Matthias Sannemüller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Matthias Sannemüller (* 24. September 1951 in Leipzig) ist ein deutscher Bratschist.

Sannemüller wurde 1951 als Sohn des Konzertmeisters Horst Sannemüller und der Opernsängerin Philine Fischer in Leipzig geboren. Er lernte in seiner Jugend Klavier und Geige bei Klaus Hertel. Ab 1966 besuchte er die Spezialschule für Musik Weimar. Von 1969 bis 1974 studierte er die Fächer Violine bei Dieter Hasch an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und Viola bei Dietmar Hallmann an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Bis 1975 war er Aspirant ebenda. Neben dem Studium besuchte er Musikseminare in Pécs, Brünn und Weimar.

Seine erste Beschäftigung erhielt er 1976 beim Gewandhausorchester Leipzig. Ein Jahr später wurde er als Preisträger beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen ausgezeichnet. Seit 1977 ist er Solo-Bratschist am heutigen MDR-Sinfonieorchester.[1] Von 1978 bis 1992 war er Mitglied der Gruppe Neue Musik Hanns Eisler. Konzertreisen führten ihn nach Asien, durch Europa und in die USA. Zahlreiche Uraufführungen wurden mit dem Leipziger Consort im Rundfunk festgehalten. 1983 wurde er zum Kammermusiker und 1988 zum Kammervirtuosen ernannt. Im Jahr 1988 berief ihn das World Philharmonic Orchestra in Montreal. Vier Jahre später gründete er das Ensemble Sortisatio, welches sich der Neuen Musik widmet.[2][3]

Sannemüller ist durch Mitgliedschaft in unterschiedlichen Kammerorchestern, wie dem Sächsischen Barockorchester Leipzig und dem Spiel auf der barocken Mensur ein Kenner der Barockmusik. Es entstanden eine CD-Aufnahme des Konzerts für Bratsche in G-Dur von Georg Philipp Telemann, eine Reproduktion der Concerti mit Viola d’amore von Christoph Graupner, sowie die weltweit erste Einspielung des rekonstruierten Violakonzerts Es-Dur von Johann Sebastian Bach.

Als Solist konzertierte er 2006 in Lateinamerika und Südkorea.

Preise und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mitglied der Gruppe Neue Musik Hanns Eisler erhielt er folgende Auszeichnungen:

Mit der Gruppe Neue Musik Hanns Eisler wurden folgende CDs veröffentlicht:

Mit dem Ensemble Sortisatio entstanden folgende Aufnahmen:

Als Herausgeber veröffentlichte er folgendes Werk:

  • Burkhard Glaetzner, Reiner Kontressowitz (Hrsg.): Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“ 1970–1990. Spiel-Horizonte. Leipzig 1990, S. 54.
  • Hans-Rainer Jung, Claudius Böhm: Das Gewandhaus-Orchester. Seine Mitglieder und seine Geschichte seit 1743. Faber & Faber, Leipzig 2006, ISBN 978-3-936618-86-0, S. 288.
  • Christoph Sramek (Hrsg.): Die Töne haben mich geblendet. Festschrift zum 60. Geburtstag des Dresdner Komponisten Jörg Herchet. Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg 2003, ISBN 978-3-930550-28-9, S. 344.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Besetzungsliste des MDR Sinfonieorchesters (Memento des Originals vom 25. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de. Abgerufen am 7. November 2011.
  2. Ensemble Sortisatio Leipzig (Memento des Originals vom 6. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agentur-zm.info bei der Agentur Zeitgenössische Musik. Abgerufen am 7. November 2011.
  3. MDR-Kammermusik-Ensembles. Sortisatio. Matthias Sannemüller und Axel Andrae im Gespräch (Memento des Originals vom 17. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de. Abgerufen am 7. November 2011.