Metallkunst Herrenhausen
Die Metallkunst Herrenhausen AG war ein Unternehmen in Hannover-Herrenhausen, das Metallwaren aller Art herstellte.[1] Unter anderem war sie als Bronzegießerei tätig.[2] Der Bildhauer Ludwig Vierthaler nutzte das Unternehmen in den 1920er Jahren mehrfach zur Produktion von Gebrauchskunst nach seinen Entwürfen.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Betrieb wurde vor 1923 als GmbH gegründet[1] und befand sich in der Herrenhäuser Straße 26.[4] (heute: Alte Herrenhäuser Straße[5]) Das Unternehmen wurde während der Hyperinflation im August 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im August 1925 wurde das Konkursverfahren für die Gesellschaft eröffnet.[1]
Nachdem Adolf Falke 1926 seinen futuristischen Typenentwurf für die nach ihm benannten Falke-Uhren abgeliefert hatte,[6] versah die „Metallkunst Herrenhausen“ die Uhr am (heutigen Standort) Thielenplatz mit ihrer Hersteller-Gravur.[7] Wie alle Falke-Uhren in Hannover ist diese heute denkmalgeschützt.[8]
Bekannte Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1914, Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Grab-Nummer 949: große Ädikula aus Granit, breitrechteckige Reliefplatte, rechts und links jeweils mit zwei männlichen Porträts der Vorfahren von Harder und von Johannes Harmove (1855–1914)[9]
- um 1920, nach einem Entwurf von Ludwig Vierthaler: Achteckige Deckenleuchte in Pyramidenform mit reliefartigen Ornamenten auf dem Metallrand[10]
- um 1921, nach Ludwig Vierthaler: gegossener Messingleuchter mit dem Monogramm „LV“, facettierter Standfuß, Schaft als expressive Darstellung einer Art-Déco-Figur, drei Arme mit Kerzen-Tüllen tragend, Höhe 39,5 cm[11]
- 1921, nach Ludwig Vierthaler: Blumenschale mit drei männlichen, knienden Trägerfiguren als Standfüße[12]
- um 1926: Falke-Uhr, heute am Thielenplatz in Hannover vor dem Kaiserhaus und dem Akademiehaus der Dr. Buhmann Schule[13]
- Nachgüsse für die Ägyptische Abteilung im Pelizaeus-Museum in Hildesheim[2]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hanseatisches Sammlerkontor für Historische Wertpapiere: Metallkunst AG Hannover, Aktie von 1923
- Kunst- und Auktionshaus Kastern: Deckenleuchte Metallkunst GmbH, Hannover, Herrenhausen, um 1920
- Christine Behrens: Verzeichnis von Ohlsdorfer Porträts, in: OHLSDORF – Zeitschrift für Trauerkultur, hrsg. vom Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e. V., Ausgabe Nr. 109, II, Mai 2010
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auktionshaus von Zezschwitz: Ludwig Vierthaler: Große Blumenschale, 1921. ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Hanseatisches Sammlerkontor...: Auktion einer historischen Aktie
- ↑ a b Günther Roeder: Ägyptische Bronzewerke im Pelizaeus-Museum ...
- ↑ siehe Abschnitt Bekannte Werke
- ↑ Gerhard Schaub: Kurt Schwitters: „Bürger und Idiot“ / Beiträge zu Werk und Wirkung eines Gesamtkünstlers / mit unveröffentlichten Briefen an Walter Gropius. Fannei und Walz, Berlin 1993, ISBN 3-927574-19-8, books.google.de
- ↑ Das mittlere Teilstück der Herrenhäuser Straße wurde 1941 aufgrund des Neubaus einer Umgehung umbenannt in Alte Herrenhäuser Straße; Quelle: Helmut Zimmermann: Herrenhäuser Straße und Alte Herrenhäuser Straße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 12, 116
- ↑ Friedrich Lindau: Adolf Falke. In: Planen und Bauen der 50er Jahre in Hannover, S. 22, 37, 98 u.ö.
- ↑ Foto der Gravur der Uhr am Thielenplatz
- ↑ Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Mitte u.ö., in Anlage: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985. Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 4, u.ö. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland / Baudenkmale in Niedersachsen / Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1985, ISBN 3-528-06208-8
- ↑ Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e. V.
- ↑ Auktionshaus Kastern, Hannover, Versteigerung von 2005
- ↑ Auktionshaus Mehlis
- ↑ Auktionshaus Zezschwitz
- ↑ Foto der Gravur
Koordinaten: 52° 23′ 30,2″ N, 9° 41′ 26,4″ O