Meinrad Ott
Meinrad Ott (* 10. Januar 1830 in Öpfingen[1]; † 30. April 1878 in Rottweil) war ein deutscher katholischer Geistlicher, Gymnasiallehrer und Klassischer Philologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meinrad Ott besuchte das Gymnasium (siehe Johann-Vanotti-Gymnasium) in Ehingen. Er immatrikulierte sich 1848[2] an der Universität Tübingen und studierte bis 1852 Philosophie, Philologie und Theologie; 1853 erhielt er für die Lösung einer philosophischen und einer theologischen Preisaufgabe jeweils einen Preis von der katholischen theologischen Fakultät der Universität Tübingen.[3]
Er promovierte 1863 zum Dr. phil und erhielt 1877 die Würde des Dr. theol. anlässlich des Jubiläums der Universität Tübingen.[4][5][6]
Nach Beendigung des Studiums wurde er 1853 zum Priester geweiht, war kurzzeitig als Seelsorger tätig und kehrte 1855 als Repetent am Theologenkonvikt Wilhelmsstift nach Tübingen zurück; gleichzeitig setzte er seine philologischen Studien fort. Im Sommer 1857 bestand er die philologische Professoratsprüfung und studierte an der Universität Erlangen unter anderem bei Carl Friedrich Nägelsbach, Ludwig von Döderlein und Franz Delitzsch; im Herbst 1858 wurde er Professoratsverweser.
1859 erfolgte seine Ernennung zum Gymnasialprofessor am humanistischen Gymnasium (seit 1953 Albertus-Magnus-Gymnasium)[7] in Rottweil; dort unterrichtete er die klassischen Sprachen, Hebräisch und Deutsch.
Er wurde am 21. Februar 1874[8][9] Rektor des Gymnasiums in Ehingen und blieb auch in diesem Amt, als er 1876 einen Ruf zur Übernahme des Lehrstuhls für neutestamentliche Exegese an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen erhielt.
Er verstarb im Haus seines Bruders Johann Nepomuk Ott (* 8. Juni 1838 in Öpfingen; † 15. April 1888)[10], Rektor des Gymnasiums in Rottweil.[11]
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meinrad Ott erhielt 1875 das Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichs-Ordens.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charakter und Ursprung der Sprüche des Philosophen Sextius. In: Einladungs-Schrift zu der Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Königs Wilhelm von Württemberg. Rottweil, 1861 (Digitalisat).
- Die syrischen "Auserlesenen Sprüche des Herrn Xistus Bischofs von Rom" bieten uns in der That nicht eine Xistusschrift, sondern sie sind eine überarbeitete Sextiusschrift. In: Programm des Kgl. Gymnasiums in Rottweil. Rottweil, 1862 (Digitalisat).
- Die Humanitätslehren heidnischer Philosophie um die Zeit Christi. In: Theologische Quartalschrift, Band 52, 1. Quartalheft. Tübingen, 1870. S. 355–402 (Digitalisat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meinrad Ott. In: Conrad Bursian (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde, 1. Jahrgang, 1878. Berlin, 1879. S. 11–12 (Digitalisat).
- Meinrad Ott. In: Programm des Königlichen Gymnasiums in Ehingen. Ehingen, 1878. S. 24–25 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bibliographie der württembergischen Geschichte. Kohlhammer, 1896 (google.de [abgerufen am 11. November 2024]).
- ↑ Verzeichnis der Studierenden der Universität Tübingen, Band WS 1848/49, lfd. Nr. 619. In: Verzeichnis der Studierenden der Universität Tübingen. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur. 1854 (google.de [abgerufen am 9. November 2024]).
- ↑ Verschiedenes (Todesfälle). In: Allgemeine Zeitung. 13. Mai 1878, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Reinhold Pauli: Verzeichnis der Doktoren welche die Philosophische Fakultät der Königlich Württembergischen Eberhard-Karls-Universität in Tübingen im Dekanatsjahr ernannt hat. Nebst einer Abhandlung über Bischof Grosseteste und Adam von Marsch, ein Beitrag zur ältesten Geschichte der Universität Oxford. Laupp, 1864 (google.de [abgerufen am 9. November 2024]).
- ↑ Eberhard Karls Universität Tübingen: Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877. Laupp, 1878 (google.de [abgerufen am 10. November 2024]).
- ↑ Albertus-Magnus-Gymnasium Rottweil. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Schulgeschichte - JVG-Ehingen. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Mushacke's deutscher Schul-Kalender. Teubner, 1877 (google.de [abgerufen am 9. November 2024]).
- ↑ Ott Johann Nepomuk - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Biographisches Jahrbuch Für Alterthumskunde. S. Calvary & Company, 1889 (google.de [abgerufen am 9. November 2024]).
Personendaten | |
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NAME | Ott, Meinrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher katholischer Geistlicher und Gymnasiallehrer |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1830 |
GEBURTSORT | Köpfigen |
STERBEDATUM | 30. August 1878 |
STERBEORT | Rottweil |
- Römisch-katholischer Geistlicher (19. Jahrhundert)
- Altphilologe (19. Jahrhundert)
- Schulleiter (Deutschland)
- Gymnasiallehrer
- Absolvent der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Ehrendoktor der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Träger des Friedrichs-Ordens (Ritter I. Klasse)
- Person (Ehingen (Donau))
- Deutscher
- Geboren 1830
- Gestorben 1878
- Mann