Stiftung für Korruptionsbekämpfung
Die Stiftung für Korruptionsbekämpfung (russisch Фонд борьбы с коррупцией Fond borby s korrupzijei, wiss. Transliteration Fond bor'by s korrupciej; Abk. ФБК / FBK)[1] ist eine russische Non-Profit-Organisation (NPO; deutsch: nicht gewinnorientierte Organisation), die 2011 in Moskau, Russland, von dem politischen Aktivisten Alexei Nawalny gegründet wurde, um die Korruption hochrangiger russischer Regierungsbeamter zu untersuchen und aufzudecken. Die Anti-Korruptions-Stiftung hat eine Reihe von Dokumentarfilmen produziert, die die Korruption aufdeckten, aber von der russischen Regierung unterdrückt wurden.[2]
Am 26. April 2021 ordnete das Moskauer Stadtgericht an, dass alle lokalen Aktionsgruppen der Antikorruptionsstiftung ihre Aktivitäten einstellen müssen,[3] nachdem der Staatsanwalt bei Gericht beantragt hatte, Nawalnys Gruppe als extremistische Organisation[4] einzustufen.[5] Am 9. Juni 2021 wurde die Anti-Korruptions-Stiftung vom Gericht als extremistische Organisation eingestuft und verboten.[6][7]
Der für die Stiftung tätige Leonid Wolkow war Berater des ehemaligen Kreml-Kritikers Nawalny.[8]
Am 11. Juli 2022 hatte Nawalny die Wiederbelebung der Stiftung für Korruptionsbekämpfung (FBK) als internationale Organisation angekündigt.[9] Am 1. Juni 2023 hat das Justizministerium die Anti-Corruption Foundation International in die Liste der unerwünschten Organisationen aufgenommen; Anfang Dezember 2022 wurde die ACF International zum „ausländischen Agenten“ erklärt.[10]
In der Investigativabteilung der Stiftung arbeitet Marija Pewtschich.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (russisch)
- Internationale Website (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Auch Fonds zur Bekämpfung der Korruption, Anti-Korruptions-Stiftung, Antikorruptionsstiftung usw.
- ↑ Соратник Навального: „Любое реальное расследование приведет к тому, что они выйдут на самих себя“ / Nawalnys Mitarbeiter: „Jede echte Untersuchung wird dazu führen, dass sie sich selbst entlarven“, bbc.com, 29. August 2020.
- ↑ Christian Esch, Christina Hebel: Russland geht gegen Alexej Nawalny vor: Arbeitsverbot für seine Mannschaft. In: Der Spiegel. 27. April 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2023]).
- ↑ vgl. die Liste der extremistischen Organisationen, veröffentlicht vom russischen Justizministerium (russisch Список экстремистских организаций, публикуемый Министерством юстиции России / Spissok ekstremistskich organisazij, publikujemy Ministerstwom justizii Rossii, wiss. Transliteration Spisok ėkstremistskich organizacij, publikuemyj Ministerstvom justicii Rossii)
- ↑ Russia suspends activities of groups linked to Navalny, DW, 26. April 2021 (englisch).
- ↑ bbc.com: Alexei Navalny: Moscow court outlaws 'extremist' organisations
- ↑ Суд признал экстремистскими и ликвидировал подконтрольные Навальному фонды. In: Rossijskaja gaseta. 9. Juni 2021, abgerufen am 5. März 2023 (russisch).
- ↑ Polina Kantor: Russland: Nawalnys rechte Hand, Jüdische Allgemeine, 21. Juli 2022.
- ↑ Navalny Announces Launch Of New Anti-Corruption Foundation, Radio Free Europe / Radio Liberty, 11. Juli 2022.
- ↑ Минюст внес ФБК в список «нежелательных» организаций. Об этом должна была просить Генпрокуратура — но об этом ничего не сообщалось. In: Meduza. 1. Juni 2023 (russisch).
Koordinaten: 55° 42′ 31″ N, 37° 39′ 7″ O