Margarete Friedenthal

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Margarete Friedenthal, 1919

Margarete Friedenthal (* 9. Juni 1871 in Breslau; † 9. Januar 1957 in West-Berlin[1]) war eine deutsche Politikerin (DDP) und Akteurin der bürgerlichen Frauenbewegung in Berlin.

Margarete Friedenthal wuchs in einem großbürgerlichen Haushalt auf. Spätestens um 1900 begann sie, sich in der Berliner Frauenbewegung zu engagieren, der sie fortan einen Großteil ihrer Zeit und Arbeitskraft widmete: Neben ihrer Mitarbeit im 1899 gegründeten Berliner Zweigverein der Internationalen Abolitionistischen Föderation (später Bund für Frauen- und Jugendschutz) sowie im Bund Deutscher Frauenvereine gründete sie 1907 den vereinsübergreifenden Ständigen Ausschuss zur Förderung der Arbeiterinnen-Interessen, dem sie auch vorstand.

Nach Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen war sie von 1919 bis 1928 liberale Stadtverordnete für Berlin und engagierte sich in dieser Funktion insbesondere für den Jugendschutz und die Belange von Mädchen.[2]

Mit der Gründerin und Vorsitzenden des Berliner Zweigvereins, Anna Pappritz (1861–1939), verband sie eine fast vierzigjährige Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, die bis zu Pappritz’ Tod währte.[3]

Sie war die Tante des Schriftstellers Richard Friedenthal (1896–1979).[4]

  • Verein Aktives Museum: Vor die Tür gesetzt – Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945, Berlin 2006, ISBN 3-00-018931-9, S. 192 f. (hier ist irrtümlich 1951 als Todesjahr angegeben).
  • Dorothee von Velsen: Im Alter die Fülle. Tübingen 1956, S. 113 f.

Einzelnachweise

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  1. Namensverzeichnis zum Sterberegister des Standesamts Tiergarten von Berlin, LAB P Rep 820-20, Sterbebuch 1957, Nr. 59; Landesarchiv Berlin
  2. Emma Stropp: Frauen als Stadtverordnete. In: Die Gartenlaube. Heft 38, 1919, S. 300–302; hier: 300 f.
  3. Bärbel Kuhn: Familienstand: ledig. Ehelose Frauen und Männer im Bürgertum (1850–1914). 2. Auflage. Köln u. a. 2002, S. 353, ISBN 3-412-11101-5
  4. Thomas Halbe: Kindheitserinnerungen an Richard Friedenthal. In: Richard Friedenthal: ... und unversehens ist es Abend. Von und über R. F.: Essays, Gedichte, Fragmente, Würdigung, Autobiographisches. Hrsg. von Klaus Piper. München / Zürich 1976, S. 213–216; hier: S. 214.