Manja Tzatschewa

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Manja Tzatschewa,
Foto: Nicola Perscheid, circa 1919
Manja Tzatschewa 1922 auf einer Fotografie von Suse Byk

Manja Tzatschewa (bulgarisch Маня Цачева, * 29. Januarjul. / 10. Februar 1897greg. als Marie Trifonowa Tzatschewa in Lowetsch, Fürstentum Bulgarien;[1] † vor 1932[2]) war eine bulgarische Schauspielerin. Sie erlangte Bekanntheit als Darstellerin beim deutschen Stummfilm.

Manja Tzatschewa wurde in Lowetsch als Tochter von Trifon Tzatscheff und seiner Frau Lala, geb. Kiwalowa, geboren. Bald darauf übersiedelte ihre Familie zunächst nach Peschtera und dann nach Sofia, wo ihr Vater die Forstverwaltung im bulgarischen Landwirtschaftsministerium leitete. Ihre schulische und berufliche Ausbildung absolvierte sie in der Schweiz, Paris und Berlin. Dort besuchte sie die Schauspielschule des deutschen Theaters. Trotz ihres jugendlichen Alters soll sie 1918 bereits Königlich Bulgarische Hofschauspielerin gewesen sein.

Nachdem sie zunächst als Tänzerin in Erscheinung getreten war,[3] hatte sie 1917 ihr Filmdebüt in Rudolf Meinerts Die sterbenden Perlen. Danach spielte sie unter Lupu Pick, Richard Oswald und Ewald André Dupont. 1920/21 war Tzatschewa in mehreren Filmen von Manfred Noa zu sehen, mit dem sie zu dieser Zeit verheiratet gewesen sein soll. In den folgenden Jahren spielte sie in einigen kommerziell erfolgreichen Serienfilmen wie Georg Jacobys Der Mann ohne Namen. Ihren letzten nachgewiesenen Filmauftritt hatte Tzatschewa 1926 in Erich Eriksens Komödie Annemarie und ihr Ulan.

1926 heiratete sie den Juristen und Versicherungsmakler Carl Friedrich Schweitzer.[1] Möglicherweise emigrierte sie um 1934 wegen dessen jüdischer Abstammung gemeinsam mit ihm.[4]

Ihre jüngere Schwester Tzwetta Tzatschewa stand ebenso in einigen Stummfilmproduktionen vor der Kamera. Ihr Bruder Iwan Tzatscheff war (teilweise unter dem Künstlernamen Mario Parlo) als Tenor am Essener Stadttheater[5] und an der Semperoper in Dresden[6] tätig.

  • 1917: Die sterbenden Perlen
  • 1918: Die seltsame Geschichte des Baron Torelli
  • 1918: Mr. Wu
  • 1918: Der lebende Leichnam
  • 1918: Madame d’Ora
  • 1918: Der Teufel
  • 1918: Die Japanerin
  • 1918: Mein Wille ist Gesetz
  • 1919: Moderne Töchter
  • 1919: Opfer der Schmach (Die rote Laterne)
  • 1919: Liebe
  • 1919: Verlorene Töchter, 3. Teil: Die Menschen, die nennen es Liebe
  • 1919: Haß
  • 1920: Die sieben Todsünden
  • 1920: Frauenliebe
  • 1920: Götzendämmerung (Opfer der Keuschheit)
  • 1920: Berlin W
  • 1920: Schieber
  • 1920: Sphinx[7]
  • 1921: Der Mann ohne Namen
  • 1921: Söhne der Nacht
  • 1921: Der Schatten der Gaby Leed (Gesühnte Schuld)
  • 1921: Die Perle des Orients
  • 1921: Der schwere Junge (Die Zirkusbraut)
  • 1922: Die Fürstin der Ozeanwerft
  • 1922: Man soll es nicht für möglich halten (Maciste und die Javanerin)
  • 1924: Der Mönch von Santarem
  • 1925: Briefe, die ihn nicht erreichten
  • 1925: Der Rebell von Valencia
  • 1926: Annemarie und ihr Ulan
Commons: Manja Tzatschewa – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. a b Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg III, Nr. 690/1926 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  2. Fritz Rosenfeld schrieb am 15. August 1931 in der Arbeiter-Zeitung, dass Tzatschewa zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben gewesen sei (Vergessene Gesichter. Filmschauspieler von gestern und vorgestern. online bei ANNO). Dagegen wird – ohne Quellenangabe und häufig kombiniert mit falschen Geburtsdaten (27. Januar 1893, Lemberg) – online verschiedentlich das Sterbejahr 1966 genannt. Beide Angaben konnten bisher nicht verifiziert werden.
  3. Frauen im Film. In: Sport im Bild, Jahrgang 24, Heft 22, 31. Mai 1918, S. 278–280, hier: 279 (online bei ANNO).
  4. 1932 stand Tzatschewa unter der Adresse ihres Ehemannes Fredericiastraße 29 in Charlottenburg zuletzt unter: Schweitzer. In: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin, 1932, S. 1324. Carl Friedrich Schweitzer selbst zuletzt 1934 im Berliner Adressbuch.
  5. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Jahrgang 44, 1933, S. 369 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  6. Musical Notes from Abroad. In: The Musical Times, Jahrgang 75, 1934, S. 1035; JSTOR:917972 (anmeldepflichtig)
  7. Film-Rundschau. In: Sport im Bild, Jahrgang 26, Heft 16, 23. April 1920, S. 401 (online bei ANNO).