Musa-Baba-Türbe
Musa Baba Türbe, Τεκές Μουσά Μπαμπά Tekés Musá Babá | |
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Musa Baba Türbe zu Beginn des 20. Jahrhunderts | |
Daten | |
Ort | Thessaloniki |
Baustil | Osmanische Architektur |
Baujahr | 16. Jahrhundert |
Koordinaten | 40° 38′ 31,6″ N, 22° 57′ 1,1″ O |
Die Musa Baba Türbe (griechisch Τεκές Μουσά Μπαμπά Tekés Musá Babá) ist eine Türbe (Mausoleum) aus der osmanischen Zeit in der Oberstadt von Thessaloniki in Griechenland, an der Platia Terpsitheas (Πλατεία Τερψιθέας). Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Türbe ist ein achteckiges Gebäude mit einer bleigedeckten Kuppel. Sie war die Ruhestätte eines gewissen Musa Baba (nach dem sie benannt wurde), eines als Heiligen verehrten Mitglieds des Bektaschi-Ordens. Der heutige Terpsitheas-Platz war einstmals der Hof einer Tekke (ein Versammlungsort der Derwische). Die Tekke wurde vor 1527 und wahrscheinlich während der Zeit von Sultan Bayezid II. (1481–1512) gegründet und in der Zeit von Sultan Mahmud II. zerstört.[1] Die Musa Baba Türbe wurde von 2011 bis 2015 vom Ephorat für byzantinische Altertümer restauriert.[2] Es ist das einzige osmanische Mausoleum in Thessaloniki, das unversehrt erhalten ist.[3]
Als im Zuge des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei 1923 christliche Flüchtlinge aus Kleinasien in die Stadt kamen, nutzten sie das Gebäude weiterhin. Südlich der Türbe befindet sich ein Schrein für den Heiligen Charalambos.[1] Die Gebeine von Musa Baba wurden 1923 mit nach Istanbul genommen.
Auch danach noch zog die Musa Baba Türpe Pilger an.[4] Noch in den 1930er Jahren entzündeten christliche Frauen aus den umliegenden Vierteln Kerzen am Grab des Musa Baba und riefen ihn um Hilfe an (gegen die Malaria).[4] Musa Baba wurde im Volksglauben vor Ort mit dem christlichen Heiligen Sankt Georg gleichgesetzt.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lambros Tsaktsiras, Keti Papanthimou, Giorgos Mantzios, Nikos Kalogirou: Thessaloniki. The City and its Monuments. Malliaris, Thessaloniki 2004, ISBN 960-239-759-4, S. 168 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thessaloniki - Karte der Baudenkmäler. Abgerufen am 18. Februar 2024.
- Kaplan Çinçin, Ezel Çırpı Ve Erdoğan: Ottoman monumental buildings in Thessaloniki. Architectural heritage. 8. Dezember 2016, S. 80–81, abgerufen am 15. Oktober 2024 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Πνοή ζωής στο μαυσωλείο του Μουσά Μπαμπά. In: archaiologia.gr. 22. Juni 2011, abgerufen am 12. Dezember 2024 (griechisch).
- ↑ Kya Tsimou: Αστικοί Μύθοι: Ο Τουρμπές Μουσά Μπαμπά. (deutsch: Urbane Mythen: Musa Baba Türbe). In: parallaximag.gr. 19. Mai 2013, abgerufen am 12. Dezember 2024 (griechisch).
- ↑ Thessaloniki - Karte der Baudenkmäler. Abgerufen am 18. Februar 2024.
- ↑ a b Mark Mazower: Salonica. City of Ghosts. Christians, Muslims and Jews 1430-1950. Harper Perennial, London, New York, Toronto und Sydney 2004, ISBN 978-0-00-712022-2, S. 83 (englisch).
- ↑ Mazower, S. 84