Lusthaus (Rhoden)
Koordinaten: 51° 27′ 10″ N, 8° 59′ 4″ O
Das Lusthaus wurde als Jagdschloss Mitte des 17. Jahrhunderts gleichzeitig mit dem Schloss Rhoden errichtet. Es lag in der Gemarkung von Rhoden in der heutigen nordhessischen Stadt Diemelstadt.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kleine Schloss lag auf etwa 260 Meter über Normalhöhennull etwa 2,5 km im Wald südwestlich von Rhoden.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der Anlage durch Graf Georg Friedrich von Waldeck erfolgte um 1650 parallel zum Schlossbau in Rhoden. Das zweigeschossige Jagdschloss hatte eine Grundfläche von 27 auf 15 Meter. Die Außenanlage hatte einen Umfang von ca. 350 ha und umfasste einen von einem Holzzaun umgebenen Tiergarten und eine rund 150 m lange Wasserkunst mit aufgestauten Teichen, Kaskaden und Springbrunnen. Das Jagdschloss war mit der gräflichen Residenz in Rhoden durch eine Eichenallee verbunden.
1694 wurde der Fürstbischof von Paderborn Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht zu einer Lust- und Wasserjagd ins „Lusthaus“ eingeladen.[1] Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Haus und Wasserkunst erneuert, verfielen jedoch in der Folgezeit wieder.[1]
Im Jahre 2012 begannen engagierte Freiwillige aus drei Diemelstädter Vereinen damit, die überwucherten, aber noch vorhandenen Teiche der sogenannten „Kunst“ im Rhoder Wald wieder freizulegen. Seit Abschluss der Maßnahmen ist der Blick von den Staudämmen der Teiche auf die einstige Wasserbahn und das Gelände des ehemaligen Jagdschlösschens wieder frei.[2][3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Bodenhausen (Bearb.): Neudorf, Geschichte eines Dorfes im Roten Land (das Nygge Dorp vor dem Urhanenberge), 1537–2004. Waldeckischer Geschichtsverein, Bad Arolsen, 2004, S. 81–82
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Lusthaus, Gemeinde Diemelstadt. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser (Stand: 2. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 19. Juli 2019.
- ↑ „Wasserkunst im Wald freigelegt“, Waldeckische Landeszeitung, 21. März 2012, abgerufen am 21. Juni 2019
- ↑ Verkehrs- und Verschönerungsverein Rhoden e. V.: „Wasserkunst im Wald freigelegt“ (26. März 2012), abgerufen am 21. Juni 2019