Münch von Bellinghausen (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen derer von Münch (1744)

Die Familie Münch stammt ursprünglich aus Trier und erhielt 1745 das Prädikat Bellinghausen, durch Verwandtschaft mit der damals ausgestorbenen Familie Bellinghausen.

Der kurtrierscher Amtsschreiber und nachheriger Geheimsekretär des Erzbischofs Jakob III. von Eltz Georg Münch wurde von Kaiser Rudolph II. am 6. Aug 1580 in den Reichsadel erhoben. Er war mit Anna von Ittersum verheiratet und wurde Stammvater der später in Österreich und Mähren ansässigen Freiherren von Münch-Bellinghausen. Sein Sohn Johann (* 1596) heiratete Anna Maria von Catterbach, und sein Enkel Christian Georg (* 1617) wurde kurfürstlicher Amtmann zu Numegen. Dieser heiratete Elisabeth von Bellinghausen, die letzte aus diesem alten westfälischen Geschlecht. Dessen Sohn Heinrich heiratete Anna Benigna von Heister und starb als kurfürstlicher Rat und Bürgermeister von Jülich. Sein Sohn Johann Heinrich war Rat und Referendar zu Pfalz und Schöffe des fürstlichen Kriminalgerichts. Dessen Sohn war der kurtrierische Geheime Rat und Hofkanzler Johann Joachim Georg (* 18. Februar 1701; † 22. April 1774)[1]; dieser ließ sich 1744 den Reichsadel bestätigen. Am 6. Juli 1745 wurde er in den Reichsfreiherrenstand mit dem Prädikat von Bellinghausen erhoben, denn der letzte männliche Spross derer von Bellinghausen, der Fürst und Abt zu Corvey Christoph von Bellinghausen, war bereits 1698 gestorben.

Johann Joachim Georg Münch von Bellinghausen war in zweiter Ehe mit Wilhelmine von Wirth (* 20. Mai 1713, † 20. April 1791) verheiratet. Deren drei Söhne Joseph, Joachim und Constantin erhielten am 3. Juni 1794 eine Bestätigung des Reichs-Freiherrenstandes von Kaiser Franz II. und begründeten drei Linien.

Blasonierungen

  • Stammwappen 1744: Von Silber und Rot gespalten mit einem Sparren verwechselter Farbe, dieser mit drei (1:2) natürlichen Eicheln belegt. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen, links schwarz-silbernen Helmdecken aus roth-schwarz-silbernem Wulst ein rother und ein silberner Flügel, je mit einem schrägeinwärts gerichteten Balken verwechselter Farbe, auf dem die drei Eicheln angebracht sind, belegt zwischen dem Fluge ein grün bekränzter, schwarz gekleideter bartloser Mannesrumpf, ein silbernes Kreuz auf der Brust, die Augen mit roth silberner Binde verbunden.
  • Wappen 1745 und 1794: Geviert, 1 und 4 das Stammwappen, 2 und 3 in Blau zwei schräg gelegte, mit drei goldenen Ringen zusammengehaltene und an den Enden auswärts gebogene goldene Stäbe (Maueranker). Zwei Helme, auf dem rechten mit roth-silbernen Decken das Kleinod des Stammwappens, auf dem linken mit blau-goldenen Decken zwischen goldenem und blauem Flügel der Maueranker.
  • Wappen 1831: Schild wie 1794 mit drei Helmen: I. und III. wie 1794, II. gekrönter schwarzer Doppeladler. Decken schwarz-golden. Schildhalter: zwei geharnischte Ritter, der rechte mit rot-silberner Schärpe, einer roten und einer silbernen Straußenfeder auf dem Helm, in der freien Hand einen von Roth und Silber gespaltenen Schild, mit dem Mannesrumpf von Helm I, der linke mit blau-goldener Schärpe, eine blaue und eine goldene Feder auf dem Helm, in der freien Hand einen blauen Schild mit den schrägen goldenen Stäben. Devise: Totus honori et patriae.
Johann Joachim Georg Freiherr Münch von Bellinghausen (1701–1774)

Einzelnachweise

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  1. auch: 27. September 1774 Vgl.: Denkwürdiger und nützlicher rheinischer antiquarius, S. 332
  2. Johann Svoboda, Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt, Band 3, S. 310