Max Auwärter

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Max Auwärter (* 18. Februar 1908 in Knittlingen; † 30. September 1995 in Balzers) war ein deutsch-liechtensteinischer Unternehmer und Gründer von Oerlikon Balzers.

Max Auwärter begann sein Physik-Studium an der Universität Tübingen bei Walter Gerlach, mit dem er 1929 an die Universität München wechselte. Hier studierte er im Umfeld von Arnold Sommerfeld. Nach dem Abschluss 1932 arbeitete er zunächst bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart und wechselte nach drei Jahren zu W. C. Heraeus in Hanau. Hier beschäftigte er sich zum ersten Mal mit Oberflachenphysik und dünnen Schichten. Für seine Entwicklung eines korrosionsbeständigen Dentalspiegels auf Rhodium-Basis erhielt er bei der Weltausstellung in Paris 1937 eine Goldmedaille.[1] In Hanau und später in Onstmettingen baute er Dünnschichtfertigungen auf. Gegen Ende des Krieges zog er sich beim Reinigen von Vakuumanlagen mit Alkohol eine Leukopenie zu. Zur Therapie kam er nach Brand in den Alpen.[2]

In Vorarlberg kam Auwärter in Kontakt mit Fürst Franz Josef II von Liechtenstein und dem Schweizer Industriellen Emil Georg Bührle. Mit ihrer Unterstützung gründete er 1946 die Gerätebauanstalt Balzers und begann mit der Entwicklung von Dünnschichtprodukten für optische und elektrische Anwendungen.[3] Das Unternehmen machte die Vakuum-Dünnfilmtechnologie industriell nutzbar und produzierte Sonnenschutz- und Anti-Reflexionsbeschichtungen für Brillengläser und Kameraobjektive sowie Dünnfilme für elektronische Anwendungen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte das stark wachsende Unternehmen die Technologie laufend weiter. Max Auwärter zog sich 1976 aus dem Unternehmen zurück und es wurde Teil des schweizerischen Oerlikon-Konzerns.[4]

Für die technologisch anspruchsvollen Tätigkeiten in seinem Unternehmen hatte sich Auwärter um die Schaffung entsprechender Ausbildungseinrichtungen bemüht, wie dem Neutechnikum Buchs und dem Abendtechnikum Vaduz, aus dem die Universität Liechtenstein hervorgegangen ist. Im eigenen Betrieb hatte er eine hochwertige Lehrlingsausbildung etabliert.

Auwärter war Vertreter Liechtensteins in der Internationalen Atomenergiebehörde und Präsident der International Union for Vacuum Science, Technique and Applications sowie des International Thin Film Committee. 1978 rief seine Frau Hildegard Auwärter aus Anlass seines 70. Geburtstages die Max Auwärter-Stiftung ins Leben und stiftete den Max Auwärter-Preis für junge Wissenschaftler.

  • 80 Jahre Prof. Dr. Max Auwärter, Balzers AG (Hrsg.), Balzers 1988
  • Elmar Ritter: Max Auwärter. Eine Vision wird Wirklichkeit, in: 22 Menschen, die Liechtenstein bewegten, Frank P. van Eck und Mathias Ospelt (Hrsg.), Triesen 2023, S. 50–61

Einzelnachweise

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  1. a b Max Auwärter Stiftung Balzers: Stiftung. Abgerufen am 1. Januar 2024.
  2. Nachruf auf Prof. Dr. Max Auwärter. In: Vakuum in Forschung und Praxis. Band 8, Nr. 1, Januar 1996, ISSN 0947-076X, S. 3–3, doi:10.1002/vipr.19960080102 (wiley.com [abgerufen am 1. Januar 2024]).
  3. Christoph Maria Merki: Auwärter, Max. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL). Liechtenstein-Institut, 31. Dezember 2011, abgerufen am 1. Januar 2024.
  4. Oerlikon Group: Die Balzers-Legende. Abgerufen am 1. Januar 2024.
  5. Landesehrenbürgerrecht für Professor Dr. Max und Frau Hildegard Auwärter, in: Liechtensteiner Volksblatt, 22.10.1964, S. 2
  6. Akademische Ehrungen der Universität Innsbruck (historisch). In: Universität Innsbruck. Abgerufen am 1. Januar 2024.
  7. Inhaber_innen der Johann Joseph Ritter von Prechtl-Medaille. In: TU Wien. Abgerufen am 1. Januar 2024.
  8. Würdigung von Industrie-Pionieren, in: Liechtensteiner Volksblatt, 31.7. 1976, S. 2
  9. Max Auwärter. In: Wilhelm Exner Medaillen Stiftung. Österreichischer Gewerbeverein, abgerufen am 1. Januar 2024 (österreichisches Deutsch).
  10. J. L. Provo: The international union for vacuum science, technique and applications (IUVSTA). In: Vacuum. Band 38, Nr. 3. Pergamon Press, 1988, S. 151–156, doi:10.1016/0042-207X(88)90170-4.
  11. ÖPG | Historisches. In: Österreichische Physikalischen Gesellschaft. Abgerufen am 1. Januar 2024.