Matthieu Delpierre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Matthieu Delpierre
Matthieu Delpierre (2007)
Personalia
Geburtstag 26. April 1981
Geburtsort NancyFrankreich
Größe 193 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
1994–1996 Sports-Études à La Colinière
1996–1999 OSC Lille
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1999–2004 OSC Lille 83 (3)
1999–2004 OSC Lille II 42 (0)
2004–2012 VfB Stuttgart 162 (3)
2004–2012 VfB Stuttgart II 6 (0)
2012–2014 TSG 1899 Hoffenheim 23 (1)
2014 FC Utrecht 14 (0)
2014–2016 Melbourne Victory 38 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Frankreich U18 2 (0)
2000–2001 Frankreich U20 11 (0)
2001–2002 Frankreich U21 15 (0)
2008 Frankreich B 1 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Matthieu Delpierre (* 26. April 1981 in Nancy) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Als Spieler war er in Frankreich, in Deutschland, in den Niederlanden und in Australien aktiv.

Karriere als Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit, Jugend und Anfänge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matthieu Delpierre wurde in Nancy geboren und wuchs in Nantes auf. Er spielte seit seinem 14. Lebensjahr für den OSC Lille[1] und schied mit dem Klub im Sommer 2002 im UI-Cup gegen den VfB Stuttgart aus. Aufgrund seiner Leistungen wurde die Scouts Herbert Briem und Erwin Hadewicz auf ihn aufmerksam. Nachdem er in der Winterpause der Spielzeit 2003/04 eine Vertragsverlängerung in Lille abgelehnt hatte, wurde er von Trainer Claude Puel in die Reservemannschaft verbannt.[2][3] In der Folgezeit erhielt er aus Frankreich eine Anfrage vom RC Lens, favorisierte jedoch einen Wechsel ins Ausland. So war neben dem VfB Stuttgart auch der 1. FC Köln an ihm interessiert.[2]

Am Ende machte der VfB Stuttgart das Rennen um Delpierre.[4] In seiner ersten Saison beim VfB Stuttgart kam er noch nicht regelmäßig zum Einsatz. Erst der zur Saison 2005/06 verpflichtete Trainer Giovanni Trapattoni formte aus dem noch jungen Verteidiger eine feste Größe in der VfB-Abwehr. Trotz eines zu Saisonbeginn erlittenen Bänderrisses absolvierte Delpierre 29 Bundesligaspiele, acht UEFA-Cup-Spiele und zwei Ligapokaleinsätze. In der Saison 2006/07 wurde er zum Stammspieler und wurde mit dem VfB Deutscher Meister. Es war der erste Titelgewinn in Delpierres Karriere. Außerdem stand er mit dem VfB im Finale des DFB-Pokals.

Am 1. Dezember 2009 wurde Delpierre Mannschaftskapitän des VfB Stuttgart.[5] Cheftrainer Bruno Labbadia ernannte am 12. Januar 2012 Serdar Tasci zum neuen Mannschaftskapitän und entsprach damit Delpierres Wunsch, ihn abzulösen.[6]

Nach Ablauf seines Vertrages bei den Stuttgartern wechselte Delpierre zur Saison 2012/13 zur TSG 1899 Hoffenheim und unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014.[7][8] Dort wurde er jedoch von Markus Gisdol aussortiert und musste in der umstrittenen „Trainingsgruppe 2“ der TSG trainieren.[9]

Niederlande und Australien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Januar 2014 wechselte Delpierre zum FC Utrecht.[10] Im Juli 2014 verpflichtete ihn der australische Verein Melbourne Victory. Dort beendet er im April 2016 seine Karriere als Profifußballspieler.

Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delpierre durchlief die französischen Jugendnationalmannschaften bis hin zur U-21. Nachdem er vom französischen Nationaltrainer Raymond Domenech in das Aufgebot der A-Nationalmannschaft für die Spiele gegen Mali und England berufen worden war, stellte er Delpierre am 25. März 2008 im Spiel gegen die A-Nationalmannschaft von Mali von Anfang an auf. Dieses Spiel wird vom französischen Verband jedoch nur als A'-Länderspiel gewertet, das entspricht auf Deutsch einem B-Länderspiel.

Karriere als Trainer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit September 2020 ist er im Jugendbereich seines ehemaligen Vereins VfB Stuttgart als Athletiktrainer tätig.[11]

Delpierre lernte Deutsch in der Schule, spricht die Sprache aber erst seit seiner Zeit beim VfB Stuttgart. Er ist mit einer deutschen Frau verheiratet[1] und hat zwei Töchter.

Commons: Matthieu Delpierre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Monsieur Delpierre findet das Glück. In: razyboard.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Juli 2024.
  2. a b Stephan von Nocks: Wessels verlängert bis 2007, FC-Interesse an Delpierre. In: kicker online. Olympia Verlag GmbH, 15. April 2004, abgerufen am 16. Juli 2014.
  3. George Moissidis: Die Abwehr steht: Matthieu Delpierre. In: kicker online. Olympia Verlag GmbH, 17. Juni 2004, abgerufen am 16. Juli 2014.
  4. Olympia Verlag GmbH (Hrsg.): VfB holt Matthieu Delpierre. In: kicker online. 16. Juni 2004, abgerufen am 16. Juli 2014.
  5. vfb.de, Matthieu Delpierre ist neuer VfB-Kapitän, aufgerufen am 1. Dezember 2009.
  6. vfb.de, Serdar Tasci ist neuer Kapitän (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive), 12. Januar 2012.
  7. Delpierre wechselt nach Hoffenheim. VfB Stuttgart 1893 e. V., 18. April 2012, archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 18. April 2012.
  8. TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH (Hrsg.): Matthieu Delpierre verstärkt die TSG zur neuen Saison. 18. April 2012, abgerufen am 18. April 2012.
  9. Zwei weniger auf der Gehaltsliste?, Rhein-Neckar-Zeitung vom 3. September 2013.
  10. Defensieve aanwinst: Matthieu Delpierre (32). FC Utrecht, 31. Januar 2014, archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 31. Januar 2012.
  11. Bienvenue de nouveau. In: vfb.de. 15. September 2020, abgerufen am 9. Juli 2021.