Marija Konstantinowna Pewtschich
Marija Konstantinowna Pewtschich (russisch Мария Константиновна Певчих; geb. 15. August 1987 in Selenograd) ist eine russische Journalistin und Bürgerrechtlerin. Sie ist für ihr Engagement gegen die Korruption in ihrem Heimatland bekannt.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pewtschich wuchs in einer unpolitischen Familie auf; ihre Mutter arbeitete für Nissan und ihr Vater verwaltete eine Hotelkette.[2] Schon in jungen Jahren zeigte sie ein tiefes Misstrauen gegenüber dem russischen Sicherheitsapparat, eine Einstellung, die ihr Großvater ihr vermittelte.[2] Im Alter von 15 Jahren begann sie ihr Studium der Soziologie an der Staatlichen Universität Moskau.[2] Aufgrund der weitverbreiteten Korruption an ihrer Fakultät entschied sie sich jedoch für einen Wechsel und setzte ihre Ausbildung an der London School of Economics fort.[2] Nach ihrem Studium kehrte sie nach Russland zurück und schloss sich Alexei Nawalny und seiner Bewegung an.[2] Sie lebt mittlerweile in London, von wo aus sie weiterhin eine führende Rolle in der Anti-Korruptions-Arbeit spielt.[1][3]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pewtschich begann ihre Arbeit im Team von Alexei Nawalny mehr als ein Jahrzehnt vor ihrer aktuellen Position.[1] Sie machte sich durch ihre Beteiligung an bedeutsamen Untersuchungen der Korruption unter Russlands Elite einen Namen.[4] Besonders bekannt wurde sie durch ihre Arbeit an der Enthüllung eines geheimen Palastes von Wladimir Putin am Schwarzen Meer, welche über 120 Millionen Mal auf der Videoplattform YouTube angesehen wurde.[4] Ihre Untersuchungen führten zur Beschlagnahmung von Vermögenswerten russischer Beamter und Oligarchen im Wert von über einer Milliarde Euro.[4] Als Kopf der Investigativabteilung der Stiftung für Korruptionsbekämpfung hat sie die Methoden der investigativen Berichterstattung weiterentwickelt.[4][3] Ihr Ansatz umfasst zur Aufdeckung der Luxuslebensstile und der Korruption hochrangiger russischer Beamter den Einsatz von Drohnen und anderen innovativen Technologien.[4] Ihre Arbeit erregte nicht nur in Russland, sondern auch international Aufsehen und wurde durch ihre Rolle als ausführende Produzentin des preisgekrönten Dokumentarfilms Nawalny (2022) zusätzlich anerkannt.[4][5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Condé Nast: Maria Pevchikh, Putin’s Grand Inquisitor. In: newyorker.com. 4. März 2023, abgerufen am 21. Mai 2024 (englisch).
- ↑ a b c d e f Carole Cadwalladr: ‘We do our work because we are angry’: Navalny’s right-hand woman Maria Pevchikh on taking on Putin. In: theguardian.com. 22. Januar 2023, abgerufen am 21. Mai 2024 (englisch).
- ↑ a b Maria Pevchikh Named Chief Of Navalny's Anti-Corruption Foundation After Volkov Stepped Down. In: rferl.org. 22. März 2023, abgerufen am 21. Mai 2024 (englisch).
- ↑ a b c d e f In Conversation with Yevgenia Albats: Maria Pevchikh, Head of Investigation at the Anti-Corruption Foundation. In: jordanrussiacenter.org. 28. Februar 2022, abgerufen am 21. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Hannah Wagner, André Ballin, Carsten Hoffmann, dpa: Nawalny-Team: Putin erhielt Angebot zu Gefangenenaustausch. In: sueddeutsche.de. 26. Februar 2024, abgerufen am 21. Mai 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pewtschich, Marija Konstantinowna |
ALTERNATIVNAMEN | Певчих, Мария Константиновна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russische Journalistin und Bürgerrechtlerin |
GEBURTSDATUM | 15. August 1987 |
GEBURTSORT | Selenograd |