
seržantas
specialistas
Seržantas Seržantas
specialistas
Grandinis
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Oberstabsbootsmann Stabsbootsmann Hauptbootsmann Oberbootsmann/
Bootsmann
Obermaat/
Maat
Oberstabsgefreiter/
Stabsgefreiter
NATO-Rangcode OR-9 OR-8 OR-7 OR-6 OR-5 OR-4
Dienstgradgruppe Mannschaften
Ärmelabzeichen
Dienstgrad Vyresnysis jūreivis Jūreivis Jaunesnysis jūreivis
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Hauptgefreiter/
Obergefreiter
Gefreiter Matrose
NATO-Rangcode OR-3 OR-2 OR-1
  • Karinės jūrų pajėgos Istorijos metraštis (Publikation der Seestreitkräfte zum 20. Jahrestag der Neugründung) – als PDF-Datei auf der Internetseite der Seestreitkräfte (Downloadquelle) abrufbar
  • Eric Wertheim: The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World: Their Ships, Aircraft, and Systems, US Naval Institute Press, 2007, ISBN 1-59114-955-X, S. 449 ff.
Commons: Lietuvos karinės jūrų pajėgos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vadas – Giedrius Premeneckas auf der Internetseite der litauischen Landstreitkräfte, abgerufen am 13. Mai 2021 (litauisch)
  2. a b Angaben zur Geschichte auf der Internetseite der Marine (englisch)
  3. a b c Angaben zur Geschichte auf der Internetseite der Marine (litauisch)
  4. Onlinemeldung auf der Internetseite der litauischen Streitkräfte (litauisch)
  5. Karo laivų flotilė (litauisch)