Mimmenhausen
Mimmenhausen Gemeinde Salem
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Koordinaten: | 47° 46′ N, 9° 17′ O |
Höhe: | 436 m ü. NHN |
Fläche: | 6,28 km² |
Einwohner: | 3734 (31. Dez. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 595 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Postleitzahl: | 88682 |
Vorwahl: | 07553 |
Die Ortschaft Mimmenhausen ist ein Teilort der Gemeinde Salem in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Mimmenhausen gehören das Dorf Mimmenhausen, das Haus Killenberg sowie die Wüstung Banzenreute.[2]
Ausdehnung des Gebiets
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesamtfläche der Gemarkung Mimmenhausen beträgt 628 Hektar[A 1] (Stand: 30. November 2011[1]).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mimmenhausen wurde 1132 in einer Schenkungsurkunde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort ist allerdings wesentlich älter und schon zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert entstanden. Als die Reichsabtei Salem 1331 vom Kloster Petershausen dessen letzten Besitz in Mimmenhausen erwarb, war damit auch die Schutz- und Schirmvogtei verbunden. Im Ort entwickelte sich ein reich gegliederter Handwerkerstand, darunter Steinhauer, Bildhauer, Hut- und Uhrenmacher, Büchsenmacher, Gürtler, Glockengießer und Gerber sowie eine Mahl- und Ölmühle, eine Seifensiederei und Brauereien.[3] Ab Ende des 17. Jahrhunderts befand sich in Mimmenhausen die Garnison der Reichsabtei, die dem Kaiser in Kriegszeiten ein Kontingent Soldaten zu stellen hatte. Ein Großteil der Bediensteten des Klosters wohnte in Mimmenhausen; zur Ausbildung von deren Kindern bekam der Ort im 17. Jahrhundert eine Lateinschule.
1951 begann der Bau einer Wasserleitung. Im Jahr 1964 kam der Turnhallenbau und 1968 der Anschluss an Kanalisation und Kläranlage.
Mimmenhausen wurde am 1. April 1972 nach Salem eingemeindet. Bis zum 1. Januar 1973 gehörte Mimmenhausen (zuletzt als Ortsteil) dem Landkreis Überlingen an.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl beträgt derzeit 3734 (Stand 31. Dezember 2021[1]).
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1961 | 1222 |
1970 | 1584 |
2007 | 3090 |
2010 | 3064 |
2014 | 3069 |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Mimmenhausen besteht aus dem noch erhaltenen mittelalterlichen Turm mit Stufengiebel und dem neu erbauten Kirchengebäude von 1969. In dem asymmetrischen hellen Kirchenraum befinden sich barocke Tauf- und Kreuzigungsfiguren aus alten Kirchen sowie beim Eingang die Grabsteine von Joseph Anton Feuchtmayer und Johann Georg Dirr.[5] Der Mundartdichter Bruno Epple schrieb das Gedicht: Wallfahrt zu Feuchtmayers Grab 1953 (in der Vorgängerkirche).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Mimmenhausen zeigt in Blau einen gold-rot-blau-grün-golden gebogenen Balken (Regenbogen), begleitet von drei 2 zu 1 gestellten goldenen Sternen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen und Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Feuchtmayer Museum ist in den ehemaligen Wohn- und Werkstatträumen von Joseph Anton Feuchtmayer untergebracht und widmet sich dem bedeutendsten Künstler Mimmenhausens. Das Museum präsentiert Ausstellungsstücke zu Leben und Werk des Barockkünstlers.[6]
- Schloss Killenberg (privat)
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- TSV Mimmenhausen 1899 e. V.
- Musikverein Mimmenhausen e. V.
- Garnisonskanoniere e. V.
Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die alemannische Fasnet wird gefeiert.
- Narrenverein Goldkäfer Mimmenhausen[7]
Persönlichkeiten aus Mimmenhausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Kössing (*? Mimmenhausen; † 10. Januar 1894 Freiburg i. Br.), Theologe, Professor, Autor
- Marquard Wocher (* 7. September 1760 (Taufdatum) in Mimmenhausen; † 20. Mai 1830 in Basel), deutsch-schweizerischer Maler, Schöpfer des Wocher-Panoramas
- Tiberius Dominikus Wocher, auch Tibri Wocher (1728–1788), deutscher Maler des Barock, Hofmaler der Bischöfe von Konstanz
Persönlichkeiten, die in Mimmenhausen leb(t)en
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Georg Dirr (auch Dürr) (1723–1779), deutscher Bildhauer und Stuckateur
- Franz Anton Grieshaber (1725–1757), deutscher Metall- und Glockengießer
- Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770), Barockbildhauer und Stuckateur
- Markus Baur (* 1971), ehemaliger Handball-Nationalspieler, spielte in Mimmenhausen und lebt auch dort
- Christian Pampel (* 1979), ehemaliger Volleyball-Nationalspieler, als Spielertrainer in der 2. Bundesliga Süd aktiv
- Valentin Erb (* 1989), Schauspieler
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemarkungsfläche 6.281.219 m²
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Einwohner + Fläche ( des vom 28. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Gemeinde Salem; abgerufen am 24. Februar 2015
- ↑ Salem d) Mimmenhausen in: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 592
- ↑ Webseite Gemeinde Salem
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Kirche Unserer Lieben Frau in Mimmenhausen
- ↑ Linzgau-Tour. Wandern auf Feuchtmayers Spuren. In: Südkurier vom 28. Mai 2010
- ↑ Narrenverein Goldkäfer