Sprung in den Tod

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Film
Titel Sprung in den Tod
Originaltitel White Heat
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1949
Länge 114 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Warner Bros.
Stab
Regie Raoul Walsh
Drehbuch Virginia Kellogg
Ivan Goff
Ben Roberts
Produktion Louis F. Edelman
Musik Max Steiner
Kamera Sid Hickox
Schnitt Owen Marks
Besetzung
Synchronisation

Sprung in den Tod (Originaltitel: White Heat) ist ein US-amerikanischer Gangsterfilm von Raoul Walsh aus dem Jahr 1949. In Deutschland ist er auch unter dem Kinotitel Maschinenpistolen bekannt.

Arthur Cody Jarrett ist ein berüchtigter und wegen seiner Kaltblütigkeit gefürchteter Gangster. Zu seiner alten, ebenfalls kriminellen Mutter hat er eine sehr enge und liebevolle Beziehung. Sie ist seine wichtigste Bezugsperson und der einzige Mensch, dem er wirklich vertraut. Gegenüber seiner jüngeren Ehefrau, der schönen Verna, hegt er dagegen Misstrauen. Als Cody mit seiner Bande einen Postzug ausraubt und dabei vier Menschen tötet, gerät er ins Visier der Polizei, die ihn der Täterschaft verdächtigt. Um einer möglichen Anklage wegen Mordes zuvorzukommen, gesteht er stattdessen eine weniger schwerwiegende Straftat – einen Hotelraub, den er nie begangen hat und als Alibi benutzt.

Jarrett wird zu mindestens einem Jahr Haft verurteilt. Der zuständige Ermittler Evans vermutet jedoch, dass sein Geständnis falsch war und schleust den Undercover-Agenten Hank Fallon unter dem Decknamen „Vic Pardo“ in das Gefängnis ein. Er soll Cody aushorchen und beweisen, dass dieser für den Postraub verantwortlich ist. Zudem soll Fallon die Identität eines mächtigen Hehlers herausbekommen, für den Cody die Überfälle unternimmt. Während Cody im Gefängnis sitzt, erklärt sich das großmäulige Bandenmitglied Big Ed Somers in der Zwischenzeit zu Codys Nachfolger und beginnt eine Affäre mit dessen Frau Verna. Um seinen Rivalen loszuwerden, beauftragt Big Ed den befreundeten Gefangenen Roy Parker, Cody umzubringen. Der Mordanschlag wird im letzten Moment von Hank Fallon vereitelt, der dadurch Codys Vertrauen und Freundschaft gewinnt. Dieser behandelt ihn bald wie einen Bruder. Gemeinsam planen sie einen Ausbruch.

Noch bevor es dazu kommt, erhält Cody die Nachricht vom Tod seiner Mutter. Sie wusste von den Plänen von Big Ed und wurde von Verna hinterrücks erschossen, als sie sich an Big Ed rächen wollte. Cody erleidet einen Nervenzusammenbruch und die Gefängnisärzte beschließen, ihn in eine Irrenanstalt einzuweisen. Er kommt ihnen aber zuvor und bricht mit einigen anderen Gefangenen, darunter auch Hank, aus. Kaum in Freiheit tötet Cody erst seinen Attentäter Roy Parker und dann Big Ed, von dem Verna behauptet, er habe den Tod der Mutter zu verantworten. Cody kehrt zu seiner alten Bande zurück und plant mit dieser einen groß angelegten Einbruch in eine chemische Fabrik. Am Tag des Überfalls informiert Fallon seine Kollegen bei der Polizei, die daraufhin das Gelände umstellt. Zu seinem Entsetzen stellt er währenddessen fest, dass an dem Einbruch auch ein Safeknacker namens Bo Creel teilnimmt, den er von einem früheren Einsatz als verdeckter Ermittler kennt. Dieser teilt dem schockierten Cody mit, dass es sich bei „Vic Pardo“ in Wirklichkeit um einen Polizisten handelt.

Als es zu einem Schusswechsel zwischen den Gangstern und der Polizei kommt, kann Fallon entkommen. Die meisten Mitglieder von Codys Bande werden von der Polizei auf der Flucht erschossen. Cody flüchtet sich auf die Spitze eines riesigen Öltanks. Als er erkennt, dass er sich in einer ausweglosen Situation befindet, schießt er wild um sich und ruft „Ich hab's geschafft, Ma! Jetzt bin ich ganz oben!“ (engl.: Made it, Ma! Top of the world!). Unmittelbar darauf fliegt der Tank in die Luft.

Sprung in den Tod ist einer der klassischen amerikanischen Gangsterfilme der 1930er und 1940er Jahre. Wie schon in Der öffentliche Feind oder Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern ist James Cagney auch hier in seiner Paraderolle als kaltblütiger Killer zu sehen. Eine der denkwürdigsten Szenen – Codys Gefühlsausbruch, als er vom Tod seiner Mutter erfährt – wurde komplett von Cagney improvisiert.

Stilistisch greift der Film mehrere Elemente des Film noir auf, beispielsweise durch die effektvolle Verwendung von Schatten und der klassischen Femme fatale in Gestalt der intriganten Verna Jarrett. Interessant ist auch Codys Charakterisierung. Die Darstellung eines Gangsters mit Freudschem Mutterkomplex, der zudem unter regelmäßigen Migräneanfällen leidet, war für damalige Verhältnisse äußerst ungewöhnlich.

Die Figur des Cody Jarrett basiert zu großen Teilen auf dem New Yorker Mörder Francis Crowley. Dessen letzte Worte vor seiner Hinrichtung im Jahr 1932 lauteten Send my love to my mother. Als Vorbild für Codys Mutter diente die berüchtigte Bankräuberin Kate Barker.

2008 wählte das American Film Institute den Film auf Platz 4 der zehn besten US-Gangsterfilme aller Zeiten. Eine der letzten Zeilen des Films, Made it Ma! Top of the World!, kam auf der Liste der 100 besten Filmzitate auf Platz 18, und Cody Jarrett schaffte es auf Rang 26 der 50 größten Schurken.

In ihrem Song White Heat verwendete Madonna zwei Textsequenzen aus dem Film.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronfassung entstand 1966 bei der Berliner Synchron unter Dialogregie von Klaus von Wahl nach einem Dialogbuch von Fritz A. Koeniger.[1]

Rolle Schauspieler Dt. Synchronsprecher
Arthur Cody Jarrett James Cagney Wolfgang Draeger
Verna Jarrett Virginia Mayo Brigitte Grothum
Hank Fallon / Vic Pardo Edmond O’Brien Horst Niendorf
Ma Jarrett Margaret Wycherly Ursula Krieg
Big Ed Sommers Steve Cochran Rainer Brandt
Phillip Evans John Archer Heinz Petruo

„Klassischer Film noir aus der Nachkriegszeit; lakonisch, mit raffinierten Actionszenen und intensiver Atmosphäre. James Cagney spielt seine Rolle mit abstoßender Brillanz.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Nach zehnjähriger Abstinenz schlüpft James Cagney wieder in sein Image des hartgesottenen Verbrechers. „Sprung in den Tod“ schließt einmal den Kreis zu Cagneys früheren Gangsterfilmen, die ihn die 30er hindurch in Lohn und Brot gestellt haben, gibt sich zudem, dem Zeitgeist entsprechend, als Film noir und spätestens im actiongeladenen Finale postklassisch wie die Blockbuster der Zukunft.“

Erik Pfeiffer auf Filmzentrale.com[3]

Einzelnachweise

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  1. Sprung in den Tod (neu) – Maschinenpistolen. In: Synchrondatenbank. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  2. Sprung in den Tod. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. Februar 2021.
  3. Rezension von Erik Pfeiffer auf Filmzentrale.com (Memento vom 30. November 2022 im Internet Archive)