Markus Baur

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Markus Baur
Markus Baur
Markus Baur im August 2014
Spielerinformationen
Spitzname „Schorsch“
Geburtstag 22. Januar 1971 (53 Jahre)
Geburtsort Meersburg, Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Körpergröße 1,90 m
Spielposition Rückraum Mitte
Wurfhand rechts
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
00000000 Deutschland TSV Mimmenhausen
0000–1993 Deutschland VfL Pfullingen
1993–1997 Deutschland SG Wallau/Massenheim
1997–1998 Deutschland TV Niederwürzbach
1998–2001 Deutschland HSG Wetzlar
2001–2007 Deutschland TBV Lemgo
2007–2007 Schweiz Pfadi Winterthur (Spielertrainer)
Nationalmannschaft
Debüt am 4. August 1994
gegen Marokko Marokko in Balingen
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 228 (712)
Stationen als Trainer
von – bis Station
7/2007–12/2007 Schweiz Pfadi Winterthur
1/2008–9/2009 Deutschland TBV Lemgo
12/2010–2012 Deutschland TuS N-Lübbecke
2012–2016 Deutschland Deutsche Junioren-
nationalmannschaft U20/U21
2013–2015 Schweiz Kadetten Schaffhausen
2016–2018 Deutschland TVB 1898 Stuttgart
11/2022–2024 Deutschland Frisch Auf Göppingen
Stand: 11. August 2024

Markus Baur (* 22. Januar 1971 in Meersburg) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler und seit Juli 2007 Handballtrainer (zunächst als Spielertrainer) und Fernsehexperte. Der zweifache Handballer des Jahres (2000 und 2002) spielte auf der Position Rückraum Mitte.

Markus Baur als Trainer des TBV Lemgo, wenige Wochen vor seiner Entlassung.

Baur war seit 1994 deutscher Handballnationalspieler. Sein Länderspieldebüt hatte er am 4. August 1994 in Balingen gegen die marokkanische Nationalmannschaft. Seinen größten Erfolg feierte er bei der Weltmeisterschaft 2007, als er mit der deutschen Mannschaft Weltmeister im eigenen Land wurde. Für diesen Triumph wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[1] Zudem gewann er mit der deutschen Handballnationalmannschaft im Jahr 2004 die Europameisterschaft in Slowenien. In 228 Länderspielen gelangen ihm 712 Tore, davon 356 Siebenmeter für die deutsche Auswahl.[2]

1993 debütierte Baur in der Handball-Bundesliga für die SG Wallau/Massenheim, bei der er bis 1997 blieb. Anschließend spielte er eine Saison (1997/98) für den TV Niederwürzbach. 1998 wechselte er zur HSG Wetzlar, wo er bis 2001 blieb. In dieser Zeit entwickelte er sich unter Trainer Velimir Petković in Wetzlar zum Führungsspieler und zu einem der weltbesten Spielmacher (2000 erste Auszeichnung zum Handballer des Jahres).

Zwischen 2001 und 2007 spielte Baur beim TBV Lemgo, mit dem er 2003 Deutscher Meister wurde. Im Jahr 2006 gewann er mit dem TBV Lemgo den Europapokal im EHF Cup im Finale gegen Frisch Auf Göppingen. Im März 2007 wurde bekannt, dass Markus Baur zur Saison 2007/08 zu Pfadi Winterthur wechselt. Er sollte dort die folgenden drei Jahre als Spielertrainer tätig sein, doch Ende Oktober 2007 gelang es dem TBV Lemgo, Baur ab Januar 2008 als Trainer zu verpflichten.[3] Trotz seiner Trainertätigkeit im Verein spielte er weiterhin in der deutschen Nationalmannschaft. Für die Olympischen Spiele in Peking sagte er jedoch seine Teilnahme im Mai 2008 ab.[4]

Am 7. Januar 2009 fand in der Porsche-Arena Stuttgart Baurs Abschiedsspiel statt. Ein von ihm zusammengestelltes All-Star-Team trat gegen die deutsche Nationalmannschaft an. Baur wurde mit Standing Ovations von 6.800 Zuschauern in den Spieler-Ruhestand verabschiedet.

Nach der verpassten Qualifikation zur Champions League 2009 wurde er am 9. September 2009 als Trainer in Lemgo entlassen.[5] Er war dann ab dem 2. Dezember 2010 Cheftrainer des ostwestfälischen Handball Bundesligisten TuS Nettelstedt-Lübbecke. Am 28. Dezember 2011 teilte der Verein mit, dass Baur seinen am Saisonende 2011/12 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Die Entscheidung habe ausschließlich private Gründe, bestätigte Baur in einem Radio-Westfalica-Interview.

Vom 1. Juli 2012 bis zur U-20-Europameisterschaft 2016 war Markus Baur Junioren-Nationaltrainer beim DHB. Bei der U-20-EM 2016 wurde er mit seiner Mannschaft Vizeeuropameister. Zusätzlich trainierte er von Juli 2013 bis Dezember 2015 die Kadetten Schaffhausen.[6][7] Unter seiner Führung gewann Schaffhausen 2014 und 2015 die Schweizer Meisterschaft sowie 2014 den SHV-Cup.

Mit Beginn der Saison 2016/17 wurde Baur Trainer des Erstligisten TVB 1898 Stuttgart.[8] Am 18. Februar 2018 gab der abstiegsbedrohte Verein bekannt, dass er sich nach zehn Spielen ohne Punktgewinn von Baur getrennt hat.[9]

Am 30. November 2022 übernahm Baur das Traineramt von Hartmut Mayerhoffer beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen.[10] Nach der Saison 2023/24 endete seine Tätigkeit bei Frisch Auf Göppingen.[11]

Markus Baur ist verheiratet mit seiner Frau Marion, hat eine Tochter und zwei Söhne und lebt in Mimmenhausen, einem Teilort von Salem.[12] Sein Sohn Mika (Jahrgang 2004) ist Fußballspieler und wurde mehrfach für deutsche Jugendnationalmannschaften nominiert, sein zweiter Sohn spielt ebenfalls in der Jugend des SC Freiburg.[13] Seine Tochter Chiara (* 1999) spielt wie Vater Markus Handball[14], aktuell für den Verein HC Schmiden/Oeffingen (stand 2023), nach Stationen beim FSG Waiblingen/Korb, TV Nellingen, TuS Steißlingen und dem SV Allensbach.[15]

Für RTL war Markus Baur bei den TV-Übertragungen der WM 2009 als Kommentator und Experte im Einsatz. Seit dem Herbst 2010 war Baur als Experte für den Sportsender Sport1 tätig, zuletzt für das ZDF.

Sportliche Erfolge

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Markus Baur im März 2007

als Spieler

als Trainer

  • Schweizer Meister 2014, 2015
  • Schweizer Cup-Sieger 2014

Bundesligabilanz als Spieler

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Saison Verein Spielklasse Spiele Tore 7-Meter Feldtore
1993–1997 SG Wallau/Massenheim Bundesliga 111 0247 024 0223
1997/98 TV Niederwürzbach Bundesliga 026 0064 005 0059
1998–2001 HSG Wetzlar Bundesliga 101 0524 201 0323
2001–2008 TBV Lemgo Bundesliga 172 0771 352 0419
1993–2008 gesamt Bundesliga 410 1606 582 1024

Bundesligabilanz als Trainer

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Saison Verein Platz Spiele S U N Tore Diff. Punkte
2007/08 TBV Lemgo 8 15 7 1 7 471:458 13 15:15
2008/09 TBV Lemgo 4 34 23 1 10 1032:930 102 47:21
2010/11 TuS N-Lübbecke 12 34 10 4 20 950:991 −41 24:44
Commons: Markus Baur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.focus.de Handball – WM: Merkel lädt Handball-Weltmeister ins Kanzleramt vom 4. Juni 2007, abgerufen am 5. April 2014
  2. archiv.thw-handball.de: Top-39 Torjäger Deutsche Nationalmannschaft (DHB + DHV):, abgerufen am 24. August 2020
  3. Pressemitteilung von Pfadi Winterthur, PDF (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive)
  4. Deutsche Handballer ohne Kapitän Baur zu Olympia. In: Die Welt, Ausgabe vom 19. Mai 2008
  5. TBV Lemgo News: TBV Lemgo beurlaubt Markus Baur und Daniel Stephan. 9. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. September 2009; abgerufen am 9. September 2009.
  6. handball-world.com: Markus Baur übernimmt Kadetten Schaffhausen vom 25. Februar 2013, abgerufen am 26. Mai 2013
  7. nzz.ch: Kadetten Schaffhausen trennen sich von Trainer Markus Baur vom 23. Dezember 2015, abgerufen am 30. Dezember 2015
  8. dpa: Neuer TVB-Trainer Baur will "Handball in Stuttgart voranbringen". In: handball-world.com. 27. Juni 2016, abgerufen am 24. Februar 2024.
  9. Joachim Klumpp: Herr Schweikardt, übernehmen Sie!: TVB zieht die Reißleine: Baur muss gehen - Sport. In: stuttgarter-nachrichten.de. 18. Februar 2018, abgerufen am 5. März 2024.
  10. Paukenschlag in Handball Bundesliga: Markus Baur übernimmt Frisch Auf! Göppingen. In: handball-world.news. 30. November 2022, abgerufen am 30. November 2022.
  11. Frisch Auf Göppingen kündigt Veränderung auf Trainerposition an. In: handball-world.news. 25. November 2023, abgerufen am 25. November 2023.
  12. Peter Schober: Salem. Salem ist nicht Hintertupfingen. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier vom 19. November 2010, S. 8.
  13. Nachwuchskicker aus der Bodenseeregion spielen jetzt beim SC Freiburg
  14. Aufsteiger FSG Waiblingen/Korb holt Tochter von Weltmeister
  15. Kader-News vom HC Schmiden/Oeffingen