Makedonistik
Makedonistik oder Mazedonistik (bzw. mazedonische Philologie) ist ein Bereich der Slawistik, der sich mit der mazedonischen Sprache und der mazedonischen Literatur befasst. Es beinhaltet auch kulturwissenschaftliche Aspekte, wie die Geschichte und Landeskunde Nordmazedoniens.
Innerhalb des Klassifikationssystems der Slawistik wird die Makedonistik als Teilgebiet der Südslawistik eingeordnet. Im deutschsprachigen Raum wird die Makedonistik noch immer nicht zusammen mit den anderen südslawischen Sprachstudien gelehrt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Makedonistik entwickelt sich größtenteils im Rahmen der politischen Auseinandersetzungen zwischen den Balkanstaaten um die Zugehörigkeit der Makedonier und damit der von ihnen bewohnten Gebiete in insbesondere durch die gezielte Abgrenzung zur Bulgarischen Sprache.
Mit der Kodifizierung der mazedonischen Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 und ihren Ausbau zur Standardsprache wurden erste Möglichkeiten geschaffen, universitäre Lehrstühle für mazedonische Sprache innerhalb und außerhalb der Sozialistischen Jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien einzurichten. So hängen die Anfänge des organisierten Lernens der mazedonischen Sprache auf der Ebene des akademischen Unterrichts mit den ersten Vorlesungen über die mazedonische Sprache zusammen, die 1946 an der tschechoslowakischen Karls-Universität in Prag von Professor Antonín Frinta gehalten wurden. Seitdem waren die mazedonische Sprache und die mazedonische Literatur Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses mehrerer nationale und ausländischer Philologen, Slawisten und Balkanisten. Heute ist die mazedonische Sprache ebenso Unterrichtsfach an einigen Universitäten Europas.
Makedonistik an Universitäten außerhalb Nordmazedoniens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Lehrstühle für Makedonistik oder Lektorate für Mazedonisch außerhalb Nordmazedoniens sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Land | Art und Name der Einrichtung[1] | Stand des Unterrichts im Fach Mazedonisch[1] |
---|---|---|
Frankreich |
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Pflichtunterricht |
Kroatien |
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Pflichtunterricht |
Polen |
|
Wahlpflichtunterricht |
Rumänien |
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Wahlunterricht |
Russland |
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Pflichtunterricht |
Slowenien |
|
Pflichtunterricht |
Türkei | Wahlpflichtunterricht | |
Ungarn |
|
Wahlunterricht |
Spezialisten für mazedonische Philologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dalibor Brozović
- Petar Draganov
- Victor Friedman
- Blaže Koneski (1921–1993)
- Christina Kramer
- Horace Lunt
- Krste Petkov Misirkov
- Božidar Vidoeski (1920–1998)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die makedonische Sprache und die deutsche Makedonistik: Beitrag von Prof. Dr. Maksim Karanfilovski. 2. Deutsch-Makedonische Konferenz an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (29.11. – 1.12.2001)
- Sprachensteckbrief Makedonisch: allgemeine Informationen zur mazedonischen Sprache
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Lektorate auf Mazedonisch im Ausland. In: Universität „Heiliger Kyrill und Method“ in Skopje. Universität „Heiliger Kyrill und Method“ in Skopje, abgerufen am 19. November 2022 (mazedonisch).
- ↑ Mazedonisch: Diplome in Sprache und Zivilisation. In: Nationales Institut für orientalische Sprachen und Zivilisationen. 10. Juli 2022, abgerufen am 20. November 2022 (französisch).
- ↑ Fakultät für Philosophie der Universität Rieka
- ↑ Mirjana Grce: In Rijeka arbeitet das zahlreichste mazedonische Lektorat der Welt. Wir haben mit der Lektorin Biljana Stojanovska gesprochen. In: Novi List. 7. März 2022, abgerufen am 18. November 2022 (kroatisch).
- ↑ Instituts für Slawische Philologie
- ↑ Instituts für bulgarische und mazedonische Philologie
- ↑ Instituts für russische Philologie und slawische Sprachen
- ↑ Кафедра славянской филологии. Abgerufen am 24. Dezember 2022.
- ↑ 60 Jahre Makedonistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana. In: Institut für Slawistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana. 4. Mai 2022, abgerufen am 20. November 2022 (slowenisch).
- ↑ Universität Ankara
- ↑ Universität Istanbul
- ↑ Macedón lektorátus. Abgerufen am 24. Dezember 2022 (ungarisch).