Medizin-Enzyklopädie

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Eine Medizin-Enzyklopädie oder ein medizinisches Nachschlagewerk ist eine Enzyklopädie zu medizinischen Fragestellungen. Ein solches Nachschlagewerk enthält üblicherweise umfangreiche alphabetische Informationen über Krankheiten sowie über ihre Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Prävention. Medizin-Enzyklopädien informieren oftmals auch über Grundlagen der Medizin – wie etwa über Anatomie, Physiologie, Pathologie – oder über die Medizingeschichte und die Entwicklung medizinischer Technologien.[1]

Medizin-Enzyklopädien enthalten häufig umfangreiches Bildmaterial sowie Animationen und Videos, wenn es sich um ein Internetangebot handelt.

Daneben gibt es zahlreiche Lexika medizinischer Abkürzungen, zum Beispiel von Rolf Heister im Schattauer Verlag, von der Firma Sandoz AG mit 8 Auflagen von 1978[2] bis 1991, von Marc Deschka im Kohlhammer Verlag und von Herbert Dräger im Thieme-Verlag. Außerdem gibt es viele andere Nachschlagewerke ohne alphabetische Gliederung, zum Beispiel das Merck Manual (MSD-Manual der Diagnostik und Therapie), in gedruckter Auflage zuletzt 2018 als 20. Auflage bei Merck & Co. mit Online-Versionen in zehn Sprachen.

Ausgewählte Medizin-Enzyklopädien im Internet

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NEL (Norwegen), Lægehåndbogen (Dänemark), Medibas (Schweden), Deximed (Deutschland)

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Lægehåndbogen (“Ärzte-Handbuch”) und Patienthåndbogen ("Patienten-Handbuch) sind zwei dänische, aufeinander inhaltlich abgestimmte Medizin-Enzyklopädien, die von den dänischen Regionen kostenfrei für jedermann im Internet zur Verfügung gestellt werden. Lægehåndbogen enthält Fachinformationen primär für Allgemeinmediziner, aber auch für andere Gesundheitsberufe. Patienthåndbogen richtet sich an Patienten und die allgemeine Öffentlichkeit. Die Informationen beider Angebote berücksichtigen die Grundsätze der evidenzbasierten Medizin.[3] Grundlage der dänischen Nachschlagewerke ist die norwegische Medizin-Enzyklopädie Norsk Elektronisk Legehåndbok NEL ("Norwegisches elektronisches Ärzte-Handbuch"), die als kostenpflichtiges Abonnement verfügbar ist.[4] NEL wird in Schweden in einer adaptierten Version unter der Bezeichnung Medibas vertrieben.[5] Eine deutschsprachige Ausgabe unter der Bezeichnung Deximed ("Deutsche Experteninformation Medizin") in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) wurde am 3. März 2016 veröffentlicht.[6]

MedlinePlus (USA)

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MedlinePlus ist eine der umfangreichsten englischsprachigen Medizin-Enzyklopädien. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles, kostenfreies Internetportal der National Library of Medicine der USA, das Gesundheitsinformationen für Patienten, Angehörige der Gesundheitsberufe und die allgemeine Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Auch bekannt als A.D.A.M (Animated Dissection of Anatomy for Medicine) Medical Encyclopedia.

Gedruckte Fachwörterbücher der Medizin in deutscher Sprache

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Die Sortierung erfolgt chronologisch nach der Erstausgabe.

  1. Auflage, Bearbeitung von der Lexikon-Redaktion des Verlages Urban & Schwarzenberg, Leitung: Norbert Boss. München/Wien/Baltimore 1984, ISBN 3-541-11211-5, 1896 Seiten;
  2. , neu bearbeitete Auflage, Bearbeitung von der Lexikon-Redaktion des Verlages Urban & Schwarzenberg, Leitung: Norbert Boss, Mitarbeiter Dagobert Tutsch et al., München/Wien/Baltimore 1987, ISBN 3-541-11212-3, 2025 Seiten
  3. , neu bearbeitete Auflage, München [u. a.] 1993, Urban & Schwarzenberg, ISBN 3-541-11213-1, 1850 Seiten, 62.000 Begriffe, Buch, CD-Rom, (online);
  4. , neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Urban & Schwarzenberg, ISBN 978-3-541-17134-7, 1880 Seiten, 60.000 Stichwörter, 2000 Abbildungen, Buch CD-ROM
  5. Auflage, Urban & Fischer, ISBN 3-437-15156-8, München, Jena 2003, 2086 Seiten, 62.000 Stichwörter.
  • Georg Adolf Narciß: Knaurs Wörterbuch der Medizin. Droemer Knaur Verlag, München 1988, ISBN 3-426-26361-0, 12.000 Fachausdrücke.
  • Hexal Taschenlexikon Medizin. Zusätzlich Spezialausgaben, zum Beispiel:
    • Renate Jäckle: Hexal Lexikon Orthopädie – Rheumatologie. Urban & Schwarzenberg 1992, ISBN 3-541-16421-2.
    • Pola Nawrocki: Salutas Lexikon Gynäkologie. Urban & Schwarzenberg 1993, ISBN 3-541-17341-6.
    • Hexal Taschenlexikon Medizin. 1. Auflage. Urban & Schwarzenberg, München/ Wien/ Baltimore 1994, ISBN 3-541-15946-4. (22.000 Stichwörter)
    • Hexal Taschenlexikon Medizin. 2. Auflage. Urban & Fischer, München/ Jena 2000, ISBN 3-437-15010-3. (22.000 Stichwörter)
  • Margaret Minker (Hrsg.): Wörterbuch der Medizin. Bassermann’sche Verlagsbuchhandlung, Niedernhausen 1999, ISBN 3-8094-0359-8, 368 Seiten.
  • Nicole Schaenzler, Gabi Hoffbauer: Wörterbuch der Medizin. Südwest Verlag, München 2001, ISBN 3-517-06318-5. (6600 Stichwörter)
  • Linus Geisler: Lexikon Medizin. Das Nachschlagewerk für Ärzte, Apotheker, Patienten. 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Lexikon-Redaktion Elsevier GmbH München. Seit 2003 gehört der Fachverlag Urban & Fischer zu Elsevier. Sonderausgabe, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, Köln ohne Jahr (2005), ISBN 3-625-10768-6 (60.000 Begriffe).[Anm 1]
  • Peter Reuter: Springer Klinisches Wörterbuch 2007/2008. Springer-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2. (75.000 Stichwörter)
  • Anna-Maria Seitz, Andrea Kurz (Hrsg.): Medizinische Fachwörter von L bis Z. Kleines Lexikon für Medizinstudierende. 2. Auflage. Urban & Fischer (Elsevier), 2019.
Tiermedizin

Gedruckte Fachwörterbücher der Medizin in englischer Sprache

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  • Merck Manual (außerhalb der USA und Kanadas MSD Manual, zuerst 1899, viele Übersetzungen, mit Online-Ausgabe, deutschsprachig: MSD-Manual der Diagnostik und Therapie),
  • Stedman’s Medical Dictionary. 26. Auflage. Williams & Wilkins, Baltimore/München/Tokio 1995; 28. Auflage. 2005, ISBN 0-7817-3390-1 (107.000 Begriffe ); 29. Auflage: Stedman’s Medical Dictionary, North American Edition. 2013, ISBN 978-1-4511-7655-1 (englisch).
  • Mosby's Dictionary of Medicine, Nursing and Health Professions. Elsevier, 10. Auflage (Hrsg. Marie T. O’Toole) 2017 (zuerst 1982 beim Verlag C. V. Mosby und nach diesem benannt, inzwischen von Elsevier übernommen, die ihn als Imprint weiterführen)

Biographische Nachschlagewerke und Medizingeschichte

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(Chronologisch)

  • August Hirsch, Ernst Julius Gurlt (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, Urban & Schwarzenberg, 6 Bände, 1884 bis 1888, 2. Auflage mit den Herausgebern Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt, 5 Bände und Ergänzungsband, Berlin/Wien 1929–1935, Nachdrucke 1962, 1967
  • Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts, Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1901; unveränderter Neudruck Basel und München 1989.
  • Isidor Fischer (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre, 2 Bände. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1932–1933; 2. und 3., unveränderte Auflage München und Berlin 1962.
    • Ergänzungen von Peter Voswinckel: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band III Nachträge und Ergänzungen. Abu-Korn. Olms – Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 2002, ISBN 3-487-11659-6 (Bd. IV bislang nicht erschienen)
  • C. C. Gillispie (Hrsg.): Dictionary of Scientific Biography, Scribner 1970 bis 1990
  • F. H. Garrison, L. T. Morton (Hrsg.): Morton's Medical Bibliography. An annotated check-list of texts illustrating the history of medicine. 5. Auflage. Aldershot 1991
  • Roderick E. McGrew (Hrsg.): Encyclopedia of Medical History. Palgrave Macmillan 1985
  • Alma Kreuter: Deutschsprachige Neurologen und Psychiater, 3 Bände, K. G. Saur Verlag 1996
  • Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. 3 Bände, Verlag Walter de Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4.
  • Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann (Hrsg.): Ärzte-Lexikon. 3. Auflage. Springer 2006
  • Christoph Weißer: Chirurgen-Lexikon. 2000 Persönlichkeiten aus der Geschichte der Chirurgie. 1. Auflage. Springer 2019, ISBN 978-3-662-59237-3.
  • Herbert Lippert: Die Fachlexikographie der Medizin: eine Übersicht. In: Fachsprachen/ Languages for Special Purposes, Jeroen Darquennes und Patience Epps (Hrsg.): Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft/ Handbooks of Linguistics and Communication Science (HSK). Band 14-2, de Gruyter/Mouton 1999.
  • Stephan Dressler, Burkhard Schaedler (Hrsg.): Wörterbücher der Medizin. Beiträge zur Fachlexikographie. (= Lexicographica. 55). Tübingen 1994, ISBN 3-484-30955-5.
  1. Linus Geisler wird mit keiner Silbe erwähnt. Es gibt jedoch ein völlig identisches Buch mit derselben ISBN, welches jetzt von der Lexikon-Redaktion des Verlages Urban & Schwarzenberg bearbeitet wurde. Beide Werke unterscheiden sich nur durch die verschiedenen Redaktions-Angaben und durch den auch farblich anders gestalteten Einband. Beides sind Sonderausgaben des Verlages Naumann & Göbel. In beiden Fällen fehlt die Jahresangabe 2005. Auf dem hinteren Deckel steht jetzt jedoch "Herausgegeben von Prof. Dr. med. Linus Geisler". Nur der vordere Buchdeckel dieser Zweitausgabe ist abgebildet bei der Verlinkung mit der ISBN in der Deutschen Nationalbibliothek, wo sich auch das (eckig eingeklammerte) Erscheinungsdatum [2005] findet.

Einzelnachweise

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  1. Stefan Mey: Medizin in Wikipedia: Online-Enzyklopädie als Patientenbegleiter. In: Deutsches Ärzteblatt. 112, Nr. 15, 2015, S. A-687/ B-585.(aerzteblatt.de).
  2. Firma Sandoz AG: Lexikon medizinischer Abkürzungen, Nürnberg 1978, 52 Seiten.
  3. Dänische Medizin-Enzyklopädien Lægehåndbogen und Patienthåndbogen
  4. Norwegische Medizin-Enzyklopädie NEL
  5. Schwedische Medizin-Enzyklopädie MEDIBAS
  6. Deutschsprachige Medizin-Enzyklopädie Deximed
  7. Ihr Facharztportal & Enzyklopädie - Altmeyers Enzyklopädie. Abgerufen am 7. Juli 2020.
  8. Otto Roth: Klinische Terminologie. Zusammenstellung der in der Medizin gebräuchlichen technischen Ausdrücke mit Erklärung ihrer Bedeutung und Ableitung. Von Hermann Gessler, 5. Auflage, Verlag von Arthur Georgi, Leipzig 1897, 556 Seiten; von Ernst Oberndörffer, 9. Auflage, Georg Thieme Verlag, Leipzig 1919.