Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg
Maximilian Nicolaus Moritz-Casimir Prinz zu Bentheim-Tecklenburg (* 6. August 1969 in Rheda) ist ein deutscher Unternehmer und Kunsthistoriker. Er ist das Oberhaupt des Hauses Bentheim-Tecklenburg und seit Mai 2019 Präsident der Deutschen Burgenvereinigung. Seit dem Tod seines Vaters 2014 nennt er sich Fürst zu Bentheim-Tecklenburg.[1]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg wurde 1969 in Rheda als jüngster Sohn von Moritz-Casimir Prinz zu Bentheim-Tecklenburg und Huberta (Sissi) Gräfin von Hardenberg[A 1] geboren. Seine älteren Brüder sind Carl-Gustav (* 1960), Philipp (* 1964) und Christoph (1966–1987)[A 2]. Die Familie wohnte viele Jahre auf dem kleinen Wasserschloss Haus Bosfeld bei Rheda-Wiedenbrück, 1987 erfolgte der Umzug auf den alten Stammsitz Schloss Rheda.
2000 heiratete er in Rheda-Wiedenbrück die Kunsthistorikerin Marissa Clare Fortescue (* 1973)[A 3], eine Großnichte von Rosamunde Pilcher und Enkelin von Denzel George Fortescue, 6th Earl Fortescue (1893–1977). Das Paar lebt mit seinen vier Kindern auf dem Residenzschloss zu Rheda.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg hat Kunstgeschichte, Management und Betriebswirtschaftslehre in Paris, Cambridge und London studiert. Heute verwaltet er Immobilien, Schlösser, Gärten und Forsten im eigenen Bestand. Dazu zählen die Schlösser in Rheda, Bosfeld, Hohenlimburg, das Rötteken-Palais, sowie die ehemaligen Klöster in Herzebrock und Clarholz. Zudem ist er Eigentümer des Fürstlichen Archiv Rheda[3] und der Fürstlich zu Bentheim-Tecklenburgischen Musikbibliothek Rheda sowie des Fürstlichen Marstalls Schloss Rheda.
Zusammen mit seiner Ehefrau Marissa veranstaltete er von 2003 bis 2016 das Gartenfestival „Frühling im Park“ im Schlosspark Rheda. Dazu wurden auch immer wieder prominente Gäste eingeladen wie u. a. der Publizist Asfa-Wossen Asserate, die Schauspielerin Gudrun Landgrebe oder die englische Autorin Rosamunde Pilcher. Ab 2017 wurde die Veranstaltung in den Schloss- und Klostergarten Clarholz verlegt und ein Jahr später eingestellt. Mehrmals im Jahr öffnet er die Festräume auf Schloss Rheda und Hohenlimburg für Empfänge, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen.[4]
Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg hat zahlreiche Ehrenämter, von 2005 bis 2020 war er Vorsitzender der „Vereinigung des Adels im Rheinland und in Westfalen-Lippe“[5] und von 2016 bis 2022 Präsident des „Vereins der Deutschen Standesherren“. Am 5. Mai 2019 wurde zu Bentheim-Tecklenburg, der zuvor dem Präsidium angehörte, Präsident der Deutschen Burgenvereinigung.[6] Zudem ist er im Beirat der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive.[7]
Des Weiteren hat er das Kirchenpatronat über zwölf Gemeinden, darunter sind die Ev. Reformierte Gemeinde der alten Hofkirche Hohenlimburg, die evangelische Kirchengemeinde Elsey und der Ev. Stadtkirche Gronau (Westf.).[8]
Als Schirmherr oder Sponsor unterstützt er mit dem Fürstenhaus diverse karitative, kirchliche und gesellschaftliche Projekte.[9]
Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg ist wie sein Vater ein engagierter Denkmalschützer sowie ein passionierter Naturfreund und Jäger.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Joachim Böckenholt: Schloß und Herrschaft Rheda. Rhode Druck und Verlag, Harsewinkel / Marienfeld 1979, ISBN 3-921961-02-8.
- Franz Mühlen: Schloß und Residenz Rheda. (= Westfälische Kunststätten. Heft 6). Westfälischer Heimatbund, Münster 1979, DNB 800711343
- Hartmut Platte: Rheda, Hohenlimburg, Tecklenburg. Vergangenheit und Gegenwart der Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg. Deutsche Fürstenhäuser, Heft 2. Werl 2000.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstl. Häuser. Band XIX, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2011, ISBN 978-3-7980-0849-6, S. 116–119.
- Adel in Deutschland – Die neue Macht eines alten Standes. Stern (Zeitschrift) Nr. 48, Ausgabe 22. November 2012, S. 68–81.
- Grünes Gewölbe Experten vermuten veraltete Sicherheitstechnik in Dresden – Kunstdiebe werden brutaler. Handelsblatt, Ausgabe 27. November 2019.[10]
- Mein Denkmal – Prominente erinnern sich. Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg und die Schlosskapelle in Rheda-Wiedenbrück. Monumente Magazin, 30. Jg. - Nr. 4, August 2020, ISSN 0941-7125, S. 74.
- Angela Weber: Im Zeichen des Denkmalschutzes. 125 Jahre Deutsche Burgenvereinigung e.V. ein stolzes Jubiläum In: Deutsches Adelsblatt, Nr. 8, 15. August 2024, ISSN 0012-1193, S. 30–32.
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beikirchers Entdeckungen – Der Meuchelmord (Folge 2). WDR - Fernsehen, Deutsche Erstausstrahlung 4. Januar 2009.[11]
- Dynastien in NRW – Die Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg. WDR - Reportage von Jobst Knigge (45 Min.), Ausstrahlung 3. Januar 2010.[12]
- Der deutsche Adel – Von Fürsten, Schlössern und Manieren. ZDFzeit - Dokumentation © 2012.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg
- Schloss Rheda
- Schloss Hohenlimburg
- Stammliste Haus Bentheim: Auszug aus Paul Theroff's Online Gotha (englisch)
- Urkundenregesten aus dem Fürstlichen Archiv Rheda / Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sissi Fürstin zu Bentheim-Tecklenburg wurde 1979, als erste Frau, mit dem DNK-Denkmalschutzpreis Silberne Halbkugel ausgezeichnet. Die Glocke.online: Denkmalschützerin Sissi mit Weitblick
- ↑ Christoph Prinz zu Bentheim-Tecklenburg starb bei einem Verkehrsunfall, den er nicht verursacht hatte, in der Nähe von Plön. Der Abiturient war auf dem Weg zum Dienstantritt bei der Bundeswehr.
- ↑ Marissa Fürstin zu Bentheim-Tecklenburg ist heute 1. Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück. → Vorstand
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe: Erstgeburtstitel.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstl. Häuser. Band XIX, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2011, ISBN 978-3-7980-0849-6, S. 116–119.
- ↑ Urkundenregesten aus dem Fürstlichen Archiv Rheda, Besitz des Erbprinzen zu Bentheim-Tecklenburg / Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD), abgerufen am 5. Dezember 2019.
- ↑ Klavier-Festival Ruhr zu Gast in der Orangerie. Westfalen-Blatt 9. März 2017.
- ↑ Vereinigung der Deutschen Adelsverbände e.V. (VdDA), abgerufen am 29. November 2019.
- ↑ Personalia Who's who in der Deutschen Burgenvereinigung, abgerufen am 29. November 2019.
- ↑ Vereinigte Westfälische Adelsarchive ( vom 1. Juli 2018 im Internet Archive), abgerufen am 6. Juli 2020.
- ↑ Gemeindebrief. Evangelische Kirchengemeinde Gronau. Gronau / Epe Nummer 141 Sommer 2014 (S. 7–8) → Seine Durchlaucht Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg, abgerufen am 6. Dezember 2019.
- ↑ Fürst Maximilian zum Schirmherrn ernannt. Neue Westfälische 30. März 2015.
- ↑ Grünes Gewölbe Experten vermuten veraltete Sicherheitstechnik in Dresden – Kunstdiebe werden brutaler, abgerufen am 20. Dezember 2019.
- ↑ Beikirchers Entdeckungen: 2. Der Meuchelmord. Fernsehserien.de, abgerufen am 13. Dezember 2019.
- ↑ Die Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg. Doku auf YouTube, abgerufen am 25. August 2024.
- ↑ (Neue Doku!) Der deutsche Adel (2) Von Fürsten, Schlössern und Manieren. Phoenix - Doku auf YouTube 6. März 2017.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Moritz-Casimir | Oberhaupt des Hauses Bentheim-Tecklenburg Seit 2014 | – |
Personendaten | |
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NAME | Bentheim-Tecklenburg, Maximilian zu |
ALTERNATIVNAMEN | Bentheim-Tecklenburg, Maximilian Nicolaus Moritz-Casimir Prinz zu (vollständiger Geburtsname); Bentheim-Tecklenburg, Maximilian Fürst zu (vollständiger Name ab 2014) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 6. August 1969 |
GEBURTSORT | Rheda |