Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg

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Der Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg umfasst den Zeitraum vom 1. September 1939 (Überfall auf Polen) bis zum 2. September 1945 (Kapitulation Japans). Ziele waren

  • Luftüberlegenheit zu erringen und diese zu nutzen,
  • Militäreinrichtungen, Infrastruktur und Produktionsanlagen des Gegners zu zerstören,
  • Seestreitkräfte des Gegners – Schiffe und U-Boote – zu versenken,
  • Nachschub transportierende Handelsschiffe zu versenken,
  • die Bevölkerung zu demotivieren/demoralisieren.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs nahmen Angriffe gegen Industriestandorte und Zivilbevölkerung an Intensität und Anzahl zu. Spätestens mit Beginn der Luftschlacht um England wurde die Luftverteidigung ein Schwerpunkt des Luftkrieges.

Eine ständige Aufgabe der Luftstreitkräfte der kriegführenden Staaten war die Luftnahunterstützung der Bodentruppen und gleichzeitige Gefechtsfeldabriegelung im Gefecht der verbundenen Waffen.

Der Krieg aus der Luft: Theorien und erste Ansätze

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Schon im Ersten Weltkrieg kam dem neuen Luftkrieg eine wachsende Bedeutung zu. Die Entwicklung von Militärflugzeugen machte in diesen Jahren große Fortschritte.

Neben dem operativen Einsatz von Flugzeugen über dem Frontgebiet zu Zwecken der Aufklärung oder Bodenunterstützung wurden auch strategische Bombenangriffe geflogen. Die Angriffe der Alliierten zielten dabei vorwiegend auf das lothringisch-luxemburgische Industriegebiet, während die deutschen Bomber eher direkt Städte wie Paris oder London angriffen.

Nach dem Krieg versuchten Militärs, daraus Schlüsse für die zukünftige Kriegführung abzuleiten. Als sehr einflussreich erwiesen sich die Theorien des italienischen Generals Giulio Douhet, die er 1921 in seinem Buch Dominio dell’Aria veröffentlichte. Ausgehend von der weit verbreiteten Überzeugung, dass ein neuer Krieg in noch höherem Maße die Mobilisierung aller Kräfte eines Staates erfordern würde, meinte er, dass nunmehr die Kraftquellen, also das tiefe Hinterland des Gegners, Hauptangriffziele sein müssten. Er plädierte dafür, zunächst die gegnerischen Luftstreitkräfte auszuschalten und danach die großen Zentren und Großstädte anzugreifen, um durch eine Beschädigung der Industrien und Demoralisierung der Bevölkerung die Widerstandskraft des Feindes zu verringern. Dies würde die Kapitulation des Feindstaates erzwingen, wobei ihm offenbar in gewisser Hinsicht das Beispiel des Deutschen Kaiserreiches von 1918 Modell stand. Der Angriff auf die Moral der gegnerischen Bevölkerung stand bei Douhet klar im Vordergrund: „Ich halte es sogar für erlaubt und verdienstvoll, bewohnte Städte mit Giftgasbomben zu belegen.“ Zu Lande und zur See solle man sich hingegen auf die Verteidigung beschränken.[1]

Diese Vorschläge wurden kaum als ernsthafte Handlungsanweisung betrachtet (so auch im Deutschen Reich), doch sie wiesen die Richtung einer neuen Entwicklung. Am ehesten gingen die britischen Streitkräfte auf die Idee des strategischen Bombenkrieges ein. Der einflussreiche britische Militärtheoretiker Basil Liddell Hart wies darauf hin, wie wirkungsvoll Schläge gegen das gegnerische Führungssystem sein könnten: „Wenn ein solcher Schlag genügend schnell und kraftvoll geführt wird, so gibt es keinen Grund, weshalb nicht in ein paar Stunden – oder höchstens Tagen – nach Beginn der Feindseligkeiten das Nervensystem eines der kämpfenden Länder gelähmt sein sollte.“ Hier stand also nicht das Terrorisieren der Zivilbevölkerung im Mittelpunkt, obwohl die Briten 1922 im Irak (damals Britisches Mandat Mesopotamien) auch darin Erfahrungen gesammelt hatten.[2]

Eine PZL.37 Łoś der Polnischen Luftstreitkräfte
Wieluń nach dem Luftangriff, September 1939

Die Luftwaffe der Wehrmacht verfügte zu Beginn des Zweiten Weltkrieges über 1180 Kampfflugzeuge: 290 Sturzkampfbomber Ju 87, 290 Bombenflugzeuge (hauptsächlich He 111), und 240 Marineflieger. Insgesamt besaß Deutschland etwa 3000 Flugzeuge, von denen zwei Drittel auf modernem Stand waren.

Am frühen Morgen des 1. September 1939 wurde beim deutschen Luftangriff auf Wieluń die militärisch unbedeutende polnische Kleinstadt Wieluń größtenteils zerstört und schätzungsweise bis zu 1200 Menschen getötet. Der Angriff wird von Historikern als erstes Kriegsverbrechen während des Überfalls angesehen.[3]

Die Erwartung des Oberkommandos der Wehrmacht, während des Überfalls auf Polen die klare Luftüberlegenheit über Polen zu erlangen, wurde gleich zu Beginn der Offensive erfüllt. Dennoch hatte die deutsche Luftwaffe überraschend hohe Verluste bei den Kampfflugzeugen zu verzeichnen. 22 % der deutschen Kampfflugzeuge wurden bis zum Ende des Feldzuges vernichtet. Nicht zuletzt aus diesem Grund musste der Angriffstermin für den Westfeldzug 29-mal verschoben werden.

Britische Fairey Battle und Curtiss P-36 der französischen Armée de l’Air im Formationsflug, Februar 1940

Die belgische Luftwaffe verfügte über etwa 192[4] sowie die niederländische Luftwaffe über 155 Maschinen.[A 1]

Denen standen auf deutscher Seite etwa 900 einmotorige Jagdflugzeuge (Bf 109), etwa 220 zweimotorige Jagdflugzeuge (sog. Zerstörer; Bf 110), etwa 1100 zweimotorige Bomber, hauptsächlich He 111 und Do 17, 450 dreimotorige Transportflugzeuge Ju 52, eine geringe Anzahl zweimotorige (Ju 88), etwa 320 einmotorige Sturzkampfbomber (Ju 87), ca. 45 einmotorige Doppeldecker-Schlachtflugzeuge (Hs 123) sowie eine geringe Anzahl anderer Modelle gegenüber.

Auch beim Westfeldzug waren die Verluste unerwartet hoch. In den Niederlanden verlor die Luftwaffe am 10. Mai 1940 allein 274 Ju-52-Transportflugzeuge an einem Tag, ein Weltrekord.[5] Insgesamt verlor die Luftwaffe in fünf Jahren dort über 2000 Flugzeuge.[6]

Jede größere Offensive der deutschen Streitkräfte wurde zunächst durch heftiges Bombardement der Luftwaffe eingeleitet. Hierbei kamen in der Regel Stukas zum Einsatz. So zum Beispiel am 10. Mai, als der deutsche Angriff begann, oder im Rahmen des Panzerdurchbruchs von Sedan wenige Tage später. Diese Luftangriffe während des Westfeldzuges waren mitunter so erfolgreich, dass Luftwaffenchef Hermann Göring überzeugt war, allein mit seiner Luftwaffe die Alliierten in der Schlacht von Dünkirchen besiegen zu können. Diese Fehleinschätzung führte unter anderem dazu, dass im Rahmen der Operation Dynamo über 300.000 alliierte Soldaten nach Großbritannien evakuiert werden konnten. Den Briten gelang es aufgrund der kurzen Anflugwege von ihren südenglischen Basen immer wieder, die Luftherrschaft über Dünkirchen an sich zu reißen und dabei 156 deutsche Flugzeuge abzuschießen[7], nicht ohne selbst 177 Flugzeuge zu verlieren.[8] Da zudem Schlechtwetterperioden den Einsatz der Luftwaffe hemmten, blieb Görings Gesamtbilanz weit von seinem hochgesteckten Ziel entfernt. Dennoch gelang es der Wehrmacht, bis zum 17. Juni große Teile der französischen Armee einzukesseln, und schließlich wurde am 22. Juni Waffenstillstand geschlossen.

Wie bei der Panzerwaffe war es durch enge Zusammenarbeit der deutschen Luftflotten mit den Heeresgruppen bis hinunter auf die taktische Ebene möglich, rasche und effiziente Luftunterstützung sicherzustellen und die zahlenmäßige Schwäche durch Schwerpunktebildung auszugleichen.

Zu den ab 7. September 1940 einsetzenden Tagangriffen auf London und andere britische Städte siehe Luftangriffe auf Städte/Großbritannien. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurden die Luftangriffe auf England erheblich seltener.

Einen Tag nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 erklärten die USA dem Kaiserreich Japan den Krieg; Hitler erklärte am 11. Dezember 1941 den USA den Krieg, obwohl er dazu laut Dreimächtepakt nicht verpflichtet war. Die US-Luftwaffe (damals hieß sie USAAF) flog ab August 1942 Luftangriffe gegen Städte im Deutschen Reich[9]; sie war seit der alliierten Landung in der Normandie maßgeblich am Vorrücken an der Westfront beteiligt.

US-Soldaten landen während der Operation Market Garden

Die Operation Market Garden war eine Luftlandeoperation der Alliierten (17. bis 25. September 1944). Aufgrund der hohen Verluste auf alliierter Seite gilt sie heute als letzter militärischer Erfolg der Wehrmacht. Ziel der Alliierten war es, mittels Fallschirmjägern eine Anzahl von Brücken in den Niederlanden zu sichern und so die Überquerung des Rheins einzuleiten, der die letzte große natürliche Barriere im Westen Deutschlands darstellte. Die Waalbrücke Nijmegen konnte gesichert werden; die große Rheinbrücke bei Arnheim dagegen blieb in deutscher Hand bzw. wurde zerstört. Die britische 1st Airborne Division wurde im Verlauf der Schlacht vollständig aufgerieben.

Balkan/Mittelmeerraum

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Luftangriff auf Belgrad

Luftlandeschlacht um Kreta

Nordafrika

Finnisch-Sowjetischer Winterkrieg

Im sogenannten Winterkrieg, der vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 andauerte, hatte die sowjetische Luftwaffe die Luftüberlegenheit.

Deutsch-Sowjetischer Krieg

siehe auch: Luftstreitkräfte der Sowjetunion#Zweiter Weltkrieg

Die Verluste beim Unternehmen Carmen, der Bombardierung des sowjetischen Eisenbahnknotens Kursk, führten zur Einstellung von großen deutschen Tagangriffen an der Ostfront. Am Tage operierte die Luftwaffe danach nur noch in kleineren Formationen und Großangriffe fanden nur noch nachts statt.

Luftangriff auf Pearl Harbor

Der Krieg im Pazifik begann mit dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor, an dem über 350 Flugzeuge, die von sechs Flugzeugträgern der Kidō Butai gestartet waren, beteiligt waren. Dieser Angriff zerstörte die meisten auf Pearl Harbour stationierten Flugzeuge und vernichtete große Teile der amerikanischen Pazifikflotte. Drei Kriegsschiffe wurden versenkt und fünf wurden stark beschädigt. Allerdings waren nur die USS Arizona und die USS Oklahoma endgültig verloren. Die anderen Schiffe wurden repariert und standen bald wieder zur Verfügung. Die drei amerikanischen Flugzeugträger, die eines der Hauptangriffsziele darstellten, waren allerdings auf See. Auf Pearl Harbor konnten Dock-, Versorgungs- und Werftenanlagen schnell repariert werden. Des Weiteren waren die Tanklager der Basis unbeschädigt geblieben.

Der Angriff einigte die amerikanische Öffentlichkeit, die nun mit großer Mehrheit den Kriegseintritt der USA und Vergeltung für Pearl Harbor einforderte. Am folgenden Tag, dem 8. Dezember 1941, erklärten die Vereinigten Staaten Japan den Krieg. Nur drei Tage danach gelang den Japanern ein weiterer wichtiger Erfolg, den sie mit landgestützten Kampfflugzeugen erringen konnten. Sie versenkten am 10. Dezember 1941 die britische Force Z mit dem Schlachtschiff Prince of Wales und dem Schlachtkreuzer Repulse.

Der erste und überraschende amerikanische Luftangriff gegen die japanischen Heimatinseln erfolgte unter dem Namen Doolittle Raid auf Tokio am 18. April 1942 von der Hornett.

Tokio nach dem Angriff vom 10. Mai 1945

Nach der Eroberung der Marianen im Juni 1944 wurde Tinian zur Basis der B-29 Superfortress ausgebaut. Dieser neuartige Bomber konnte dank seiner Reichweite und Flughöhe von dort aus Japan relativ ungefährdet bombardieren. Die ersten Tagangriffe in extremer Höhe erwiesen sich als enttäuschend, da durch den über Japan fast immer bedeckten Himmel und den Jetstream Präzisionsangriffe fehlschlugen und bei relativ hohen Verlusten nur einige Wirkung auf die Ziele der Flugzeugindustrie zeigten. Im Frühjahr 1945 wurde deshalb auf nächtliche Flächenbombardements mit Brandbomben aus niedriger Höhe umgestellt. Der verheerendste Angriff fand in der Nacht vom 9. auf den 10. März 1945 auf Tokio statt. Etwa 26 Quadratkilometer der Stadt wurden vernichtet und 80.000 bis 100.000 Menschen starben in den Flammen.[10]

Von März 1945 bis zum Kriegsende warfen amerikanische B-29 in der Operation Starvation zwölftausend Seeminen um Japans ab. Von diesen wurden 222 Handelsschiffe mit 511.539 BRT versenkt. Das war der finale Schlag in der Seeblockade Japans.[11]

Luftangriffe gegen Städte

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Frau in Braunschweig geht an aufgereihten Bombenopfern vorbei
Kinder während eines Luftangriffs in den ersten Tagen des Deutsch-Sowjetischen Krieges nahe Minsk in Weißrussland

Im Ersten Weltkrieg war die Bombardierung der Zivilbevölkerung durch die deutschen Zeppeline noch die Ausnahme. Die Luftkriegführung des Zweiten Weltkriegs jedoch richtete sich auf beiden Seiten in großem Umfang gegen die in Städten lebende Zivilbevölkerung.

Der Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung begann bereits in den ersten Stunden des Zweiten Weltkriegs, als die deutschte Luftwaffe am 1. September 1939 die polnische Kleinstadt Wieluń bombardierte. Am 25. und 26. September erfolgte mit dem Angriff auf Warschau das erste Flächenbombardement einer Großstadt. Am 14. Mai 1940 wurde bei der Bombardierung von Rotterdam 1940 der größte Teil der Altstadt zerstört. In Großbritannien richtete sich der Luftkrieg in den ersten Monaten noch gegen militärische Ziele wie Panzer, Schiffe und Stützpunkte. Seit Mai 1940 griff das Bomber Command der Royal Air Force deutsche Städte mit taktischen Bombardements an. Das Klima radikalisierte sich Anfang September 1940, als die deutsche Luftwaffe begann Tag- und Nachtangriffe gegen britische Großstädte (unter anderem London) zu fliegen (siehe The Blitz).

Insgesamt kosteten die Luftangriffe, die gegen Städte geflogen wurden, 60.595[12] britischen und zwischen 305.000 und 600.000[13] deutschen Zivilisten das Leben. Die von den Amerikanern geflogenen Angriffe gegen Tokio, Yokohama, Kobe, Nagoya und andere japanische Städte (siehe Luftangriffe auf Japan) und die Atombombenangriffe töteten ungefähr zwischen 330.000 und 500.000 Japaner.[14] Die Royal Air Force konnte bereits 1941 mehr Bomber einsetzen als die Luftwaffe.

Das Erzeugen von sogenannten Feuerstürmen über deutschen Städten wurde von britischer Seite als Erfolg gewertet. Um einen Feuersturm zu entfachen, ging es nicht etwa nur darum, eine möglichst hohe Bombenlast abzuwerfen (beispielsweise entstand über Berlin nie ein Feuersturm), sondern es kam unter anderem auf Art, Reihenfolge und Aufprallort der Bomben an. Zunächst wurden durch Sprengbomben und Luftminen („Wohnblockknacker“) die Dächer abgedeckt und die Fensterscheiben zum Bersten gebracht, um brennbares Material freizulegen und die Sauerstoffzufuhr für die Stabbrandbomben zu ermöglichen. Außerdem folgten nach etwa 15 Minuten weitere Explosionen von Sprengbomben mit Zeitzündern, um Feuerwehr und Löschmannschaften am Verlassen der Schutzräume zu hindern und um so ein Zusammenwachsen von Einzelbränden zu „Feuerstürmen“ zu ermöglichen. Diese Lektion hatten die Briten während des Luftwaffen-Blitzes lernen müssen.

Die völkerrechtliche Bewertung von Luftangriffen auf Städte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ist umstritten. Artikel 25 der Haager Landkriegsordnung verbietet zwar „das Angreifen von unverteidigten Städten, Wohnräumen und Gebäuden“, nur ist fraglich, ob das Vorhandensein von Flugabwehrbatterien bereits eine Verteidigung in diesem Sinne darstellt. Eine vom US-Militär eingerichtete Kommission stellte fest, dass mit dem Aufbau einer Luftverteidigung keine Stadt mehr „unverteidigt“ sei.[15] Darüber hinaus sei fraglich, ob die Vorschriften der Haager Landkriegsordnung überhaupt auf den Luftkrieg anwendbar waren.

Maßgeblich hat der Schriftsteller W. G. Sebald durch seine 1999 veröffentlichte Schrift Luftkrieg und Literatur die Diskussion in Deutschland über dieses Thema entfacht.

Bombenopfer in Hamburg nach den Großangriffen im Juli 1943

Der Historiker Gerd R. Ueberschär bezeichnet dagegen Luftangriffe wie die Bombardierung Dresdens als „militärisch sinnlos und nicht durch die allgemeinen Regeln des Kriegsvölkerrechts gedeckt“.[16] Ob Ueberschärs Darstellungen der „Komplexität historischer Abläufe genügend berücksichtigt“, stellt Thomas Widera vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung der Technischen Universität Dresden in Frage.[17] Die Historiker Götz Bergander[18][19], Helmut Schnatz[20], Frederick Taylor[21] und Matthias Neutzner[22] betrachten die Fragestellung, ob die Flächenbombardements deutscher Städte ein Kriegsverbrechen darstellen, differenzierter im komplexen historischen Kontext. Neutzner, Hesse und Reinhard erläutern, dass indessen kein international verbindliches Luftkriegsrecht den Schutz von Zivilisten garantierte.[23] Taylor lässt die Antwort beim Beispiel Dresden bewusst offen. Insbesondere Neutzner setzt sich in seinen Werken intensiv mit den diktumsgraduierenden, dramaturgischen Elementen solcher Darstellungen auseinander, die er „Konstanten“ einer „kollektiven Erzählung“ nennt. Viele überlieferte Darstellungen, die die Angriffe auf Dresden als „plötzliche“, „unerwartete“, „sinnlose Zerstörung“ einer „einzigartigen“ und „unschuldigen“ Stadt, „kurz vor dem Ende des Krieges“ beschrieben, ficht er an.[24]

Explizit verboten wurden Flächenbombardements erst im Jahr 1977 mit den auch von Großbritannien und Deutschland ratifizierten Zusatzprotokollen zur Genfer Konvention.

Das „Morale bombing“ (auf den gegnerischen Durchhaltewillen abzielende Bombardierungen) auf die Zivilbevölkerung war zu jeder Zeit – auch während des Krieges – geächtet und diskutiert. Die Alliierten behaupteten (wahrheitswidrig) in ihrer Propaganda, dass sich die Luftangriffe ausschließlich gegen Industrien richtete.[A 2] Die nationalsozialistische Propaganda wiederum erklärte, die deutschen Luftangriffe auf zivile Ziele seien „nur“ Vergeltungsmaßnahmen; man hätte von sich aus den Kampf niemals auf kriegsunwichtige Gebiete ausgedehnt.

„Von Essen abgesehen, haben wir niemals ein besonderes Industriewerk als Ziel gewählt. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie. Unser eigentliches Ziel war immer die Innenstadt.“

Arthur Harris[25][26][27]

Die 1944 entstandene Idee mit der Operation Thunderclap, mit 2000 Flugzeugen einen Vernichtungsschlag gegen Berlin zu führen, der dem Einsatz einer Atombombe gleichkommen sollte, und so den Krieg zu entscheiden gelangte nicht zur Durchführung.[28]

Deutsches Reich

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Plakat in Westfalen (1945)

Siehe auch: Ökonomische Aspekte der strategischen Bombardierung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg

Die Angriffe der Royal Air Force (RAF) auf deutsche Städte begannen mit dem Angriff auf Wilhelmshaven am 4. September 1939 (siehe Tabelle). Das erste großflächige Bombardement auf eine deutsche Großstadt erfolgte einige Monate später in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 1940 auf Duisburg.[29] Bei der Operation Razzle wurde versucht die deutsche Getreideernte durch Massenabwurf von Brandplättchen zu zerstören.

Angriffstechnik

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Nach dem verlustreichen Luftgefecht über der Deutschen Bucht ging die RAF dazu über, nachts Tausend-Bomber-Angriffe auf deutsche Städte zu fliegen. Militärische Ziele wurden selten angegriffen. Fast alle Groß- und Mittelstädte wurden großflächig zerstört. Verschont blieben z. B. Breslau, Schwerin, Göttingen, Goslar, Lüneburg, Lüdenscheid, Konstanz, Marburg (Lahn), Görlitz, Zwickau, Erfurt (teilzerstört), Recklinghausen (teilzerstört), Halle (Saale) (teilzerstört) und Heidelberg.

Die britische Strategie des „morale bombing“ bestand darin, die Moral der Bevölkerung zu brechen; es sollte das Vertrauen in die deutsche Regierung sowie die Hoffnung auf einen deutschen Endsieg geschwächt werden. Die Bevölkerung sollte durch den Verlust ihrer materiellen Lebensgrundlagen existenzbedrohend beeinträchtigt werden, so dass sie von ihrer beruflichen Tätigkeit so weit wie möglich abgehalten wird. Man glaubte, dass Menschen, die in einer Bombennacht ihre Wohnung verloren haben, in den nächsten Tagen nicht zur Arbeit (z. B. in einer Rüstungsfabrik) gehen würden.

Es wurden viele Brandbomben verwendet, die eine verheerende Wirkung auf die Wohnviertel der bombardierten Städte hatten. Brandbomben wie beispielsweise die Elektron-Thermitstab-Brandbombe waren bereits lange vor dem Krieg konstruiert und getestet worden.[30]

Arthur Harris, in der deutschen Bevölkerung bekannt als „Bomber-Harris“, hatte die Idee, Tausend-Bomber-Angriffe zu fliegen, womit die Wirkung auf das Ziel maximiert werden sollte. Außerdem sollten mittels eines Bomberstroms die deutsche Abwehr des Nachtjäger-Leitsystems und der Flugabwehr (Flakbatterien) punktuell überfordert und dadurch die britische Verlustquote möglichst gering gehalten werden.

Anfang 1943 beschlossen die Alliierten auf der Casablanca-Konferenz, eine „Gemeinsame Bomberoffensive“ gegen das Deutsche Reich einzuleiten. Dabei sollte das ‚deutsche militärische, industrielle und wirtschaftliche System’ attackiert werden, außerdem der Durchhaltewillen der Zivilbevölkerung. Die Amerikaner setzten dabei auf Tagangriffe, die zusammen mit den britischen Nachtangriffen ein „round-the-clock bombing“ ermöglichten. In der Folge wurde der Bombenkrieg wesentlich intensiviert. Ein wichtiges Zwischenziel war dabei die Reduktion der Kampffähigkeit der deutschen Luftwaffe. Dies gelang nach Anlaufschwierigkeiten im Verlauf der Bomberoffensive, und zwar vor allem durch die Übertragung taktischer Freiheiten an die US-Begleitjäger und durch die alliierte Luftoffensive auf die deutsche Treibstoffindustrie ab dem Frühjahr 1944, die recht schnell zu Engpässen bei der deutschen Pilotenausbildung führte. Mit Luftangriffen wurden daneben auch andere Ziele verfolgt, darunter die Unterstützung der Bodentruppen während der Operation Overlord und die Abwehr der deutschen V-Waffen-Offensive im Rahmen der Operation Crossbow. Der Bombenkrieg erreichte bis zum Kriegsende ein nie gekanntes Ausmaß.

Ab 1943 gelangten genaue Lageskizzen und Produktionsziffern von Stahlwerken, Panzer-, Waffen-, Kugellager- und Flugzeugfabriken wie auch von V-Raketen-Fabrikationsanlagen über die Widerstandsgruppe rund um Kaplan Heinrich Maier an alliierte Generalstäbe; das ermöglichte genaue Luftschläge, wodurch Wohngebiete geschont wurden.[31][32][33][34]

Ab dem Sommer 1943 bombardierten die Alliierten gezielt die deutsche Rüstungs- und Flugzeugindustrie, wie zum Beispiel die Messerschmitt-Werke mit der Produktion des wichtigsten deutschen Jagdflugzeuges Bf 109 in Augsburg und Wiener Neustadt. Damit erreichten sie zunehmend die Lufthoheit und zwangen die deutsche Führung, die Rüstungsproduktion unter großem Aufwand und Kosten zu dezentralisieren bzw. in den Untergrund zu verlegen. Als erfolgreich erwiesen sich ferner die Kampagnen gegen die Ölindustrie und gegen Transportziele, die gegen Ende des Krieges in Europa einen großen Teil der Einsätze ausmachten.

Abwehrmaßnahmen

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Als Schutzmaßnahmen wurden in Deutschland große Flaktürme und Hochbunker in Großstädten sowie an kriegswichtigen Industriestandorten wie beispielsweise in der Chemieregion Halle, Merseburg, Zeitz und Leipzig der Mitteldeutsche Flakgürtel errichtet und Kinder sowie Mütter mit Säuglingen im Rahmen der Kinderlandverschickung aus urbanen Zentren evakuiert.

Tabelle der bombardierten Städte

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Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele, Zerstörungsgrad Bombenlast (t) Tote Artikel
Aachen[35] Royal Air Force (RAF) Juli 1941 11. April 1944 65 % des Wohnraums zerstört mehr als 2600
Anklam USAAF/RAF
Luftwaffe
9. Oktober 1943 4. August 1944 Arado-Zweigwerk, Flugplatz, Altstadt zu 80 % zerstört 800
Aschaffenburg[35] USAAF März 1945
Augsburg[35] RAF/USAAF 17. August 1940 25./26. Februar 1944 Schwerpunkte vor allem auf den Industrieanlagen von MAN und Messerschmitt; 24 % des Wohnungsbestands total zerstört, große Teile der historischen Innenstadt zerstört 1499
Bad Oldesloe[36] Royal Air Force (RAF) 24. April 1945 Schwerpunkt: Bahnhofsgelände mehr als 700
Bad Reichenhall USAAF 25. April 1945 Bahnhöfe der Stadt rund 200
Bayreuth[35] RAF/USAAF Januar 1941 11. April 1945 Schwerpunkt Innenstadt und das Bahnhofsviertel mit der Textilindustrie, der Zerstörungsgrad der Stadt betrug 38 %
Bebra[35] USAAF 4. Dezember 1944 Schwerpunkt war der Bahnhof Bebra 64
Berlin[35] RAF/USAAF
Sowjetische Luftwaffe
25. August 1940 18. März 1945 Schwerpunkt war die Innenstadt innerhalb der Berliner Ringbahn 68.285 ≈20.000
Bielefeld[35] RAF Juni 1940 30. September 1944 größter Teil der Altstadt zerstört 1347
Bingen am Rhein[35] USAAF 29. September 1944 29. Dezember 1944 Hauptziel Rangierbahnhof Bingerbrück
rund 96 % des Stadtgebietes zerstört
Bochum RAF/USAAF 16. Mai 1940[37] 4. November 1944 Stadt zu 38 % zerstört, im Innenstadtbereich über 90 % 11.177 über 4000
Böblingen[38] RAF/RCAF/RAAF 7./8. Oktober 1943 7./8. Oktober 1943 90 % schwere und leichte Schäden. 60
Bonn 18. Oktober 1944 Zerstörungsgrad der Gebäude bei 30 % ca. 1500
Brandenburg an der Havel RAF/USAAF 6. August 1944 31. März 1945 Opel Lkw-Werk; Arado
ges. Stadtgebiet zu 15 % zerstört
Braunschweig[35] RAF 17. August 1940[39] 15. Oktober 1944[40] BMA; Franke & Heidecke; Voigtländer; MIAG; Luther-Werke; NIEMO; Selwig & Lange
Innenstadt zu 90 %, Gesamtstadt zu 42 % zerstört[41]
847[41]
(nur 15. Oktober 1944)
≈1000[42]
(nur 15. Oktober 1944)
Bremen RAF 18. Mai 1940 18./19. August 1944 Atlas, AG Weser, Vulkanwerft, Borgward, Hansa-Lloyd und Goliath-Werke, Focke-Wulf
ges. Stadtgebiet zu 62 % zerstört, das Stephaniviertel im Zentrum zu über 95 %
1120 1050
Bremerhaven RAF 18. September 1944 18. September 1944 ges. Stadtgebiet zu 57 % zerstört 900 618
Breslau RAF 7. August 1944
Bruchsal[35] USAAF 1. März 1945, 14 Uhr rund 96 % der Innenstadt zerstört ≈1000
Chemnitz[35] RAF/USAAF 12. Mai 1944 5. März 1945 Altstadt zu 95 % zerstört, ges. Stadtgebiet zu 75 % zerstört 7700 3600–4000
Cottbus USAAF 25. Oktober 1940 15. Februar 1945 Bahnanlagen, Industrie, südöstl. Zentrum ca. 1000 >1000
Danzig RAF 26. März 1945 Industrie, Infrastruktur, Milit., Zivil.
Darmstadt RAF 11./12. September 1944 Altstadt zu 99 % zerstört, ges. Stadtgebiet zu 78 % ca. 750 11.500
Dessau[35] RAF 7. März 1945 ges. Stadtgebiet zu 80 % zerstört 1693 668
Dorsten RAF 14. März 1941 22. März 1945 Innenstadt zu 95 % zerstört 377 319
Dortmund RAF 5. Mai 1943 12. März 1945 Innenstadt zu 98 % zerstört 4851 890
Dresden RAF/USAAF 7. Oktober 1944 13./14. Februar 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil. 90 % der Innenstadt zerstört 2660 22.700–25.000
Düren RAF 12. Mai 1940 16. November 1944 Infra., Milit.,[A 3] Zivil. 99,2 % des Stadtgebiets zerstört, nur vier Wohnhäuser blieben verschont 1945 3106
Düsseldorf RAF 1. August 1942 12. Juni 1943 Innenstadt zu 94 % zerstört 18.652
Duisburg RAF 13. Mai 1940 14./15. Oktober 1944 Stadtgebiet zu 80 % zerstört 30.535 ca. 8.000 – 12.000
Eberswalde Luftwaffe 26. April 1945 Ardelt-Werke
Innenstadt ca. 50 % zerstört
Eisenach USAAF/RAF 24. Februar 1944 11. September 1944 BMW-Automobilwerk und Flugmotorenfabrik, Stadt 6 % zerstört, über 50 % beschädigt 400 370 tote Zivilisten
Emden[35] RAF 31. März 1940 6. September 1944 Hafen und Nordseewerke, Stadtgebiet zu 80 % zerstört
Emmerich am Rhein[35] RAF 7. Oktober 1944 ges. Stadtgebiet zu 97 % zerstört
Erbach (Odw.) 26. März 1945 39 Gebäude zerstört, 138 Gebäude teilbeschädigt, weiter Schäden durch Artilleriebeschuss[43] 26
Erfurt[44] RAF/USAAF 26. Juli 1940 25. Februar 1945 Industrie, Infrastr., Flugplatz, Innenstadt, 17 % der Wohnungen total zerstört; ein geplantes zweitägiges Bombardement der RAF im April 1945 wurde aufgrund des Vormarsches der amerikanischen Truppen nicht mehr durchgeführt 1100 1535
Essen RAF 1./2. Juni 1942 11.03.1945 1942 zweiter „Tausend-Bomber-Angriff“ der RAF; bei Kriegsende Innenstadt zu 90 % zerstört. 36.825
Fallersleben 8. April 1944 5. August 1944 Volkswagenwerk zu zwei Dritteln zerstört
Flensburg RAF/USAAF 20. August 1940 19. Mai 1943 Verschiedene Stadtbereiche wurden bombardiert, insbesondere der Flensburger Hafen mit der Flensburger Werft sowie der Flugplatz Schäferhaus. Unterschiedliche Probleme während der Luftangriffe führten dazu, dass die Stadt weitgehend verschont blieb. Durch die Angriffe kam dennoch die U-Boot-Produktion der Werft zum Erliegen. über 30.000 176 tote Zivilisten und
119 tote alliierte Soldaten
Frankfurt am Main RAF/USAAF 4. Juni 1940 22. März 1944 VDM/Heddernheimer Kupferwerk,
I.G. Farben (Werk Höchst), VDO, Adlerwerke
Hartmann & Braun, Messer Griesheim
Altstadt zu 98 % zerstört, im gesamten Stadtgebiet über 50 %
29.209 5559
Frankfurt (Oder) RAF 25. August 1940 15. Februar 1944 Innenstadt durch Luftangriffe und Verteidigung zu 93 % zerstört 58
Freiburg im Breisgau[35] RAF
Luftwaffe
10. Mai 1940 27. November 1944 Innenstadt, Bahnanlagen; 30 % aller Wohnungen zerstört oder schwer beschädigt ≈3000
Freital USAAF 24. August 1944 24. August 1944 Voltolwerk der Rhenania-Ossag in Freital-Birkigt, Bahnanlagen in Freital-Potschappel
2000 zerstörte und beschädigte Wohnungen[45]
262
Friedrichroda USAAF 6. Februar 1945 74 zerstörte und 350 beschädigte Häuser 27,5 135
Friedrichshafen[46] RAF 28. April 1944 Maybach, Zahnradfabrik
Stadtgebiet zu 75 % zerstört[35]
≈2500
Fulda RAF/USAAF 20. Juli 1944 11. September 1944 Die Produktionsanlagen von Fulda Reifen, den Emaillierwerken Bellinger und mehrerer anderer Firmen wurden komplett zerstört.[47] Unter den Toten waren rund 350 Zwangsarbeiter der Firma Mehler, die starben, als von dem als Schutzraum ausgebauten Krätzbachtunnel sämtliche Eingänge getroffen worden waren. 1600
Fürth USAAF/RAF 16. August 1940 25. Februar 1944 hauptsächlich Industrie, ansonsten z. T. Fehlabwürfe bei Angriffen auf Nürnberg; 6 % Totalschäden, 30 % schwere u. mittlere Schäden am Gebäudebestand[48] ca. 390
Gelsenkirchen 6. November 1944 Zerstörung von 52 % der Häuser, 42 % beschädigt, 6 % konnten weiterbewohnt werden; 28 % der Industriebetriebe waren zerstört 22.885 ca. 3000
Gera USAAF 12. Mai 1944 6. April 1945 Industrie, Bahnanlagen, Innenstadt 550 550
Gießen RAF 6. Dezember 1944 die Stadt wurde zu 67 % zerstört, die Innenstadt zu 90 % 813
Gotha USAAF 24. Februar 1944 6. Februar 1945 Industrie, Bahnanlagen, Innenstadt über 890 über 550
Göttingen 7. Juli 1944 7. April 1945 Bahnanlagen; Stadt insgesamt zu 2,1 % (235 Wohnungen, 59 Wohnhäuser) zerstört 107
Graz USAAF August 1943 Februar/März 1945 Bahn- und Industrieanlagen, 7733 Gebäude, 8999 Wohnungen zerstört[49], die historische Altstadt blieb jedoch großteils verschont ≈1800[49]; die Opferzahl war aufgrund der großen Luftschutzstollen im Schloßberg vergleichsweise gering
Groß-Gerau RAF 25./26. August 1944 Innenstadt, 230 Häuser zerstört, 300 weitere beschädigt; Stadtkirche brannte aus, 1000 Menschen obdachlos[50] 28
Gütersloh USAAF 1940 26. November 1944 290
Hagen RAF/USAAF 15. Mai 1940 15. März 1945 Rangierbahnhof Vorhalle, AFA, Innenstadt durch mehrere Angriffe nahezu vollständig zerstört ≈2200
Halberstadt USAAF 8. April 1945 Junkers-Zweigwerk; 82 % der Innenstadt wurden zerstört ≈2500
Halle (Saale) USAAF 7. Juli 1944 31. März 1945 2593
Hamburg RAF/USAAF 18. Mai 1940 27./28. Juli 1943 Innenstadt zu 80 %, Stadtgebiet zu 60 % zerstört 2439[51] ≈35.000[51]
Hamm RAF/USAAF 1940 22. April 1944 Rangierbahnhof Hamm, Westfälische Drahtindustrie, Westfälische Union, Hafen, Kasernen, gesamtes Stadtgebiet und die nähere Umgebung von Hamm, vor allem Bergbau in Bockum-Hövel, Herringen, Pelkum, Heessen, Ahlen; Zerstörung Stadtgebiet Hamm 60–80 % 1029; davon 233 Kriegsgefangene, Internierte und Zwangsarbeiter
Hanau RAF 1944 19. März 1945 Altstadt zu 90 %, Stadtgebiet zu 80 % zerstört ≈2250
Hannover[35] RAF/USAAF 19. Mai 1940 9. Oktober 1943 Continental-Werke, Hanomag/MNH, AFA, Deurag/Nerag,
52 % aller Gebäude zerstört, in der Innenstadt 90 %[52]
1670 6782, davon 4748 Einwohner[53]
Heidelberg 1944 1945 nur geringe Schäden, Stadt nahezu unversehrt
Heilbronn RAF 16. Dezember 1940 4. Dezember 1944 Industrie, Infrastruktur, Milit., Zivil.; Innenstadt bis auf 3 Häuser vollständig, insgesamt 5100 von 14.500 Gebäuden zerstört ≈6500
Herne Bausubstanz in Herne größtenteils verschont 419
Hildesheim[35] RAF/RCAF/USAAF 29. Juli 1944 22. März 1945 Güterbahnhof; Zuckerraffinerie; VDM-Halbzeugwerke GmbH („Metallwerk Hildesheim“); Senkingwerk; E. Ahlborn AG; Altstadt zu 90 % zerstört 1060[54] 1511[55]
1736[56]
Homburg RAF/USAAF 14. März 1945 220
Ingolstadt[35] USAAF 15. Januar 1945 9. April 1945 ≈650
Jena[35] RAF/USAAF 27. Mai 1943 19. März 1945 Zeiss- und Schott-Werke,
Innenstadt schwer betroffen
1025 ≈800
Jülich[35] RAF 16. November 1944 ges. Stadtgebiet zu 97 % zerstört
Kaiserslautern[57] RAF/USAAF 3. September 1941 28. September 1944 Bei mehreren Großangriffen 1944/45 wurde die Innenstadt zu fast zwei Dritteln zerstört. Beim Wiederaufbau wurde viel noch erhaltene Bausubstanz abgerissen, um Durchbrüche zu erhalten und Straßen verbreitern zu können. ≈350
Karlsruhe RAF 4. Dezember 1944 je nach Berechnungsgrundlage zu 24–38 % zerstört 10.598 1754
Kassel RAF[35] 22. Oktober 1943 Henschel & Sohn; Fieseler-Werke; MWK
Stadtgebiet zu 80 %, Altstadt zu 97 % zerstört
ca. 1400 ca. 7000
Kiel 2. Juli 1940 3./4. April 1945 Großwerften am Ostufer der Förde: DWK, Germaniawerft, Howaldtswerke; 35 % der Gebäude (40 % der Wohnungen) zerstört 29.202 2515
Koblenz[35][58] RAF 6. November 1944 ges. Stadtgebiet zu 87 % zerstört 1016
Köln RAF 18. Juni 1940 2. März 1945 zum Kriegsende waren 95 % der Altstadt zerstört 48.041 ≈20.000[59]
Königsberg (Preußen)[35] Sowjetische Luftwaffe/RAF 22. Juni 1941 26./27. August 1944 und 29./30. August 1944 historische Innenstadt (Altstadt, Kneiphof, Löbenicht) fast vollständig zerstört über 480 ≈6000
Krefeld RAF/USAAF 22. Mai 1940 21./22. Juni 1943 ein Drittel der Wohngebäude, 36 % der Verkehrsanlagen und 70 % der Industrieanlagen zerstört[60] Ziele u. a. nördliche und östliche Innenstadt, Stahlwerk, Waggonfabrik, Chemiefabrik Weiler-ter Meer (I.G. Farben) 2048[60]
Landau in der Pfalz USAAF 1944 1945 586
Landshut USAAF Dezember 1944 19. März 1945 Bahnhof ≈400
Leipzig RAF 27. März 1943 4. Dezember 1943 bis zu 60 % der Bausubstanz zerstört, 40 % der Wohnungen ca. 500 ≈1800
Leverkusen 5. Juni 1940 26. Oktober 1944 große Zerstörungen
Linz RAF/USAAF 1944 1945 1679
Ludwigshafen am Rhein RAF Oktober 1941 5. Januar 1945 ges. Stadtgebiet zu über 80 % zerstört, Hauptziel BASF >500
Lübeck RAF 28. März 1942 28. März 1942 Altstadt zu 30 % zerstört 400 320
Magdeburg RAF 16. Januar 1945 BRABAG (Rothensee), Krupp-Gruson, Buckau Wolf
Altstadt zu 90 % zerstört
ca. 1200 ≈2500
Mainz[35] RAF 12./13. August 1942 27. Februar 1945 ges. Stadtgebiet zu 80 % zerstört ≈1200
Mannheim 1. Juni 1940 5./6. September 1943 Motorenwerke Mannheim (MWM), Daimler-Benz-Werk
Stadtgebiet fast völlig zerstört
25.181 2171
Meiningen USAAF 13. September 1944 23. Februar 1945 Ausbesserungswerk
Infrastruktur
ca. 219 ≈220
Merseburg USAAF/RAF 12. Mai 1944 6. Dezember 1944 Leunawerke
80 % der Gebäude zerstört oder beschädigt; u. a. Bahnhof zerstört, Merseburger Dom beschädigt, Schloss Merseburg: Ostflügel zerstört, später rekonstruiert
ca. 2300 587
Mülheim an der Ruhr RAF 22./23. Juni 1943 29 % des Gesamtbestandes zerstört
München RAF/USAAF Sommer 1942 7. Februar 1945 BMW-Flugmotorenwerk Allach und Stammwerk Milbertshofen, gesamte Stadt zu 50 %, Altstadt zu 90 % zerstört 27.111 6500
Mönchengladbach RAF/USAAF 12. Mai 1940 beide Städte (M. Gladbach und Rheydt) zu etwa 65 % zerstört ca. 2000
Münster RAF/USAAF 16. Mai 1940 25. März 1945 etwa 91 % der Altstadt und 63 % der gesamten Stadt zerstört >1600
Neuss RAF 31. Juli/1. August 1942 große Teile der historischen Altstadt zerstört
Nordhausen[35] USAAF/RAF 4. Juli 1944 3. und 4. April 1945 ges. Stadtgebiet zu ca. 74 % zerstört 2700 ≈8800
Nürnberg RAF 21./22. Dezember 1940 2. Januar 1945 Bahnanlagen und Industrie südlich der Innenstadt
(Rangierbahnhof, MAN, Schuckert, Victoria-Werke)
Altstadt fast völlig zerstört
2300 1800
Oberhausen 31 % des Gesamtbestandes zerstört 2300
Oldenburg Oldenburg insgesamt zu 1,4 % (130 Häuser) zerstört
Offenbach am Main RAF 20. Dezember 1943 18. März 1944 gesamt 36 % zerstört, vorrangig Alt- und Weststadt 467 (bei allen Angriffen)
Oranienburg USAAF 6. März 1944 15. März 1945 Güterbahnhof, Heinkel-Flugzeugwerke, Auerwerke (Atomforschung), Stadtgebiet zu 70 % zerstört[61] (20.000 Bomben) 2000 (davon ca. 1000 KZ-Häftlinge) [1]
Osnabrück[35] RAF 20. Juni 1942 13. September 1944 Bahnbetriebswerk, Rangierbahnhof, Klöckner-Stahlwerk, OKD (Kupfer- und Drahtwerk), Altstadt zu 94 % zerstört, gesamtes Stadtgebiet zu 65 %
Paderborn[35] RAF 17. Januar 1945 23. März 1945 ges. Stadtgebiet zu 85 % zerstört
Peenemünde RAF 18. August 1943 Heeresversuchsanstalt, Versuchsstelle der Luftwaffe, Schlaf- und Wohnquartiere 1874 735
Pforzheim RAF 1. April 1944 23. Februar 1945 ges. Stadtgebiet zu 83 % zerstört 1575 ≈18.000
Pirmasens USAAF 9. August 1944 15. März 1945 Stadtgebiet zu zwei Dritteln zerstört, Innenstadt zu 90 %[62] 581
Plauen USAAF, RAF 12. September 1944 10. April 1945 über 75 % des Stadtgebiets zerstört 4925 über 2358
Posen RAF 29. Mai 1944 Focke-Wulf, AFA-Akkumulatorenwerk
Potsdam RAF 14. April 1945 Wohnhäuser in der Innenstadt und der Berliner Vorstadt wurden bis zu 97 % zerstört 1700 1593
Rees[35] RAF 10. Mai 1940 16. Februar 1945 ges. Stadtgebiet zu 76 % zerstört
Regensburg RAF, USAAF März 1945 Messerschmitt-Flugzeugwerk, Bahnanlagen, Hafen Regensburg; in der Altstadt selbst nur geringe Schäden ca. 3000
Remscheid[35] RAF 31. Juli 1943 ges. Stadtgebiet zu 82 % zerstört
Rosenheim USAAF 20. Oktober 1944 18. April 1945 Bahnhof 53[41]
(nur 18. April 1945)
Rostock[63] RAF, USAAF 11. Juni 1940 24./27. April 1942 Ernst Heinkel Flugzeugwerke, Arado Flugzeugwerke, Neptunwerft, Innenstadt zur Hälfte zerstört 617
Rothenburg ob der Tauber USAAF 31. März 1945 31. März 1945 9 39
Saarbrücken RAF Ende Juli 1942 5. Oktober 1944 Alt-Saarbrücken nahezu vollständig zerstört ca. 1000 ca. 400 [64]
Salzburg[65] USAAF 16. Oktober 1944 1. Mai 1945 40 % der Gebäude beschädigt oder zerstört 1500 547
Schmalkalden USAAF 20. Juli 1944 6. Februar 1945 Bahn, Stadt 88 Zivilisten
Schweinfurt USAAF, RAF 17. August 1943 24. Februar 1944 bei insgesamt 22 Luftangriffen wurden 40 % der Stadt und 45 % des Industriegebiets zerstört 1079
Solingen RAF 4./5. November 1944 2,5 km² Innenstadt vollständig zerstört 1882
Stettin[35] 1943 17. und 30. August 1944 Innenstadt und nördliche Vororte schwer zerstört
Stralsund[35] USAAF 6. Oktober 1944 19 % aller Häuser zerstört; u. a. Kleine Johanniskirche und Kreuzgang des Klosters, Semlower Tor stark beschädigt, später abgerissen 248 ≈800
Stuttgart RAF 25. August 1940 12. September 1944 bei insgesamt 53 Luftangriffen 1940 bis 1945 im gesamten Stadtgebiet 68 % aller Gebäude zerstört ca. 670 ≈1000
Swinemünde[35] USAAF 12. März 1945 1609 8000 bis 23.000 (Flüchtlinge)
Trier[35] RAF 14. August 1944 23. Dezember 1944 Stadtgebiet zu 41 % zerstört, Schwerpunkt Altstadt 420
Ulm[35] RAF 17. Dezember 1944 Magirus-Werke; Altstadt zu 81 % zerstört 707
(am 17. Dezember 1944)
Weimar USAAF 24. August 1944 9. Februar 1945 Industrie, Innenstadt 965 über 1850
Wesel[35] RAF 16. Februar 1945 19. Februar 1945 ges. Stadtgebiet zu 97 % zerstört
Wien RAF/USAAF 17. März 1944 12. März 1945 28 % Gebäudeschäden 8796
Wiener Neustadt RAF/USAAF 1944 1945 Wiener Neustädter Flugzeugwerke, Raxwerke
Wiesbaden RAF August 1940 2./3. Februar 1945 22,3 % der Wohnungen zerstört ca. 1700
Wilhelmshaven[35] RAF 4. September 1939 15. Oktober 1944 ges. Stadtgebiet (bei Kriegsende 60 % der Wohnfläche zerstört), Kriegsmarinewerft 435
Wismar RAF 1942 14. April 1945
Worms RAF/USAAF 20. Juni 1940 21. Februar 1945 Innenstadt, Industrie- und Bahnanlagen insgesamt ca. 700
Würzburg RAF Februar 1942 16. März 1945 gesamtes Stadtgebiet zu 82 %, Altstadt zu über 90 % zerstört 977 ≈5000
Wuppertal RAF Mai 1943 29./30. Mai 1943 und 24./25. Juni 1943 Wuppertal-Barmen und Wuppertal-Elberfeld – gesamtes Stadtgebiet zu 38 % zerstört 5219
Xanten[35] RAF 10. Februar 1945
Zerbst[35] USAAF 16. April 1945 ges. Stadtgebiet zu 80 % zerstört mindestens 574
Zweibrücken[66] RCAF 14. März 1945 Stadtgebiet zu 80 % zerstört, Altstadt fast gänzlich zerstört ≈200

Verluste der Bevölkerung

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Insgesamt fielen dem Bombenkrieg der Alliierten bis zu 600.000 Zivilisten zum Opfer:[67] Schwer verwundete Überlebende der Angriffe waren in der Nachkriegszeit ein Teil der eineinhalb Millionen Kriegsversehrten.

Verluste der Luftstreitkräfte

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Nicht alle abgestürzten Flugzeuge wurden geborgen. Durch Privatinitiative wurden auch noch im Jahr 2015 abgestürzte Flugzeuge entdeckt und sterbliche Überreste von Flugzeugbesatzungen geborgen.[68]

Verluste an Infrastruktur und Bausubstanz

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Eine Bestandsaufnahme der Wirkung der Angriffe fand am Kriegsende durch US-Flüge statt, die systematisch das deutsche Gebiet mit Luftbildern dokumentierten: 2013 Trolley-Missions vom 7. bis zum 12. Mai 1945. Kleingruppen zu je drei Flugzeugen beflogen genau festgelegte Routen.[69][70]

Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele Bombenlast (t) Tote Bemerkungen
Brest
Caen
Calais Februar 1945
Dünkirchen 1940
Le Havre RAF 5./6. September 1944 je 340 Maschinen[71] ca. 5000
Lorient
Paris Wehrmacht, Luftwaffe 26. August 1944 Stadtgebiet (593 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt) 50 Maschinen 213 (zudem 914 Verwundete) Der Angriff erfolgte nach der Kapitulation des dt. Wehrmachtbefehlshabers General Choltitz gegenüber dem frz. Oberst Rol-Tanguy.
Royan RAF[72] 5. Januar 1945 Stadtgebiet (90 % zerstört) 1580 (340 Maschinen)[73] ca. 800[73]
USAAF[74] 15. April 1945 dt. Befestigungsanlage (Stadtgebiet zu 100 % zerstört) ca. 1000 (830 Maschinen)[74] ca. 1300[75] –1700[76] Operation Vénérable – erstmaliger Napalm-Einsatz in Europa
Saint-Nazaire
Straßburg

Großbritannien

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Die erste deutsche Angriffswelle auf britische Städte – im englischen Sprachraum als The Blitz bezeichnet – fand ab September 1940 statt, als man während der Luftschlacht um England neben Flugplätzen auch Städte angriff, und dauerte bis Mai 1941, als die meisten Kampfverbände der Luftwaffe in Vorbereitung des Feldzugs gegen die Sowjetunion nach Osten abgezogen wurden. Hauptangriffsziele waren neben London vor allem wichtige Hafen- und Industriestädte.

Anders als in deutschen Großstädten gab es in London nur sehr wenig Luftschutzbunker. Daher suchte die Londoner Bevölkerung Schutz in den Tunneln und Stationen der Londoner U-Bahn. In einem Stollen wurde eine Munitionsfabrik betrieben und eine U-Bahn-Station wurde auch für Kabinettssitzungen benutzt.

Schon Mitte September 1940 zeichnete sich die Unterlegenheit der deutschen Luftwaffe ab. Der Luftkampf über englischem Gebiet ging an die Substanz der deutschen Luftwaffe. Um nach einem Luftkampf noch zurückfliegen zu können, blieben nur 15 Minuten Kampfzeit, ansonsten ging die begrenzte Tankfüllung der Messerschmitt-Jagdflieger zur Neige. Abgeschossene oder notlandende Piloten wurden gefangen genommen, während britische Piloten meist am selben Tag wieder einsatzbereit waren. Am Morgen des 17. Septembers verschob Hitler die Invasion Englands („Unternehmen Seelöwe“) auf „unbestimmte Zeit“, am 12. Oktober verlautbarte Generalfeldmarschall Keitel: „Der Führer hat beschlossen, dass ab heute bis zum Frühjahr [1941] die Vorbereitungen zu ‚Seelöwe‘ nur zu dem Zweck fortgeführt werden sollen, um England politisch und militärisch weiterhin unter Druck zu setzen.“ Die Tagangriffe wurden aufgrund hoher Verluste ab dem 29. Oktober 1940 bis auf vereinzelte Angriffe mit Bombern und Jagdbombern eingestellt. Die Nachtangriffe wurden bis Mai 1941 weitergeführt.

Die Belagerung von Malta bis 1942 machte die britische Kronkolonie zum meistbombardierten Ort im Zweiten Weltkrieg.[77]

In Vergeltung für den verheerenden britischen Luftangriff auf Lübeck vom 28./29. März 1942 unternahm die deutsche Luftwaffe von April bis Juni 1942 eine Serie von Angriffen auf kulturhistorisch bedeutsame englische Städte, die sogenannten Baedeker-Angriffe (englisch Baedeker Blitz).

Zu einer kurzzeitigen Wiederaufnahme des Bombenkriegs gegen britische Städte, hauptsächlich gegen London, durch die Luftwaffe kam es von Januar bis Mai 1944 im Rahmen des „Unternehmens Steinbock“. Dabei gelang es der Luftwaffe nicht, mit ihren begrenzten und stetig schwindenden Kräften die von Hitler beabsichtigte Wirkung auf die Moral der britischen Bevölkerung zu erzielen. Mangelnde Erfolge und hohe Verluste führten zur Einstellung der Angriffe. Die einzige verbleibende Hoffnung, die deutschen Vergeltungsabsichten umzusetzen, bot die im Juni 1944 begonnene sogenannte „V-Waffen-Offensive“ mit den Vergeltungswaffen V1 und V2.

Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele Bombenlast (t) Tote Artikel
Barrow-in-Furness Luftwaffe September 1940 Mai 1941 Werften
Bath Luftwaffe 25. April 1942 historische Innenstadt
Belfast Luftwaffe 15. April 1941 Industrie, Werften, Stadtgebiet ca. 1000
Birmingham Luftwaffe 9. August 1940 Industrie, Stadtgebiet 2000 2241
Brighton Luftwaffe Juli 1940 14. September 1940 u. a. Bahnanlagen 198
Bristol Luftwaffe 24. November 1940 Hafen, Flugzeugindustrie, Stadtgebiet 919 1299
Canterbury Luftwaffe 31. Mai 1942 historische Innenstadt
Cardiff Luftwaffe 3. Juli 1940 2. Januar 1941 Hafen, Industrie 355[78]
Clydebank Luftwaffe 13.–15. März 1941 Werften, Munitionsindustrie 528
Coventry Luftwaffe 14. November 1940 Rüstungsindustrie, Stadtgebiet 1236
Exeter Luftwaffe 23. April 1942 historische Innenstadt
Greenock Luftwaffe 6./7. Mai 1941 Werften 280
Hull Luftwaffe 19. Juni 1940 Docks, Industrie
95 % der Gebäude beschädigt oder zerstört
ca. 1200
Liverpool Luftwaffe 1.–7. Mai 1941 Hafen, Industrie, Stadtgebiet ca. 4000 (Großraum)
London Luftwaffe 24. August 1940[A 4] vorwiegend Stadtgebiet ca. 30.000
Manchester Luftwaffe August 1940 22.–24. Dezember 1940 Hafen, Industrie, Stadtgebiet
Norwich Luftwaffe 27.–30. April 1942 historische Innenstadt
Nottingham Luftwaffe 8./9. Mai 1941 Industrie
Plymouth Luftwaffe 6. Juli 1940 Docks 1172
Sheffield Luftwaffe 12./15. Dezember 1940 Rüstungsindustrie 660
Southampton Luftwaffe 30. November/1. Dezember 1940 Hafen 470
Swansea Luftwaffe Februar 1941 Hafen, Industrie
York Luftwaffe 29. April 1942 historische Innenstadt
Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele, Zerstörungsgrad Bombenlast (t) Tote Artikel
Akashi[79] USAAF 6. Juli 1945 Industrie, Zivil.
Stadt zu 57 % zerstört
885 355
Akita[80] USAAF 14. August 1945 Ind., Zivil. 970 250
Aomori[79] USAAF 28. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 88 % zerstört
496 1.016
Chiba[80] USAAF 10. Juni 1945 6. Juli 1945 Ind., Zivil., Milit.
Stadt zu 44 % zerstört
932 1.530
Chōshi[74][81] USAAF 19. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 34 % zerstört
570
Fukui[82] USAAF 19. Juli 1945 Infrastruktur, Zivil.
Stadt zu 86 % zerstört
865
Fukuyama[80] USAAF 8. August 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 81 % zerstört
504
Gifu[83] USAAF 9. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 64 % zerstört
815 890
Hachiōji[79] USAAF 2. Juli 1945 1. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 65 % zerstört
1445 398
Hamamatsu[80][84] USAAF 15. Februar 1945 18. Juni 1945 Ind., Zivil., Milit.
Stadt zu 60 % zerstört
2497 >3570
Himeji[74][81] USAAF 3. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 63 % zerstört
696
Hiratsuka[80] USAAF 16. Juli 1945 Ind., Milit.
Stadt zu 48 % zerstört
1055 253
Hiroshima USAAF 6. August 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil. 4,04 (nuklear) 90.000 – 166.000[85][86]
Hitachi[82] USAAF 19. Juli 1945 19. Juli 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 72 % zerstört
874
Ichinomiya[82] USAAF 12. Juli 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 75 % zerstört
700
Imabari[79] USAAF 7. Mai 1945 5. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 64 % zerstört
530 484
Kagoshima[82][84] USAAF 8. April 1945 17. Juni 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 63 % zerstört
885
Kawasaki USAAF 15. April 1942 25. Juli 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 35 % zerstört
320 1520
Kōbe USAAF 4. Februar 1945 5. Juni 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 56 % zerstört
7250 6300
Kōchi[82] USAAF 3. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 55 % zerstört
962
Kōfu[80] USAAF 6. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 79 % zerstört
880 740
Kumagaya[74][81] USAAF 14. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 45 % zerstört
538
Kure[82] USAAF 5. Mai 1945 22. Juni 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 42 % zerstört
721
Kuwana[74][81] USAAF 16. Juli 1945 24. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 77 % zerstört
643
Maebashi[82] USAAF 5. August 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 64 % zerstört
657
Matsuyama[82] USAAF 26. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 73 % zerstört
813
Mito[80] USAAF 2. August 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 69 % zerstört
1039 242
Moji[74][81] USAAF 28. Juni 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 27 % zerstört
583
Nagaoka[87] USAAF 1. August 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 66 % zerstört
566 >1500
Nagasaki USAAF 9. August 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil. 4,67 (nuklear) 61.000–80.000[88][89][90][91]
Nagoya USAAF 13. Dezember 1944 16. Mai 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 40 % zerstört
12.750 8.150
Nara[80] USAAF 9. Juni 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 69 % zerstört
Nishinomiya[74][81] USAAF 5. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 30 % zerstört
1839
Nobeoka[74][81] USAAF 28. Juni 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 36 % zerstört
752
Numazu[80] USAAF 27. November 1944 17. Juli 1945 Infra., Milit.
Stadt zu 42 % zerstört
943 322
Ōgaki[74][81] USAAF 28. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 40 % zerstört
598
Okayama[80] USAAF 29. Juni 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 69 % zerstört
890 >1200
Okazaki[80] USAAF 19. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 68 % zerstört
771 216
Ōmuta[74][81][84] USAAF Juni 1945 26. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 36 % zerstört
1574
Osaka USAAF 13. März 1945 14. August 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 35 % zerstört
9.317 12.620
Sakai[74][81] USAAF 9. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 44 % zerstört
790
Sasebo[74][81] USAAF 28. Juni 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 48 % zerstört
977
Sendai[80] USAAF 9. Juli 1945 19. Juli 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 22 % zerstört
975 2755
Shimonoseki[74][81] USAAF 1. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 36 % zerstört
724
Shimizu[74][81] USAAF 6. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 50 % zerstört
934
Shizuoka[80] USAAF März 1945 19. Juni 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 66 % zerstört
788 1952
Takamatsu[74][81] USAAF 3. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 78 % zerstört
776
Tokio USAAF 24. November 1944 9. März 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 51 % zerstört
20.760 >100.000
Tokushima[92] USAAF 22. Dezember 1944 3. Juli 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 85 % zerstört
756 1000
Tokuyama[74][81] USAAF 26. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 37 % zerstört
682
Toyama[93] USAAF 1. August 1945 1. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 99 % zerstört
1329 2149
Toyohashi[80] USAAF Januar 1945 20. Juni 1945 Ind., Infra., Zivil.
Stadt zu 62 % zerstört
859 650
Toyokawa[80] USAAF 1. November 1944 7. August 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 62 % zerstört
738 2677
Tsu[80][84] USAAF Juni 1945 28. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 69 % zerstört
1187 1239
Tsuruga[82] USAAF 12. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 65 % zerstört
616
Ube[79] USAAF 2. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 23 % zerstört
167 230
Ujiyamada[74][81] USAAF 28. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 39 % zerstört
673
Utsunomiya[74][81] USAAF 15. Juni 1944 12. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 34 % zerstört
767
Uwajima[74][81] USAAF 28. Juli 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 52 % zerstört
186
Wakayama[82] USAAF 9. Juli 1945 Infra., Zivil.
Stadt zu 50 % zerstört
726
Yawata[74][84] USAAF 15. Juni 1944 8. August 1945 Ind., Zivil.
Stadt zu 21 % zerstört
1181
Yokkaichi[80] USAAF 18. Juni 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 57 % zerstört
515 736
Yokohama USAAF 15. April 1942 15. April 1945 Ind., Infra., Milit., Zivil.
Stadt zu 79 % zerstört
1457 4830
Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele Bombenlast (t) Tote Artikel
Belgrad Luftwaffe 6. April 1941 Ind., Infra., Milit., Zivil. 830 2271
Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele Bombenlast (t) Tote Artikel
Arnheim USAAF 22. Februar 1944 Zivil. , (PDF; 2,4 MB)
Den Haag RAF 3./4. März 1945 Zivil. 86 ca. 500
Den Helder
Eindhoven USAAF 6. Dezember 1942 18. September 1944 Zivil. [2]
Enschede USAAF 22. Januar 1942 10. Oktober 1943 Zivil. 151

Goor USAAF 24. März 1945 24. März 1945 Zivil. 82 [94]
Hengelo USAAF 6. Oktober 1944 Zivil. 100 [94]
Middelburg Luftwaffe 17. Mai 1940 Zivil. [3]
Montfort RAF 21. Januar 1945 21. Januar 1945 Zivil. 183 [94]
Nijmegen USAAF 22. Februar 1944 22. Februar 1944 Zivil. 40 ca. 800 , (PDF; 2,4 MB)
Rotterdam Luftwaffe 14. Mai 1940 14. Mai 1940 Zivil. 97 800–900
Venlo RAF 3. November 1944 Zivil. 40 [94]
Vlissingen Luftwaffe 10. Mai 1940 Zivil. [4]
Zutphen RAF 14. Oktober 1944 Zivil. 73 [94]
Stadt Angreifer Erster Angriff Schwerster Angriff Ziele Bombenlast (t) Tote Artikel
Frampol Luftwaffe 13. September 1939 13. September 1939
Warschau Luftwaffe 1. September 1939 25. September 1939 572
Wieluń Luftwaffe 1. September 1939 1. September 1939 Milit.[A 5] 1200

Die Slowakei wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zum Ziel alliierter Bomber. Zu den Hauptzielen strategischer Bombenangriffe gehörten Ölraffinerien in Bratislava und Dubová (Region Banská Bystrica), Waffenfabriken in Dubnica nad Váhom und Považská Bystrica sowie Eisenbahnknotenpunkte wie Nové Zámky. Während der Befreiungsmonate wurden taktische Bombenangriffe durchgeführt, am stärksten betroffen waren Prešov und Nitra.[95][96]

Zu den wichtigsten Luftangriffen gehörten die Bombardierung von Bratislava und seiner Raffinerie Apollo am 16. Juni 1944[97] durch amerikanische B-24-Bomber der 15. Luftwaffe mit 181 Opfern und die Bombardierung von Nitra am 26. März 1945 durch sowjetische A-20-Bomber mit 345 Opfern.[98]

Ein B-24-Bomber beim Flug über eine brennende Raffinerie, Ploiești, 1. August 1943

Luftangriffe auf Städte in Rumänien, geordnet nach Bevölkerungsgröße:

Obwohl die Schweiz im Zweiten Weltkrieg neutral war, gab es Bombenabwürfe auf Schweizer Gebiet, die von den Alliierten offiziell mit Navigationsfehlern begründet wurden. Besonders stark getroffen wurde am 1. April 1944 Schaffhausen (Altstadt, Bahnhof und Industrie bei Neuhausen; 40 Tote) und Stein am Rhein am 22. April 1945 (neun Tote). Eine andere Theorie sah die Ursache in den Waffenlieferungen der SIG und anderer Unternehmen an das Deutsche Reich. Diese zeitgenössische Theorie ist aber inzwischen klar widerlegt.[99]

Ausgebombte Leningrader Frauen verlassen ihre Häuser, Dezember 1942

Zu den am stärksten bombardierten sowjetischen Städten zählen Leningrad (während der Leningrader Blockade) und Stalingrad (während der Schlacht von Stalingrad). Luftangriffe auf Moskau fanden im Wesentlichen nur in der ersten Phase des Krieges statt. Ziel war anfangs meist die Vorbereitung der Einnahme durch die Bodentruppen, später die Lahmlegung der Industrie. Zu den weiteren bombardierten Städten zählen Minsk, Odessa, Kiew, Sewastopol und Murmansk. Wichtige Ziele waren Strom-, Wasser- und Kraftwerke sowie Industriebetriebe. Zum Einsatz der vor dem Krieg projektierten Uralbomber, mit dem entfernter liegende Rüstungsbetriebe angegriffen werden sollten, kam es nicht. Der deutsche Plan Aktion Rußland von 1943, einen strategischen Luftkrieg gegen die sowjetische Rüstungsindustrie zu führen, scheiterte am Vormarsch der Roten Armee.

Am 5. Juni 1944 wurde beim ersten B-29-Kampfeinsatz Bangkok mit 77 in Indien startenden Flugzeugen bombardiert. Fünf Flugzeuge gingen aus technischen Gründen verloren.[100]

1941 entwickelten britische Wissenschaftler das Magnetron fort und es konnten von alliierter Seite aufgrund hoher amerikanischer Produktionszahlen hochauflösende Kurzwellen-Radartechnik eingesetzt werden. Das führte zu einer deutlich erhöhten Kampfkraft der bodengestützten Luftabwehr und bei Kampfflugzeugen, die nun auch bei schlechten Sichtverhältnissen gegnerische See-, Boden- und Luftziele deutlich besser bekämpfen konnten.[101]

Dokumentarfilme

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  • Der Feuersturm. ZDF 2006. Gezeigt in Phoenix am 13. Februar 2014, 20:15–21:45 Uhr.

Museale Rezeption

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Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum sind die Luftangriffe der Alliierten auf Ziele in Österreich ausführlich dokumentiert. So sind unter anderem die Figurine eines US-amerikanischen Kampfbomberpiloten, Teile einer abgeschossenen B-17 sowie Phosphor- und sonstigen Fliegerbomben, ausgestellt.[102]

  • Ansbert Baumann: Evakuierung des Wissens. Die Verlagerung luftkriegsrelevanter Forschungsinstitute nach Oberschwaben 1943–1945. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte. 67. Jahrgang (2008), S. 461–496.
  • Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Die Einsätze des Kampfgeschwaders 2 gegen Polen, Frankreich, England, auf dem Balkan und in Rußland, Bechtermünz / Weltbild Verlag, 1997, ISBN 3-86047-591-6.
  • Horst Boog (Hrsg.): Luftkriegführung im Zweiten Weltkrieg: ein internationaler Vergleich. Herford 1993.
  • Ralf Blank: Ruhrschlacht. Das Ruhrgebiet im Kriegsjahr 1943. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0078-3.
  • Ralf Blank: Kriegsalltag und Luftkrieg an der „Heimatfront“. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 9/1: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939–1945. Halbband 1: Politisierung, Vernichtung, Überleben. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2004, ISBN 3-421-06236-6, S. 357–461.
  • Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945. Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07165-5.
  • Olaf Groehler: Geschichte des Luftkrieges 1910 bis 1980. Berlin 1981.
  • Christoph Kucklick: Feuersturm. Der Bombenkrieg gegen Deutschland. Ellert & Richter, Hamburg 2003, ISBN 3-8319-0134-1.
  • Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Links, Berlin 2004, ISBN 3-86153-317-0.
  • Richard Overy: Der Bombenkrieg. Europa 1939–1945. Aus dem Englischen von Hainer Kober, Rowohlt, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-782-5.
  • W. G. Sebald: Luftkrieg und Literatur: Mit einem Essay zu Alfred Andersch. Fischer Taschenbuch, 1999, ISBN 978-3-596-14863-9 (Carl Hanser Verlag, 2009, ISBN 978-3-446-23432-1).
  • Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg (Hrsg.): Bomben auf Duisburg. Der Luftkrieg und die Stadt 1940–1960. Duisburg 2004, ISBN 3-87463-369-1.
  • Dietmar Süß: Tod aus der Luft. Kriegsgesellschaft und Luftkrieg in Deutschland und England. Siedler, München 2011.
  • Susanne Vees-Gulani: Trauma and Guilt: Literature of Wartime Bombing in Germany. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2003, ISBN 978-3-11-017808-1.
  • Vorschrift L.Dv. 16 – Luftkriegführung – 1935.
  • Der Luftkrieg über Deutschland 1939–1945. Deutsche Berichte und Pressestimmen des neutralen Auslands. Nach den ‚Dokumenten deutscher Kriegsschäden‘, herausgegeben vom Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, zusammengestellt und eingeleitet von Erhard Klöss, dtv dokumente, Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1963.
Commons: Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bis zum 20. Juni 1941 hießen die USAAF genau genommen U.S. Army Air Corps.

  1. 28 Fokker G.1, 31 Fokker D.XXI, 7 Fokker D.XVII, 10 zweimotorige Fokker T.V, 15 Fokker C.X, 35 Fokker C.V, 12 Douglas DB-8, 17 Koolhoven FK-51.
  2. So zum Beispiel der Propagandafilm zur Bombardierung Hamburgs. Über 40.000 Menschen starben bei diesem Angriff.
    USAAF-Bombenangriff auf Blohm & Voss in Hamburg am 25. Juli 1943
  3. Hierbei handelte es sich um eine Kaserne.
  4. Der erste Angriff am 24. August 1940 zielte ursprünglich auf ein Industriegebiet 60 km östlich von London ab („Thames Gateway“). Ein Flugzeug kam jedoch vom Kurs ab und warf Bomben über mehreren Londoner Stadtteilen ab. Der erste geplante Angriff erfolgte am 7. September 1940.
  5. Der Angriff auf Wieluń war ein taktischer Angriff auf die 28. polnische Division und eine Kavalleriebrigade, welche in Wielun am Vorabend des Angriffs von einem Aufklärer entdeckt wurden. Wegen Bodennebels verfehlte der Angriff sein eigentliches Ziel. Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Berlin 2004, S. 53 f. Horst Boog (Hrsg.): Luftkriegführung im Zweiten Weltkrieg: ein internationaler Vergleich. Herford 1993, ISBN 3-8132-0340-9. Außerdem befand sich noch eine Zuckerfabrik am Rande der Stadt.

Einzelnachweise

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  1. Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Berlin 2004, S. 24–28.
  2. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkrieges 1910 bis 1980. Berlin 1981, S. 118.
  3. Sven Felix Kellerhoff: Das Kriegsverbrechen von Wielun. In: Die Welt, 2. September 2009.
  4. 110 Avions Fairey Fox, 19 Renard R 31, 14 Fairey Battle, 23 Fiat CR.42, 15 Gloster Gladiator und 11 Hawker Hurricane france1940.free.fr
  5. SGLO crash database. Studiegroep Luchtoorlog 1939–1945, abgerufen am 16. Juni 2020 (englisch).
  6. studiegroepluchtoorlog.nl
  7. David Divine: The Nine Days of Dunkirk. White Lion, 1976, ISBN 0-7274-0195-5.
  8. Richard Collier: Dünkirchen. Heyne Verlag, 1982, ISBN 3-453-01164-3, S. 331.
  9. August 1942 USAAF Overseas Accident Reports. Abgerufen am 16. Juni 2020 (englisch).
  10. Gerhard L. Weinberg: Eine Welt in Waffen. Die globale Geschichte des Zweiten Weltkrieges. DVA 1995, ISBN 3-421-05000-7, S. 907 f.
  11. Lance E. Davis, Stanley L. Engerman: Naval Blockades in Peace and War. Cambridge University Press 2006, ISBN 978-0-511-51197-4, S. 375.
  12. Matthew White: Twentieth Century Atlas – Death Tolls: United Kingdom. lists the following totals and sources:
    • 60,000, (bombing): John Keegan: The Second World War (1989);
    • 60,000: Boris Urlanis_ Wars and Population (1971)
    • 60,595: Harper Collins Atlas of the Second World War
    • 60,600: John Ellis: World War II: a statistical survey (Facts on File, 1993) „killed and missing“
    • 92,673 (incl. 30,248 merchant mariners and 60,595 killed by bombing): Encyclopaedia Britannica. 15th edition, 1992 printing. „Killed, died of wounds, or in prison … exclud[ing] those who died of natural causes or were suicides.“
    • 92,673: Norman Davies: Europe A History (1998) same as Britannica’s war dead in most cases
    • 92,673: Michael Clodfelter: Warfare and Armed Conflict: A Statistical Reference to Casualty and Other Figures, 1618–1991;
    • 100,000: William Eckhardt, a 3-page table of his war statistics printed in World Military and Social Expenditures 1987–88 (12th ed., 1987) by Ruth Leger Sivard. „Deaths“, including „massacres, political violence, and famines associated with the conflicts.“
    The British kept accurate records during WWII SO 60,595 was the official death total with 30,248 for the British merchant mariners (most of whom are listed on the Tower Hill Memorial)
  13. German Deaths by aerial bombardment (It is not clear if these totals includes Austrians, of whom about 24,000 were killed (see Austrian Press & Information Service, Washington, D.C (Memento vom 20. April 2006 im Internet Archive)) and other territories in the Third Reich but not in modern Germany)
  14. Matthew White: Twentieth Century Atlas – Death Tolls: Allies bombing of Japan. lists the following totals and sources
    • 330,000: 1945 US Strategic Bombing Survey;
    • 363,000: (not including post-war radiation sickness); John Keegan The Second World War (1989);
    • 374,000: R. J. Rummel, including 337,000 democidal;
    • 435,000: Paul Johnson: Modern Times (1983)
    • 500,000: (Harper Collins Atlas of the Second World War)
  15. USAF: The Bombing of Dresden. (Memento vom 24. September 2005 im Internet Archive) Dresden was protected by antiaircraft defenses, antiaircraft guns and searchlights, in anticipation of Allied air raids against the city. The Dresden air defenses were under the Combined Dresden (Corps Area IV) and Berlin (Corps Area III) Luftwaffe Administration Commands.
  16. Gerd R. Ueberschär: Dresden 1945 – Symbol für Luftkriegsverbrechen. In: Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert. Darmstadt 2001, S. 382–396, hier S. 392.
  17. Thomas Widera: Rezension zu Reinhard Oliver, Matthias Neutzner, Wolfgang Hesse (Hrsg.): Das rote Leuchten. Dresden und der Bombenkrieg. Dresden 2005. In: H-Soz-u-Kult, 14. Juni 2005: „Das retrospektive Urteil steht in der Gefahr, die Komplexität historischer Abläufe ungenügend zu berücksichtigen.“
  18. Götz Bergander: Dresden im Luftkrieg – Vorgeschichte, Zerstörung, Folgen. Sonderausgabe, 2. erweiterte Auflage. Würzburg 1998, ISBN 3-88189-239-7.
  19. Götz Bergander: Vom Gerücht zur Legende. Der Luftkrieg über Deutschland im Spiegel von Tatsachen, erlebter Geschichte, Erinnerung, Erinnerungsverzerrung. In: Thomas Stamm-Kuhlmann u. a. (Hrsg.): Geschichtsbilder. Festschrift für Michael Salewski zum 65. Geburtstag, Stuttgart 2003.
  20. Helmut Schnatz: Tiefflieger über Dresden? Legenden und Wirklichkeit. Mit einem Vorwort von Götz Bergander. Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-13699-9.
  21. Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945. Militärische Logik oder blanker Terror? Bertelsmann, München 2004, ISBN 3-570-00625-5.
  22. Matthias Neutzner (Hrsg.): Martha Heinrich Acht – Dresden 1944/45. 4. erweiterte Auflage. Dresden 2003 (Erstauflage 1995)
  23. Matthias Neutzner, Wolfgang Hesse (Hrsg.): Das rote Leuchten. Dresden und der Bombenkrieg. edition Sächsische Zeitung, Dresden 2005, ISBN 3-938325-05-4.
  24. Matthias Neutzner: Die Erzählung vom 13. Februar. In: Mythos Dresden. Faszination und Verklärung einer Stadt. Dresdner Hefte, Bd. 84, ISBN 3-910055-79-6.
  25. Werner Wolf: Luftangriffe auf die deutsche Industrie 1942–1945. Universitas 1985, ISBN 3-8004-1062-1.
  26. Wolfgang Trees, Charles Whiting, Thomas Omansen: Drei Jahre nach Null. Geschichte der britischen Besatzungszone 1945–1948. Gondrom 1979, ISBN 978-3-8112-0644-1, S. 49.
  27. Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Neuhoff/Schodrok): Dokumente deutscher Kriegsschäden: Evakuierte – Kriegssachgeschädigte – Währungsgeschädigte. Die geschichtliche und rechtliche Entwicklung. Band II/2. Die Lage des deutschen Volkes und die allgemeinen Rechtsprobleme der Opfer des Luftkrieges von 1945–1948. Bonn 1960, S. 48.
  28. Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Berlin 2004, S. 202 f.
  29. Historisches Zentrum Hagen: 13. Mai 1940 Duisburg leidet unter dem ersten Großbombardement des Krieges (Memento vom 15. April 2009 im Internet Archive)
  30. 60 Jahre Kriegsende (Memento vom 4. Juni 2008 im Internet Archive), kriegsende.ard.de (ARD-Gemeinschaftsproduktion von BR, NDR, RBB, SR, SWR und WDR).
  31. Vgl. Hansjakob Stehle: Die Spione aus dem Pfarrhaus. In: Die Zeit vom 5. Januar 1996.
  32. Peter Broucek: Die österreichische Identität im Widerstand 1938–1945. In: Militärischer Widerstand: Studien zur österreichischen Staatsgesinnung und NS-Abwehr. Böhlau Verlag, 2008, S. 163, abgerufen am 3. August 2017.
  33. Andrea Hurton, Hans Schafranek: Im Netz der Verräter. In: derStandard.at. 4. Juni 2010, abgerufen am 3. August 2017.
  34. Vgl. Peter Pirker: Suberversion deutscher Herrschaft. Der britische Geheimdienst SOE und Österreich. 2012, S. 252 ff.
  35. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945. 2. Auflage. Propyläen, Berlin 2002, ISBN 3-549-07165-5.
  36. https://www.ln-online.de/Lokales/Stormarn/Als-Bomben-auf-Bad-Oldesloe-fielen-Ein-Zeitzeuge-berichtet
  37. Ein Toter, ein Verletzter bei dem Bombenangriff auf unser Gebiet in der Nacht zum Donnerstag. In: Bochumer Anzeiger. 18. Mai 1940, S. 3 (zeitpunkt.nrw).
  38. Der Luftangriff auf Böblingen vom 7./8. Oktober 1943. Abgerufen am 6. August 2019.
  39. Eckart Grote: Target Brunswick 1943–1945. Luftangriffsziel Braunschweig – Dokumente der Zerstörung. Braunschweig 1994, S. 11.
  40. Rudolf Prescher: Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945. Braunschweig 1955, S. 88.
  41. a b c Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 8.
  42. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 43.
  43. Zeittafel 20. Jahrhundert. (PDF) Abgerufen am 4. Mai 2019.
  44. Helmut Wolf: Erfurt im Luftkrieg 1939–1945. Jena 2005, ISBN 3-931743-89-6.
  45. Bomben auf Freital (Memento vom 21. Dezember 2016 im Internet Archive)
  46. Raimund Hug-Biegelmann: Friedrichshafen im strategischen Luftkrieg 1943–1945. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 113. Jg. 1995, S. 47–70.
  47. Thomas Heiler: Grundlinien der Fuldaer Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. In: Georg Klein, Thomas Heiler: Maschinenbau in Fulda – Klein & Stiefel (1905–1979) (Begleitbuch zur Ausstellung im Vonderau Museum Fulda, 20. Januar – 2. April 2006). Imhof-Verlag, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-067-4, S. 6–16, hier S. 6.
  48. Manfred Mümmler: Fürth 1933–1945. Emskirchen 1995, S. 175 ff.
  49. a b Walter Brunner: Bomben auf Graz: Die Dokumentation Weissmann. Leykam-Verlag, Graz 1989, ISBN 3-7011-7201-3.
  50. Jörg Monzheimer: Nacht der Bomben – Bürstädter Zeitung. 25. August 2017, abgerufen am 2. Mai 2019.
  51. a b Hans Brunswig: Feuersturm über Hamburg. Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-570-7, S. 213, 243.
  52. Ausstellung des Volksbund Niedersachsen: „Niedersachsen im Krieg“ – Jugend dient dem Führer. (PDF; 533 kB)
  53. Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Hannover Chronik: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen • Daten • Fakten. Schlütersche, Hannover 1991.
  54. nur 22. März 1945 lt. Menno Aden: Hildesheim lebt. Gerstenberg, Hildesheim 1994, ISBN 3-8067-8551-1.
  55. Gesamtzahl, davon 824 Opfer am 22. März 1945 lt. Manfred Overesch: Bosch in Hildesheim 1937–1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36754-4, S. 290.
    ≥1006 Opfer am 22. März 1945 lt. Menno Aden: Hildesheim lebt. Hildesheim 1994.
  56. Gesamtzahl lt. Friedrich: Der Brand. 2002, S. 215.
  57. Eduard Hauptlorenz: Der Raum Kaiserslautern im Luftkrieg: Luftabwehr – Luftschutz – Luftangriffe, 1939 bis 1945. Schriftenreihe des Stadtarchivs Kaiserslautern, Bd. 8, Kaiserslautern 2004, ISBN 3-936036-10-1.
  58. Helmut Schnatz: Koblenz im Bombenkrieg. historicum.net
  59. Der Bombenkrieg in Köln 1940 bis 1945. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  60. a b Krefelder historische Panoramen, online, abgerufen am 13. Januar 2021
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