Maria Meinel
Maria Meinel (* 1972 in Meißen) ist eine deutsche Übersetzerin, Autorin, Lektorin und Dozentin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria Meinel wuchs in Radebeul bei Dresden auf, legte das Abitur an der ABF in Halle (Saale) ab und studierte Literatur- und Sprachwissenschaften (Hispanistik und Anglistik/Amerikanistik), Philosophie, Medien- und Kommunikationswissenschaften und Übersetzen in Barcelona, Galway und Halle. Nach dem Studium übersiedelte sie nach Barcelona und arbeitete dort freischaffend als Übersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin. Einblicke ins Verlagsleben erhielt Meinel im Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte in Berlin. Heute lebt sie in Halle an der Saale.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria Meinel übersetzt Prosa, Sachbücher, Filme, Essays und Lyrik aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen, u. a. Werke von Irene Vallejo, Maddie Mortimer, Yara Rodrigues Fowler, Lauri Kubuitsile, Ángeles Mora, Yanara Friedland und Deborah D.E.E.P. Mouton. Darüber hinaus arbeitet sie als Dozentin für Literaturübersetzung und Fremdsprachenkommunikation (u. a. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und Hochschule Harz) und im Bereich kulturelle Bildung. So z. B. im Rahmen des vom Literarischen Colloquium Berlin und dem Deutschen Übersetzerfonds initiierten Projekts „Echt absolut! Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen“,[1] eines Pilotprojekts zur Entwicklung einer Übersetzungsdidaktik, für das u. a. eine Radiosendung entstand.[2]
In ihren eigenen Texten beschäftigt sich Meinel vor allem mit Kunst und Fotografie – hier insbesondere mit Konzeptfotografie, seriellen Arbeiten, Installationen, Zeichnungen und Plastiken, u. a. in Essays zum Werk des Fotografen Semjon Prosjak[3], zu den Arbeiten der Fotografen Bernd und Hilla Becher, Anne und Patrick Poirier und Gabriele und Helmut Nothhelfer[4] (alle im Mitteldeutschen Verlag), zu Arbeiten des Schweizer Künstlers Christian Grossert[5], zu einer Werkschau von Walter Danz oder zur spanischen Fotografie[6] – und mit dem Übersetzen von Literatur, etwa in „Lob der Unschärfe“, einer 2019 in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts beim Bund gehaltenen Rede, die 2020 in der Schriftenreihe „Unsere Sprache“ der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen veröffentlicht wurde[7], oder dem im TOLEDO-Programm erschienenen Journal[8] zur Übersetzung von Maddie Mortimers poetischem Roman Atlas unserer spektakulären Körper.[9]
Sie ist Mitglied des Verbands deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ), des Friedrich-Bödecker-Kreises[10] und des Netzwerks Lyrik und Vorstandsmitglied der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt.[11] Von 2018 bis 2024 organisierte Meinel zusammen mit Birgit Schmitz das alljährlich im Rahmen der „Wolfenbütteler Gespräche“ in der Bundesakademie für Kulturelle Bildung stattfindende Lesefest. 2021 gehörte sie der Jury des Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreises an[12] und hielt im Rahmen der von der Christoph-Martin-Wieland-Stiftung in Biberach an der Riß ausgerichteten Preisverleihung[13] die Laudatio[14] auf Bernd Schuh und Monika Niehaus. 2022 wurde sie in den Redaktionsbeirat der Literaturzeitschrift Ort der Augen (OdA, Blätter für Literatur aus Sachsen-Anhalt)[15] berufen.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2023 Barthold-Heinrich-Brockes-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds[16] für eine schöpferische Auszeit (Sabbatical)[17]
- 2022 Gastdozentur für Literaturübersetzung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg[18]
- 2022, 2019, 2018, 2013 Stipendiatin des Deutschen Übersetzerfonds (Arbeitsstipendien)
- 2020 Stipendiatin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergeschen Stiftung[19][20]
- 2017 Stipendiatin des Berliner Senats für Kultur und Europa, Teilnahme an der Berliner Übersetzerwerkstatt 2017[21] im Literarischen Colloquium Berlin[22]
- 2011 Wissensbuch des Jahres 2011[23] (Kategorie Überblick) für Douglas Palmer: Die Evolution des Menschen. Woher wir kommen, wohin wir gehen, National Geographic Deutschland, Hamburg 2011; Mitübersetzerin
- 2008 Deutscher Fotobuchpreis 2008[24] für Immisch/Neusüss (Hrsg.): Die Zweite Avantgarde. Das Fotoforum Kassel 1972-1982, Stiftung Moritzburg/Mitteldeutscher Verlag, Halle 2007; Mitautorin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Maria Meinel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Übersetzerin, mit aktueller Werkliste
- Meinel in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Echt Absolut! | Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen. Literarisches Colloquium Berlin e.V., abgerufen am 15. September 2022.
- ↑ admin: „Echt absolut!“ | Kinder- und Jugendradio CORAX. Abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ T.O.Immisch, Maria Meinel: Semjon Prosjak. Fotografien. Hrsg.: T.O.Immisch. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2022, ISBN 978-3-96311-692-6.
- ↑ „Ein Turm ist ein Turm ist ein Turm. Serie, Konzept und Dokumentation“ in Immisch, T. O./Neusüss, Floris M. (Hg.): Die zweite Avantgarde. Das Fotoforum Kassel 1972–1982. Abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Maria Meinel: "Vom geistvollen Sitzen" - Essay zu Auktionsfragment III. In: chrigro.ch. Christian Grossert, 2014, abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Rundbrief Fotografie Band 12 No. 2 (FotoText Verlag), Inhalt N.F. 46. Abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e. V. Abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Maria Meinel: Panikträllern, Blutflusstuckern, bleicher Beizfleck vom Teufel – ich bewuunnnnndere den Fundus von Japsern! Körperlichkeit, Klang und Physiographik in Maddie Mortimers »Atlas unserer spektakulären Körper«. In: TOLEDO-Programm. Deutscher Übersetzerfonds, Januar 2023, abgerufen am 5. März 2023.
- ↑ Maddie Mortimer: Atlas unserer spektakulären Körper. Hoffmann & Campe Verlag, Hamburg 2023, ISBN 978-3-455-01516-4.
- ↑ Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. (FBK), Autorenprofil. Abgerufen am 25. Oktober 2021 (deutsch).
- ↑ Impressum, auf adk-san.de, abgerufen am 15. Mai 2023
- ↑ Jury Wieland-Preis. In: Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e. V. Abgerufen am 4. April 2021.
- ↑ Übersetzerpreis - Wieland Stiftung Biberach - DE. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
- ↑ Preisverleihung. In: Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. Abgerufen am 19. Oktober 2021 (deutsch).
- ↑ Ort der Augen – OdA, Literaturzeitschrift des Landes Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 15. September 2022.
- ↑ Stipendienvergabe. Deutscher Übersetzerfonds, abgerufen im August 2022.
- ↑ Deutscher Übersetzerfonds: Pressemitteilung zur Sommervergabe. In: uebersetzerfonds.de. Deutscher Übersetzerfonds, 7. Juli 2023, abgerufen am 11. Juli 2023.
- ↑ Deutscher Übersetzerfonds vergibt Gastdozenturen für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer im Sommersemester 2022. 9. Februar 2022, abgerufen im September 2022.
- ↑ Stiftungsrat hat entschieden – Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 30. November 2020 (deutsch).
- ↑ Deutscher Übersetzerfonds. Abgerufen am 26. November 2018.
- ↑ Übersetzerförderung / Berliner Übersetzerwerkstatt | LCB - Literarisches Colloquium Berlin. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2013; abgerufen am 12. Dezember 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Luise-Adelgunde-Victorie-Gottsched-Stipendium
- ↑ Wissensbuch des Jahres | Literaturpreis Gewinner. Abgerufen am 12. Dezember 2017 (deutsch).
- ↑ Deutscher Fotobuchpreis 2008: Die Sieger - Fototools. In: Fototools. 8. November 2007 (fototools.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
Personendaten | |
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NAME | Meinel, Maria |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Übersetzerin, Autorin, Lektorin und Dozentin |
GEBURTSDATUM | 1972 |
GEBURTSORT | Meißen |