Moritz Blagatinschegg von Kaiserfeld

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Moritz von Kaiserfeld, Porträt von Christian Griepenkerl

Moritz Thaddäus Blagatinschegg Edler von Kaiserfeld (* 24. Jänner 1811 auf Schloss Mannsberg bei Pettau, Untersteiermark;[1]14. Februar 1885 auf Schloss Birkenstein bei Birkfeld, Bezirk Weiz[2]) war ein österreichischer liberaler Politiker der Habsburgermonarchie. Er war unter anderem Abgeordneter zum österreichischen Reichsrat (1861–1870), Präsident des Abgeordnetenhauses (1868–1870), Landeshauptmann der Steiermark (1870–1884) und Mitglied des Herrenhauses (ab 1871).

Moritz Blagatinschegg war der älteste Sohn des Gutsbesitzers und späteren Katastral-Schätzungskommissärs Franz Ludwig Blagatinschegg (1780–1856) und dessen Ehefrau Karoline Antonie Aichmayr (1788–1856). Im Jahre 1817, als Moritz sechs Jahre alt war, wurde sein Großvater Franz Seraph Anton Blagatinschegg als kaiserlicher Domänenverwalter in den erblichen Adelsstand erhoben und erhielt das Prädikat Edler von Kaiserfeld.

Moritz Blagatinschegg Edler von Kaiserfeld (später auch kurz Moritz von Kaiserfeld) besuchte das Akademische Gymnasium in Graz, absolvierte die philosophischen Jahrgänge und dann von 1828 bis 1832 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Graz. Nach der Gerichtspraxis wurde er 1835 Justitiär der Herrschaft Thannhausen (Steiermark). 1837 wurde er Verwalter der Herrschaft Birkenstein, deren Besitzerin er im Folgejahr heiratete. Er war 1847–1850 Direktionsmitglied der steiermärkischen Sparkasse und 1850–1868 sowie 1870–1873 deren Kurator. Ab 1858 gehörte er zum Zentralausschuss der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft, deren Präsident er von 1866 bis 1877 war.

Moritz von Kaiserfeld 1865

Während der Märzrevolution wurde Kaiserfeld 1848 in den provisorischen Landtag der Steiermark gewählt. Den Radikalismus des Wiener Oktoberaufstandes 1848 lehnte er ab, stattdessen setzte er sich für Reformen ein. Als Ersatz für den ausgeschiedenen Grazer Abgeordneten Josef Potpeschnigg gehörte er von Februar bis April 1849 der Frankfurter Nationalversammlung an, wo er keiner Fraktion beitrat. Von 1850 bis 1855 war er Bürgermeister von Birkfeld. Kaiserfeld war von 1861 bis 1884 Mitglied des steiermärkischen Landtages, von 1861 bis 1870 auch des Landesausschusses sowie Landeshauptmann-Stellvertreter und von 1870 bis 1884 Landeshauptmann der Steiermark. Ab 1867 gehörte er zudem der Bezirksvertretung Birkfeld an.

Als Vertreter der steiermärkischen Landgemeinden um Graz, Fürstenfeld, Leibnitz, Deutschlandsberg u. a. wurde er 1861 ins Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrates gewählt, wo er zunächst im Parlamentsklub der Deutschen Autonomisten saß. Im Frühjahr 1867 gründete er mit Eduard Herbst den Herbst-Kaiserfeld’schen Klub, welcher der deutschliberalen Verfassungspartei nahestand und dem Kaiserfeld als Obmann vorstand. Nach dessen Spaltung im Oktober desselben Jahres saß er im Klub der Linken. Von Februar 1868 bis Mai 1870 war Kaiserfeld Präsident des Abgeordnetenhauses. Im Dezember 1871 wurde er auf Lebenszeit zum Mitglied des Herrenhauses ernannt.

Er heiratete am 16. April 1838 Marie Klementine von Raglovich verwitweten Gräfin von Manneville, Tochter des Generals Clemens von Raglovich. Das Paar hatte einen Sohn:

  • Moritz (* 1839; † 9. Januar 1909) ⚭ Antonie von Franck (1847–1933)

Einzelnachweise

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  1. Pfarre Ptuj - Sveti Jurij, Krstna knjiga/ Taufbuch, 1803-1822, S. 86., abgerufen am 11. Juli 2024.
  2. Pfarre Birkfeld, Sterbebuch 9, 1847-1918, S. 279., abgerufen am 11. Juli 2024.