Mord mit kleinen Fehlern
Film | |
Titel | Mord mit kleinen Fehlern |
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Originaltitel | Sleuth |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1972 |
Länge | 138 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Joseph L. Mankiewicz |
Drehbuch | Anthony Shaffer |
Produktion | Morton Gottlieb |
Musik | John Addison |
Kamera | Oswald Morris |
Schnitt | Richard Marden |
Besetzung | |
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Mord mit kleinen Fehlern (Originaltitel Sleuth) ist ein britischer Thriller von Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1972. Das Drehbuch schrieb Anthony Shaffer nach seinem Theaterstück Revanche (Sleuth).
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der exzentrische Kriminalautor Andrew Wyke lädt den Friseur Milo Tindle auf sein abgelegenes Anwesen ein. Tindle unterhält bereits seit längerem eine Affäre mit Wykes Frau Marguerite, die er auch heiraten will. Wyke, der selbst eine Geliebte hat, ist bereit, seine Frau gehen zu lassen, schreckt aber vor den Kosten einer Scheidung zurück. Zudem sei Marguerite einen Lebensstil gewohnt, den ihr ein einfacher Friseur nicht bieten könne. Wyke schlägt also vor, Tindle solle zum Schein bei ihm einbrechen und seine Diamanten stehlen; er könne diese anschließend verkaufen und Wyke bekäme eine hohe Versicherungssumme zugesprochen. Als Tindle bei der Ausführung des Plans scheinbar spurlos verschwindet, nimmt sich ein Inspektor Doppler der Sache an. Wyke ahnt nicht, dass es sich bei dem Polizisten in Wahrheit um den verkleideten Tindle handelt. In der Folge entwickelt sich ein fintenreiches verbal-intellektuelles Duell auf hohem Niveau zwischen Wyke und Inspektor Doppler alias Tindle. Diese Auseinandersetzung findet mit einer dramatischen Schlusspointe schließlich ein überraschendes Ende.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mord mit kleinen Fehlern basiert auf Anthony Shaffers 1969 uraufgeführtem Theaterstück Sleuth (dt. Schnüffler, Spürhund), das 1971 mit einem Tony Award als bestes Theaterstück ausgezeichnet wurde. Shaffer war zunächst gegen eine Verfilmung seines Werks, da er eine Beeinträchtigung des Theatererfolgs befürchtete. Nachdem er zugestimmt und nachfolgend auch selbst ein Drehbuch verfasst hatte, befürwortete er die Besetzung von Anthony Quayle als Andrew Wyke. Dieser hatte die Rolle bereits mehrfach auf der Bühne gespielt, das Studio entschied sich aber für Laurence Olivier, der das Theaterstück ein Jahr zuvor im Gespräch mit Quayle noch als „a piece of piss“ bezeichnet hatte. Alan Bates, dem die Rolle des Milo Tindle angeboten worden war, lehnte ab, nachdem er sich das Stück im Theater angeschaut hatte. Er hatte sich aber nicht vorab informiert und die Aufführung nach dem Ende des ersten Aktes verlassen, da er davon ausging, dass die Rolle Tindles mit dessen vermeintlicher Ermordung abgeschlossen sei. Schließlich wurde Michael Caine verpflichtet.
Die Dreharbeiten fanden zwischen Mai und Juli 1972 in den britischen Pinewood Studios sowie auf dem Gelände von Athelhampton House nahe Puddletown in Dorset statt. Extra für den Film wurde im dortigen Garten ein Irrgarten errichtet, der aber nicht mehr existiert. Die Ausstattung der Räumlichkeiten im Studio war ebenfalls dem Inneren von Athelhampton House nachempfunden. Für die Gestaltung der Aufbauten zeichnete Ken Adam verantwortlich.
Mord mit kleinen Fehlern feierte am 10. Dezember 1972 Premiere und kam am 31. Januar 1973 in die deutschen Kinos. Im geistreich-skurrilen britischen Krimi-Genre gilt er als ausgesprochener Kultfilm. Der Film war Joseph L. Mankiewicz’ letzte Regiearbeit.
2007 drehte Kenneth Branagh ein Remake des Films nach einem Drehbuch des Literaturnobelpreisträgers Harold Pinter. Die Hauptrollen wurden von Jude Law und Michael Caine übernommen. Caine spielte diesmal jedoch die Rolle des Andrew Wyke.
Um das Publikum auf eine falsche Fährte zu locken, werden im Vorspann die Schauspieler Alec Cawthorne (Inspector Doppler), John Matthews (Detective Sergeant Tarrant), Eve Channing (Marguerite Wyke) und Teddy Martin (Police Constable Higgs) als Teil der Besetzung genannt. Sämtliche Namen sind frei erfunden, da Andrew Wyke und Milo Tindle die einzigen Figuren sind, die im Film vorkommen.[1] Der Name Eve Channing ist eine Zusammensetzung aus 'Eve Harrington' und 'Margot Channing', den beiden Hauptfiguren in Joseph L. Mankiewicz’ Film Alles über Eva. Das Porträt von Marguerite Wyke wurde nach dem Vorbild von Paul Newmans Frau Joanne Woodward gemalt.
Bei dem aus der vierten (gemeint ist altägyptischen) Dynastie stammenden Spiel handelt es sich um Senet, das allerdings entstehungsgeschichtlich der ersten Dynastie zugerechnet wird und somit einige Zeit älter ist.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Verfilmung eines Zwei-Personen-Stücks, die mit intelligenten Dialogen, elegant-pointierter Darstellung und einer ungemein souveränen Regie brilliert; zugleich eine Parodie auf den englischen Kriminalroman und eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit dem Grenzbereich zwischen intellektuellem Spiel und mörderischem Ernst. Gescheite und genüßliche, nur zuletzt von einigen Längen gedehnte Unterhaltung.“
„Joseph L. Mankiewicz (...) gelang ein brillantes Kammerspiel, das ihm eine Oscar-Nominierung bescherte. Fazit: Knifflig-skurrile Magical Mystery Tour.“
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Joseph L. Mankiewicz
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Michael Caine
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Laurence Olivier
- Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für John Addison
Neben Give ’em Hell, Harry! ist Mord mit kleinen Fehlern der einzige Film, dessen gesamte Besetzung für einen Oscar nominiert wurde. John Addison erhielt eine nachträgliche Nominierung, da Nino Rotas Filmmusik für Der Pate disqualifiziert worden war.[4]
BAFTA Award 1974
- Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch für Anthony Shaffer
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Laurence Olivier
- Nominierung in der Kategorie Beste Kamera für Oswald Morris
- Nominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild für Ken Adam
David di Donatello 1973
- Auszeichnung in der Kategorie Bester ausländischer Schauspieler für Laurence Olivier
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Spielfilm für Anthony Shaffer
Evening Standard British Film Awards 1975
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Schauspieler für Michael Caine
Golden Globe Awards 1973
- Nominierung in der Kategorie Bester Film (Drama)
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (Drama) für Michael Caine
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (Drama) für Laurence Olivier
New York Film Critics Circle Awards 1973
- Auszeichnung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Laurence Olivier
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anthony Shaffer: Revanche. Kriminalstück (Originaltitel: Sleuth). Deutsch von Wolf Parr. Gerhard Pegler Verlag für Theater, Fernsehen, Hörfunk und Film, München o. J. (Bühnenmanuskript)
- Anne Billson: My Name is Michael Caine: A Life in Film. Frederick Muller Ltd, London 1991
- Michael Caine: What’s it All About? Century, London 1992
Quellen und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hauptquellen waren der Artikel Sleuth in der englischsprachigen Wikipedia (Liste der Autoren) und die Internet Movie Database.
- ↑ Obwohl es sich um erfundene Personen handelt, sind Alec Cawthorne, John Matthews, Eve Channing und Teddy Martin in der Internet Movie Database verzeichnet.
- ↑ Mord mit kleinen Fehlern. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. April 2017.
- ↑ Mord mit kleinen Fehlern. In: cinema. Abgerufen am 29. Juli 2022.
- ↑ Nino Rota wurde disqualifiziert, nachdem bekannt wurde, dass er Teile der Musik bereits für einen früheren Film verwendet hatte.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mord mit kleinen Fehlern bei IMDb
- Mord mit kleinen Fehlern bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Mord mit kleinen Fehlern in der Online-Filmdatenbank
- Mord mit kleinen Fehlern in der Deutschen Synchronkartei
- Hintergrundinformationen zum Film auf einer Website über Anthony Shaffer (englisch)