Meister des Berswordt-Retabels
Der Meister des Berswordt-Retabels, auch Meister des Berswordt-Altars oder Berswordt-Meister, war ein deutscher Tafelmaler.
Er wirkte zwischen 1390 und 1435 in der Umgebung von Dortmund, wahrscheinlich befand sich seine Werkstatt aber in Köln. Benannt wurde er nach dem sogenannten Berswordt-Altar, dem Kreuzigungsretabel in der Dortmunder Marienkirche, dessen Rahmen zwölf Mal das Wappen der Familie Berswordt schmückt.[1]
Für die Marienkirche in Bielefeld hat er um 1400 das Marienretabel angefertigt.[2] Zwei Tafeln, Geißelung (Inv. Nr. 43.161) und Kreuzigung (Inv. Nr. 2001.216.1), befinden sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York.[3][4]
Die Malereien sind von Kölner und französischer Kunst (Jean Bondol oder Meister des Paraments von Narbonne) beeinflusst,[5] zeigen Verwandtschaft mit westfälischen Zeitgenossen wie etwa den Werken des Conrad von Soest und sind dem Weichen Stil zuzuordnen.
Weitere zugeschriebene Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Predella mit Propheten und Aposteln in St. Marien in Osnabrück (um 1395), zerstört[6]
- Entwurf für das Westfenster der Zisterzienserabtei Altenberg (1380–1395/97)[7]
- Entwurf für die Grabplatte des Bischofs Ruprecht von Berg im Paderborner Dom (1394–1397)[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Bernhard Nordhoff: Die Soester Malerei unter Meister Conrad. In: Bonner Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande 68 (1880), S. 65–131.
- Konrad Lorenz (Hrsg.): Die Evangelische St.-Marienkirche zu Dortmund. Dortmund 1981.
- Friedrich Jacobs: Der Meister des Berswordt-Altars. Göppingen 1983.
- Thomas Lüttenberg: Hohe Kunst im Zeitalter des Schönen Stils. Das Bielefelder Retabel im Kontext spätmitelalterlicher Geschichte, Frömmigkeit und Kunst. In: Kunstchronik 54 (2001), S. 105–109.
- Andrea Zupancic, Thomas Schilp (hrsg.): Der Berswordt-Meister und die Dortmunder Malerei um 1400. Stadtkultur im Spätmittelalter (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Dortmund. Band 18). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2002.
- Götz J. Pfeiffer: „… noch vorzüglicher wie die zwei weiblichen Heiligen…“. Werke vom Meister des Berswordt-Retabels mit dem Wildunger Retabel im Vergleich. In: Geschichtsblätter für Waldeck 96 (2008), S. 10–31.
- Götz J. Pfeiffer: Die Retabelkunst des Meisters des Berswordt-Retabels in Westfalen. In: Uwe Albrecht, Bernd Bünsche (Hrsg.): Das Landkirchener Retabel im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloß Gottorf. Retabelkunst um 1400 in Norddeutschland. Ludwig, Kiel 2008, S. 98–112.
- Götz J. Pfeiffer: Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400. Der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte. Band 73). Imhof, Petersberg 2009.
- Götz J. Pfeiffer: Meister des Berswordt-Retabels. In: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 88, Berlin 2015, S. 323 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. Pfeiffer 2009, S. 77–90, 249.
- ↑ Vgl. Pfeiffer 2009, S. 17–76, 245–248
- ↑ The Flagellation. In: The Collection. Metropolitan Museum of Art, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
- ↑ The Crucifixion. In: The Collection. Metropolitan Museum of Art, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Vgl. Pfeiffer 2015, S. 323.
- ↑ Vgl. Pfeiffer 2009, S. 90–111, 250 f.
- ↑ Vgl. Pfeiffer 2009, S. 111–122, 251–253.
- ↑ Vgl. Pfeiffer 2009, S. 123–130, 253 f.
Personendaten | |
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NAME | Meister des Berswordt-Retabels |
ALTERNATIVNAMEN | Meister des Berswordt-Altars; Berswordt-Meister |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Tafelmaler |
GEBURTSDATUM | vor 1390 |
STERBEDATUM | nach 1435 |