Michelbach (Freystadt)
Michelbach Stadt Freystadt
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 11° 18′ O |
Höhe: | 410 m ü. NHN |
Fläche: | 4,41 km²[1] |
Einwohner: | 147 (31. März 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 92342 |
Vorwahl: | 09179 |
Michelbach
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Michelbach ist eine ehemalige Gemeinde und seit der Gebietsreform in Bayern ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt in der Frankenalb auf der Jurahochfläche auf 410 m ü. NHN. Die Ortsmitte ist etwa 100 Meter nördlich des Main-Donau-Kanals und rund zwei Kilometer südwestlich des Gemeindesitzes entfernt. Die Ortsflur umfasst 255 Hektar.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Michilinbach“ ist erstmals 1188 urkundlich erwähnt, als Bischof Otto von Eichstätt in seiner Domkirche den Altar seiner Magdalenenkapelle errichtete und mit Gütern auch aus Michelbach ausstattete.[4][5] Im 13. Jahrhundert sind mehrere Ortsadelige urkundlich genannt: 1217 ein Ulrich de Michilnbach, 1235 ein Ludewicus de Michelbach, 1256 ein Henricus de Michelnbach.[5] 1486 hört man von Besitz der Wolfsteiner in Michelbach.[6] Im 16. Jahrhundert bestand Michelbach aus 16 Höfen, von denen sechs zum Hochstift Eichstätt, vier zur Herrschaft Stein, weitere vier dem Almosenamt Nürnberg, zwei der Pfarrei Heuberg und einer Oelhafens Pfründe gehörte.[7]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Michelbach aus 23 Untertanen-Anwesen unterschiedlicher Größe, die acht verschiedenen Grundherrschaften und Ämtern unterstanden: Je ein Anwesen gehörte der Kirche Mörsdorf, dem Domkapitel Eichstätt, dem kurfürstlich-baierschen Amt Sulzbürg und der Holzschuherschen Familienstiftung Nürnberg; zwei Anwesen waren Eigentum der Pfarrei Hilpoltstein/Kirche Mörlach; je drei Untertanenanwesen hatten das Kloster Seligenporten und die Protestantische Kultusstiftung Nürnberg; neun Untertanenanwesen gehörten dem Rentamt Hilpoltstein und zwei waren frei eigen. Die Hochgerichtsbarkeit übte das Pflegamt Hilpoltstein aus.[7]
Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde der Steuerdistrikt Mörsdorf im Landgericht und Rentamt Hilpoltstein im späteren Mittelfranken gebildet, dem Michelbach angehörte. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Michelbach gebildet, der das Dorf Michelbach und die drei Einöden Rothenhof, Rumleshof und Schöllnhof zugeteilt waren.[8] Alle vier Ansiedelungen gehörten zur Pfarrei Meckenhausen; 1872 wurden jedoch Rothenhof und Schöllnhof nach Freystadt umgepfarrt.[9] 1875 hatten die Bauern in Michelbach neun Pferde und 184 Rinder; in der gesamten Gemeinde gab es nach offizieller Zählung 21 Pferde, 260 Rinder, 60 Schafe, 121 Schweine und drei Ziegen.[10] 25 Jahre später gab es in der Gemeinde 25 Pferde, 252 Rinder, 135 Schweine und vier Ziegen.[11]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde diese Gemeinde aus dem mittelfränkischen Landkreis Hilpoltstein ausgegliedert und zum 1. Juli 1972 in die Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz eingemeindet.[12] 1963 bis 1973 wurde die Flurbereinigung durchgeführt. An sie erinnert ein Flurkreuz.
Einwohnerentwicklung des Dorfes Michelbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1820: 134 (23 Häuser)[8]
- 1871: 121 (40 Gebäude)[10]
- 1900: 130 (22 Wohngebäude)[11]
- 1938: 111[13]
- 1950: 134 (23 Häuser)[8]
- 1961: 132 (24 Wohngebäude)[1]
- 1970: 142[8]
- 31. Dezember 2016: 160[14]
Einwohnerzahlen der Gemeinde Michelbach (Fläche: 441 Hektar)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1871: 162 (alle katholisch) (52 Gebäude, 29 Wohngebäude)[10]
- 1900: 174 (alle katholisch) (29 Wohngebäude)[11]
- 1961: 177 (33 Wohngebäude)[1]
Katholische Ortskapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese wurde 1891 von der Gemeinde erbaut; hier durfte ab 1922 der Kaplan von Meckenhausen die Messe lesen. Der Dachreiter enthielt 1938 eine Glocke von 1891.[15]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michelbach liegt unmittelbar östlich der Staatsstraße 2238 zwischen dem Gemeindesitz Freystadt und Meckenhausen. Am südlichen Ortsende von Michelbach kreuzt die Staatsstraße 2238 in Richtung Meckenhausen den Main-Donau-Kanal. Gemeindeverbindungsstraßen führen von Michelbach in östlicher Richtung nach Ohausen, in nordwestlicher Richtung nach Mörsdorf.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr
- Obst- und Gartenbauverein
- Verein für Brauch- und Heimartpflege Michelbocha e. V.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, II. Band: Eichstätt 1938
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michelbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 797 (Digitalisat).
- ↑ Statistiken – Ortsteile | Bürgerservice Freystadt. Stadt Freystadt, abgerufen am 27. April 2023.
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 35 (Digitalisat).
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ a b Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Buchner I, S. 339
- ↑ a b Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 225 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 255 (Digitalisat).
- ↑ Buchner II, S. 118
- ↑ a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980, München 1983, S. 533
- ↑ Buchner II, S. 118
- ↑ Website der Gemeinde Freystadt
- ↑ Buchner II, S. 117–119