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Ljawon Wolski

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Ljavon Volski (September 2009)
Kyrillisch (Belarussisch)
Лявон Вольскі
Łacinka: Lavon Volski
Transl.: Ljavon Vol'ski
Transkr.: Ljawon Wolski

Ljawon Wolski (belarussisch Лявон Вольскі, ursprünglich Leanid Arturavič Seydel-Wolski [Леанід Артуравіч Зэйдэль-Вольскі]; * 14. September 1965 in Minsk) ist ein belarussischer Rockmusiker, Bandleader und Schriftsteller. Seine aktuelle Band Krambambulya, die er 2001 gegründet hat, tritt auch international auf. Weiterhin war er Gründer der Gruppen Mroja und N. R. M.

Ljawon Wolski ist der Sohn des deutschstämmigen Schriftstellers Artur Seydel-Wolski.[1] Ljawon studierte an der Kunsthochschule in Minsk und absolvierte seinen Militärdienst in der Armee. Wolski ist seit Anfang der 1980er-Jahre als freier Musiker tätig, zuerst in der Sowjetunion, dann in seiner Heimat Belarus. Er singt vor allem in Belarussisch.[2] Der Journalist und Belarus-Kenner Ingo Petz hält ihn für eine der „einflussreichsten Persönlichkeiten der weißrussischen Kultur“ in den vergangenen 25 Jahren. Zu Zeiten der Sowjetunion galt die belarussische Kultur und Sprache als „Kultur der Bauern“ und zweitrangig gegenüber dem Russischen. Da das Land von einer „neosowjetischen Elite“ regiert werde, setze sich diese Diskriminierung bis heute fort. Wolski sei daher auch eine „Ikone der alternativen Kulturbewegung“. Er setze sich seit 16 Jahren mit „Literatur, Ironie, Musik und Mut“ gegen den autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko ein.

Wolski hat auf einem Album unter anderem Texte der belarussischen Dichter Maksim Tank, Uladsimir Karatkewitsch und Ryhor Baradulin in Rocksongs verwendet.

Ende 2023 fügten belarussische Gerichte Wolskis Telegram- und Instagram-Seiten zur Liste extremistischer Materialien hinzu[3].

Zitat von Wolski

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„Die Katastrophe, das Unglück, das Leid ist ein wichtiger Teil der weißrussischen Mentalität. Deswegen glauben viele, dass unsere Kultur kein Sieger-Gen hat. Wir brauchen ein Erlebnis, mit dem wir uns selbst beweisen, dass wir die eigenen Herren unserer Geschichte und unseres Geschicks sein können.“

Ljawon Wolski[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Gedichtbände:

  • Kalidor (1993)
  • Fotoalbom (2000)

Prosa:

  • Milarus’ (2011)[5]
  • Narodny Albom (1997)
  • Śviaty Viečar 2000 (1999)
  • Ja Naradziŭsia Tut (2000)
  • Premjer Tuzin 2005 (2005)
  • Premjer Tuzin 2006 (2006)
  • Kuplety i prypievy (2008)
  • Takoha niama nidzie (2010)
  • Biełaja Jabłynia Hromu (2010)
  • Hramadaznaŭstva (2013)
  • Psychasamatyka (2016)
  • Ameryka (2020)

Literatur / Quelle

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Commons: Lavon Volski – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Лявон Вольский: «Запреты растят оппозицию». In: Charta 97. 28. Januar 2008, archiviert vom Original am 31. Januar 2008; abgerufen am 12. März 2021 (russisch).
  2. Сяргей Будкін: Лявон Вольскі: «У Беларусі сытуацыя агульнанацыянальных Навінак». Radio Free Europe, 3. Mai 2011, abgerufen am 10. April 2020 (belarussisch).
  3. Instagram-страницу Лявона Вольского признали «экстремистской». Кого еще? CityDog, 20. Dezember 2023, abgerufen am 21. April 2024 (russisch).
  4. zitiert nach Ingo Petz, siehe Literatur. Übersetzt von Ingo Petz
  5. Алексей Александров: Из потока новостей. Belorusy i rynok, 26. September 2011, abgerufen am 8. April 2020 (russisch).