Luftbeweglicher Waffenträger

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Der „Gesamtsystemdemonstrator Luftbeweglicher Waffenträger“, kurz GSD LuWa, ist ein Projekt der Bundeswehr für ein neues gepanzertes Kettenfahrzeug.

Als Nachfolger des Wiesel sucht die Bundeswehr für die Fallschirmtruppe ein neues Fahrzeug, dieses soll weiterhin per Hubschrauber (CH-53 und CH-47) verlastbar sein, dabei aber möglichst besseren Schutz und mehr Wirkung sowie moderne Technik bieten. Das Kettenfahrzeug soll ca. 2030 bei der Bundeswehr eingeführt werden.

Seit 2021 ist der „Gesamtsystemdemonstrator Luftbeweglicher Waffenträger“, kurz GSD LuWa, in der Erprobung.[1] Verantwortlicher Generalunternehmer ist die IABG, am Bau sind diverse Firmen beteiligt, z. B. ist das Chassis und der Antrieb von ACS Armoured Car Systems, das Fahrwerk von FFG und der Turm von Valhalla (Slowenien).

Der Prototyp ist ein 4,5 Tonnen schweres, diesel-elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit vier Ketten (sollte eine Kette ausfallen, bliebe das Fahrzeug wahrscheinlich trotzdem noch teilweise mobil). Er verfügt als Hauptwaffe über eine Mauser BK-27 in einem optional bemannten Turm, eine Variante mit MELLS ist geplant. Der Fahrer sitzt mittig vorne, dahinter der Kommandant, der gleichzeitig als Richtschütze die Waffe bedient. Der Fahrer hat ein gutes Blickfeld durch relativ große Fenster (vergleichbar mit dem Fennek).

Angetrieben wird der GSD LuWa durch einen Hybridantrieb, d. h. Elektromotoren, die durch einen Dieselmotor mit Strom versorgt werden, es gibt eine relativ kleine Pufferbatterie. Dies erlaubt eine flexible Bauweise, und durch Nutzung ziviler off-the-shelf-Komponenten konnte der Prototyp relativ schnell und günstig gebaut werden.[2]

Seit Ende 2023 gibt es eine konkrete Ausschreibung des BAAINBw.[3][4] Dabei wird vom Konzept des Prototyps etwas abgewichen, es wird die Verwendung des Kalibers 25 × 137 mm gefordert, das mit dem F-35 in die Bundeswehrlogistik Einzug hält und möglicherweise auch in einem zukünftigen Aufklärungspanzer verwendet werden soll. Damit kommen als Kanonen die Rheinmetall Oerlikon KBA und die M242 Bushmaster von Northrop Grumman in Frage, angeblich hat nur Rheinmetall ein fristgerechtes Angebot abgegeben.[5] Außerdem werden die maximalen Maße spezifiziert: der LuWa darf maximal 4,5 t Gefechtsmasse (und mindestens 5 t zul. Gesamtgewicht) haben und darf höchstens 4,20 m lang, 1,87 m hoch und 1,90 m breit sein, damit er in CH-53 und CH-47 passt. Weiterhin wird eine hohe Geländemobilität gefordert, ein spezifischer Bodendruck von höchstens 5 N/cm² (das ist halb soviel wie bei einem modernen Leopard 2) und eine Dauergeschwindigkeit auf der Straße von 90 km/h verlangt. Der Schutz soll nach STANAG 4569 normiert sein, die Schutzstufe wird allerdings nicht erwähnt (d. h. Level 1 muss mindestens erfüllt werden).

Von dem Fahrzeug sollen 89 Stück beschafft werden, davon 56 in der Variante mit 25-mm-Maschinenkanone, 24 in einer Panzerabwehrvariante und 9 Fahrschulfahrzeuge. Außerdem ist von einer Option auf 316 weitere Waffenanlagen die Rede, diese erstreckt sich ausdrücklich aber nicht auf weitere Fahrzeuge, die Türme sind für den Spähpanzer Korsak gedacht. Ein Prototyp des Turms wurde auf der Eurosatory 2024 von Rheinmetall auf ihrem Konzept für den Korsak gezeigt[6], das aber nicht zum Zuge gekommen ist.

Einzelnachweise

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  1. Gesamtsystemdemonstrator für einen zukünftigen Luftbeweglichen Waffenträger. In: Soldat und Technik. 6. August 2021, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  2. Warum militärische Mobilität „Commodity“ werden muss. (PDF) In: soldat-und-technik.de. 14. Oktober 2022, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  3. 581362-2023 – Wettbewerb | Deutschland-Koblenz: Gepanzerte Militärfahrzeuge. In: ted.europa.eu. 22. September 2023, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  4. 246129-2024 – Wettbewerb | Deutschland: Gepanzerte Militärfahrzeuge. In: ted.europa.eu. 25. April 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  5. Waldemar Geiger: Spähfahrzeug Next Generation – Korsak soll auf Basis von Piranha 6×6 realisiert werden. In: hartpunkt. 7. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  6. Waldemar Geiger: Rheinmetall gewährt Einblick in den Radspähpanzer Fuchs Evolution Combat Reconnaissance Vehicle. In: hartpunkt. 21. Juni 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.