Marktl

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Wappen Deutschlandkarte
Marktl
Deutschlandkarte, Position des Marktes Marktl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 15′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 48° 15′ N, 12° 51′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Altötting
Verwaltungs­gemeinschaft: Marktl
Höhe: 364 m ü. NHN
Fläche: 27,84 km2
Einwohner: 2826 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84533
Vorwahl: 08678
Kfz-Kennzeichen: AÖ, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 71 123
Marktgliederung: 63 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
84533 Marktl
Website: www.marktl.de
Erster Bürgermeister: Benedikt Dittmann (CSU)
Lage des Marktes Marktl im Landkreis Altötting
KarteBurghausenEmmertingBurgkirchen an der AlzKastl (Landkreis Altötting)Haiming (Oberbayern)Mehring (Oberbayern)MarktlNeuöttingAltöttingFeichten an der AlzWinhöringTüßlingTöging am InnTeisingPleiskirchenGarching an der AlzUnterneukirchenTyrlachingStammham (am Inn)ReischachPerachKirchweidachHalsbachErlbach (Oberbayern)Landkreis Rottal-InnLandkreis Mühldorf am InnLandkreis TraunsteinÖsterreich
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Der Markt Marktl nach einem Kupferstich von Michael Wening von (1721)
Marktl am Inn

Marktl ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Altötting. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.

Marktl liegt in der bayerischen Planungsregion Südostoberbayern am Inn. In der Nähe von Marktl mündet die Alz in den Inn.

Gemeindegliederung

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Es gibt 63 Gemeindeteile:[2]

Es gibt die Gemarkungen Daxenthaler Forst, Marktl, Marktlberg und Schützing.[3]

Marktl wurde im 13. Jahrhundert als Hofmark der Grafen von Leonberg gegründet. Seit 1386 hatten die Wittelsbacher die Ortsherrschaft inne. Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut verlieh dem Ort 1422 Marktprivilegien. Marktl war Pflegamt und gehörte zum Rentamt Burghausen des späteren Kurfürstentums Bayern.

Bis zur Aufhebung der Selbstverwaltung 1808 besaß es ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 wurde die heutige politische Gemeinde gegründet. 1851 wurde Marktl zu einer selbständigen Pfarrei erhoben. Seit 1871 hat es einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie München - Simbach. Am 3. Oktober desselben Jahres wurde die Freiwillige Feuerwehr Marktl gegründet. Seit 1919 ist der Ort durch die Errichtung eines Wasserschutzdammes gegen die häufigen Überschwemmungen des Inns geschützt.

Die Verwaltungsgemeinschaft Marktls mit Stammham besteht seit der Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978. 1989 wurde der Autobahnanschluss an die A 94 fertiggestellt.

Am 13. Juli 1997 wurde Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Nach seiner Papstwahl im April 2005 und dem Bekanntwerden von Marktl als Geburtsort herrschte in dem kleinen Ort eine Art Ausnahmezustand. Zahlreiche Journalisten und Besucher aus aller Welt strömten nach Marktl und wollten das Geburtshaus von Joseph Ratzinger sehen.[4] Dort ist eine Gedenktafel angebracht. Insgesamt lebte Ratzinger aber nur zwei Jahre in Marktl; am 11. Juli 1929 zog die Familie nach Tittmoning an der Salzach. Am 11. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. im Rahmen des Besuches in Bayern auch seinen Geburtsort und trug sich dort in das Goldene Buch des Ortes ein.

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1970 wurden Teile der bis dahin selbstständigen Gemeinde Schützing und am 1. Januar 1972 die Gemeinde Marktlberg nach Marktl eingemeindet.[5]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 2810 auf 2765 um 45 Einwohner bzw. um 1,6 %.

Der Gemeinderat setzt sich aus 14 Ratsmitgliedern und dem Ersten Bürgermeister zusammen. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 73,7 % (2014: 64,5 %) zu folgendem Ergebnis:[6]

Rathaus von Marktl
Partei/Liste Stimmenanteil Sitze
Bürgerliste Marktl (BLM) 39,5 % 6
CSU/Freie Liste Marktl 39,4 % 5
Unabhängige Liste Marktlberg (ULM) 21,2 % 3
Gesamt 100 % 14

Gegenüber 2014 haben SPD/Freie ohne Partei (bisher sechs Sitze) keinen Wahlvorschlag eingereicht, neu im Gemeinderat ist die Bürgerliste Marktl, die sechs Sitze erreichte.

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Benedikt Dittmann (CSU/Freie Liste Marktl);[7] dieser wurde mit 60,9 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger Hubert Gschwendtner (SPD/Freie ohne Partei) war von Mai 1996 bis April 2020 24 Jahre im Amt.

Wappen Gde. Marktl
Wappen Gde. Marktl
Blasonierung: „Unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Silber ein schwarzer Schiffshaken, der unten mit einem gekürzten goldenen Balken überdeckt ist.“[8]
Wappenbegründung: Der Schifferhaken ist das Sinnbild für die einst so bedeutsame Schifffahrt auf dem Inn. Das Streichmaß ist das Symbol für den Markt als Umschlagplatz für das Getreide. Die bayerischen Rauten weisen auf die Zugehörigkeit des Ortes zum Herzogtum Bayern hin.

Das Wappen wurde vom niederbayerischen Herzog Ludwig dem Reichen am 12. Mai 1447 verliehen.

Gemeindepartnerschaften

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Marktl unterhält mit folgenden Gemeinden eine Gemeindepartnerschaft:

Im Rahmen einer Allianz von Papstgeburtsorten unterhält Marktl (neben der traditionellen Partnerschaft zum Pfälzer Weinbauort Gönnheim) eine Partnerschaft zum Geburtsort des Vorgängers von Papst Benedikt XVI. (Johannes Paul II.) Wadowice in Polen sowie zu Sotto il Monte Giovanni XXIII, dem Geburtsort des Konzilspapstes Johannes XXIII.

Taufkapelle mit Taufstein in der St.-Oswald-Kirche

Sehenswürdigkeiten

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  • Pfarrkirche St. Oswald in Marktl, Taufkirche des späteren Papst Benedikt XVI.
  • Kirche St. Sebastian in Leonberg
  • Kirche St. Nikolaus in Bergham
  • Antoniushaus-Kapelle
Geburtshaus Benedikts XVI.
Benediktsäule
Gedenktafel für Papst Benedikt XVI.

Im Erdgeschoss des Rathauses befindet sich das Heimatmuseum. Die sich über elf Räume erstreckende Ausstellung ist in Themenbereiche eingeteilt, unter anderem Werkzeuge der Jungsteinzeit, Innschifffahrt und das Geschenk von Papst Benedikt XVI., ein goldener Kelch mit einem goldenen Tablett und dem Pileolus (Scheitelkappe).

Ende März 2006 erwarb die vom Erzbistum München und Freising sowie dem Bistum Passau gegründete „Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI.“ das Geburtshaus Joseph Ratzingers, das fast 300 Jahre alte Mauthaus, zum vermuteten Preis von 3,5 Millionen Euro.

Anlässlich des Papstbesuches am 11. September 2006 wurde auf dem Marktplatz die 4,20 Meter hohe Benediktsäule aus Bronze eingeweiht. Sie wurde vom Eggenfeldener Bildhauer Joseph Michael Neustifter gestaltet und hat die Form einer leicht geöffneten Schriftrolle. Gewidmet ist sie sowohl dem deutschen Papst als auch dem heiligen Benedikt von Nursia. Eine Zwillingssäule steht seit September 2007 in dem italienischen Städtchen Velletri.

  • Bärenhöhle bei Altwies; geowissenschaftlicher Wert „bedeutend“[9]
  • Steigdruckbrunnen Bergham; geowissenschaftlicher Wert „bedeutend“[10]
  • Kalkbrennofen Steinfelder; geowissenschaftlicher Wert „bedeutend“[11]

Marktl liegt nahe der Autobahn A94 (München–Burghausen) und wird zusätzlich von den Bundesstraßen B12 und B20 an den Fernverkehr angebunden.

Durch die Gemeinde führt die Bahnstrecke München–Simbach, an der sich auf der Gemeindegrenze zu Stammham der Bahnhof Marktl befindet. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen nahmen die Strecke und den Bahnhof am 1. Juni 1871 in Betrieb.[12] Der Bahnhof wird im Stundentakt durch Regionalbahnen der Südostbayernbahn zwischen Mühldorf und Simbach bedient.[13]

Persönlichkeiten

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  • Harald Krause: „Die römische Inntalstraße zwischen Marktl und Neuhaus a. Inn – Archäologische Fernerkundung im Landkreis Altötting, Rottal-Inn und Passau.“ In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 58 (2017), S. 103–152.
  • Hannes Hintermeier: Ein Dorf wird Papst. Glaube, Heimat, Hoffnung in Marktl am Inn. Hanser Verlag, München 2006, ISBN 978-3-446-20806-3
  • Stefan König: In Marktl. Wegweiser durch den Geburtsort Papst Benedikts XVI. Ars et Media, Altötting 2006, ISBN 978-3-9810956-0-9
  • Michael Weithmann: Marktl. Geburtsort Papst Benedikts XVI. Infos und Tipps zu Geschichte, Kultur und Freizeit. Edition Förg, Rosenheim 2005, ISBN 3-933708-21-4
Commons: Marktl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Marktl – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Markt Marktl, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
  3. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 23. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  4. Steffen Zimmermann: Kleine Städte mit großen Söhnen: Die Geburtsorte der Päpste In: katholisch.de. 8. Juni 2020, abgerufen am 11. August 2022.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 416.
  6. https://www.marktl.de/kommunalwahlen/2020/ergebnisse-gr/
  7. https://www.marktl.de/deu/gemeinderat.php
  8. Eintrag zum Wappen von Marktl in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 23. Januar 2022.
  9. Bärenhöhle SE von Altwies. In: Geotopkataster Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 10. Oktober 2017, abgerufen am 4. März 2018.
  10. Steigdruckbrunnen in Bergham. In: Geotopkataster Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 10. Oktober 2017, abgerufen am 4. März 2018.
  11. Kalkofen W von Steinfelder. In: Geotopkataster Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 10. Oktober 2017, abgerufen am 4. März 2018.
  12. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 10.
  13. Simone Bernard: Guad is guad gnua: Kabarettistin Franziska Wanninger. Abgerufen am 21. Mai 2021.