Lotterhof (Patersholz)
Lotterhof Ehemalige Gemeinde Patersholz
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Koordinaten: | 49° 9′ N, 11° 13′ O | |
Höhe: | 395 m | |
Einwohner: | 0 (1937) | |
Lage von Lotterhof in Bayern
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Der Lotterhof (im Mittelalter auch als „Lodshof“, „Loterhoue“, „Lotershoffe“, später auch als „Lottershof“ bezeichnet) ist ein abgegangener Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Patersholz in der heutigen Stadt Hilpoltstein im heutigen mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsteil lag circa 500 Meter nördlich von Pyras und circa 100 Meter östlich des Löffelhofes sowie circa 100 Meter südlich des ebenfalls abgegangenen Schrötzenhofes.[1] Östlich breitet sich die Flur „Vogthof“ des spätestens im 19. Jahrhundert ebenfalls abgegangenen Vogtshofes aus.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Möglicherweise ist der Hof bereits im 13. Jahrhundert als Besitz der Reichsstadt Nürnberg erwähnt.[2] Um 1450 saß ein Jörg Zeh auf dem „Lodshof“ und hatte brieflichen Kontakt mit dem Nürnberger Rat.[3] 1489 ist der Hof als „Lottershoff“ (den Personennamen „Lotter“ = „Lothar“ enthaltend) genannt.[4] 1522 ist von Feldern des Hofes die Rede; 1544 kommt er im Nürnberger Salbuch als „nicht mehr bezimmert“ vor.[5] Der Hof lag auch nach einem pfalz-neuburgischen Verzeichnis von 1604 öde.[6] Auch 1642 heißt es, dass auf dem Lottershof „niemand vorhanden“ sei.[7] Zum Weiler „Lottershof“ gehörten insgesamt sechs Höfe, von denen zu dieser Zeit nur noch der „Schwarzhof“ und der „Schretzenhof/Schrötzenhof“ „bezimmert“ und demnach bewohnt waren.[8]
Später wurde Lottershof wieder besiedelt und existierte als Ortsteil der Gemeinde Patersholz noch 1928.[9]
1818 und 1831 wohnten auf dem Lottershof zwei,[10] 1836 sechs Personen.[11] Für 1832 ist eine Kapelle am Hof erwähnt.[12] In einem Verzeichnis der deutschen Schulen in der Oberpfalz heißt es 1866, dass die Kinder des Hofes, „wenn katholische Besitzer darauf sind“, nach Jahrsdorf zur Schule gehen.[13]
1861 bewohnten den Hof drei,[14] 1871 vier[15] und 1904 sowie 1928 fünf Personen.[16] 1937 wird der Hof als abgegangen bezeichnet.[17] Das amtliche Ortsverzeichnis von 1961 nennt unter der Gemeinde Patersholz den Lotterhof nicht mehr.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861)
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 54 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lottershof im BayernAtlas: Uraufnahme (1808–1864)
- ↑ Wiessner, S. 34
- ↑ Dieter Rübsamen: Das Briefeingangregister des Nürnberger Rates für die Jahre 1449–1457, Sigmaringen 1997, u. a. Nr. 639
- ↑ Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 115
- ↑ Wiessner, S. 46; Siegert, S. 224
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598–1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 10, Anm. 87, siehe [1]
- ↑ Wiessner, S. 180
- ↑ Siegert, S. 224 f.
- ↑ Wiessner, S. 256
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise … enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 56; Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 1. Band. Erlangen: Joh. Jac. Palm und Ernst Enke 1831, S. 1117
- ↑ Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 91 (Nr. 83)
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes Schwabach. 1832, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich Zahn und Leonhard Reisinger: Statistik der deutschen Schulen im Regierungsbezirke der Oberpfalz und von Regensburg, Regensburg 1866, S. 175 f.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 714, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ ' Wiessner, S. 256
- ↑ Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, S. 881
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 797 (Digitalisat).