Nahverkehr in Kaiserslautern
Der Nahverkehr in Kaiserslautern wird von der SWK Verkehrs-AG, der Vlexx, der Saar-Pfalz-Bus GmbH, der S-Bahn RheinNeckar und der DB Regio betrieben. Letztere drei sind Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG (DB). Der gesamte öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) liegt im Tarifbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1899 mehrten sich in der damals etwa 50.000 Einwohner zählenden Stadt die Forderungen, in Kaiserslautern eine elektrische Straßenbahn einzurichten. Im Jahr 1913 erging der entsprechende Auftrag, woraufhin die Bauarbeiten für die Kaiserslauterer Straßenbahn begannen, deren Hauptlinie vom heutigen Pfaffplatz bis zum Friedhof führte. Kriegsbedingt dauerte es bis zum 18. Dezember 1916, bis der ordnungsgemäße Fahrbetrieb aufgenommen wurde, nachdem vorher die Waggons von Pferdegespannen gezogen worden waren. Durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und die mangelnde Bereitschaft der Stadt, die Instandhaltungskosten zu übernehmen, wurde der Straßenbahnbetrieb 1935 eingestellt. An seine Stelle trat ein städtischer Omnibusbetrieb, der bis 1949 das einzige innerstädtische Nahverkehrsmittel blieb.[1]
1949 wurde der Kaiserslauterer Oberleitungsbus zwischen Vogelweh im Westen und der 23er Kaserne im Osten der Stadt eröffnet und später verlängert. Ende 1985 wurde der Betrieb eingestellt. Seitdem bilden wiederum Buslinien das innerstädtische Nahverkehrsnetz.
Linienübersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]S-Bahn & DB Regionalverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentraler Knotenpunkt des Schienenpersonennahverkehrs ist Kaiserslautern Hauptbahnhof. Es existieren noch folgende weitere Eisenbahnnahverkehrshalte mit untergeordneter Bedeutung:
- Einsiedlerhof (Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken)
- Galgenschanze (Biebermühlbahn)
- Hohenecken (Biebermühlbahn)
- Kennelgarten (Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken)
- Lampertsmühle (Lautertalbahn)
- Pfaffwerk (Lautertalbahn)
- Vogelweh (Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken)
- West (Lautertalbahn)
Historisch wurden folgende weitere Haltestellen bedient:
- Eselsfürth (Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach)
- Gelterswoog (Biebermühlbahn)
- Nord (Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach)
Zwei Linien der S-Bahn RheinNeckar verbinden Kaiserslautern mit Ludwigshafen am Rhein, Neustadt an der Weinstraße, Mannheim, Heidelberg, Mosbach, Osterburken, Landstuhl und Homburg.
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
---|---|---|
S 1 | Homburg – Kaiserslautern – Neustadt (Weinstr) – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Mosbach – Osterburken | Stundentakt |
S 2 | Kaiserslautern – Neustadt (Weinstr) – Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim – Heidelberg – Mosbach | Stundentakt |
Hinzu kommen einige Regional-Express- und Regionalbahnlinien:
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
---|---|---|
RE 1 | Koblenz – Trier – Saarbrücken – Homburg – Kaiserslautern Hbf – Neustadt (Weinstr) – Mannheim | Stundentakt (Kaiserslautern – Koblenz) Zweistundentakt (Kaiserslautern – Mannheim) |
RE 6 | Kaiserslautern Hbf – Neustadt (Weinstr) – Landau (Pfalz) – Wörth (Rhein) – Karlsruhe | Zweistundentakt |
RE 15 | Kaiserslautern Hbf – Winnweiler – Rockenhausen – Alsenz – Bad Münster a Stein – Bad Kreuznach – Ingelheim – Mainz | ein Zugpaar |
RE 17 | Kaiserslautern Hbf – Rockenhausen – Alsenz – Bad Münster am Stein – Bad Kreuznach – Bingen (Rhein) Hauptbahnhof – Boppard – Koblenz Hauptbahnhof | Zweistundentakt |
RE 65 | Kaiserslautern Hbf – Hochspeyer – Enkenbach – Marnheim – Monsheim | drei Zugpaare im Sommerhalbjahr |
RB 64 | Kaiserslautern Hbf – Schopp – Waldfischbach – Pirmasens | Stundentakt |
RB 65 | Kaiserslautern Hbf – Enkenbach – Winnweiler – Rockenhausen – Alsenz – Bad Münster a Stein – Bad Kreuznach – Langenlonsheim – Bingen (Rhein) | Stundentakt |
RB 66 | Kaiserslautern Hbf – Lampertsmühle-Otterbach – Olsbrücken – Wolfstein – Lauterecken-Grumbach | Stundentakt |
RB 67 | Kaiserslautern Hbf – Landstuhl – Glan-Münchweiler – Altenglan – Kusel | Stundentakt |
RB 70 | Kaiserslautern Hbf – Landstuhl – Hauptstuhl – Bruchmühlbach-Miesau – Homburg – Saarbrücken – Völklingen – Saarlouis – Merzig (Saar) | Stundentakt |
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 16 Linien umfassende Netz von Stadtbuslinien wird von den Stadtwerken Kaiserslautern Verkehrs-AG betrieben und bedient bei etwa 172 Kilometer Streckenlänge etwa 500 Bushaltestellen.[2] Der Zentrale Knotenpunkt ist die seit 14. Juni 2015 in Stadtmitte umbenannte Haltestelle im Zentrum (zuvor Doppelhaltestelle Rathaus und Schillerplatz).[3] Die einzelnen Linien werden mit der Abkürzung SWK bezeichnet, jeweils ergänzt um eine dreistellige Zahl.
Weiterhin verkehren zwölf Regionalbuslinien, bezeichnet mit Saar-Pfalz-Bus und einer dreistelligen Zahl.
Des Weiteren bedienen die Busse der Regionalbus Westpfalz GmbH (RBW) die Linien nach Ramstein-Miesenbach und nach Reichenbach.
Planungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Taktes war folgende mit dem RE3 von Mainz nach Saarbrücken geflügelte Schienenpersonennahverkehrslinie nach Kaiserslautern Hauptbahnhof geplant.[4] In Teilen wurde diese Verbindung als RE15 verwirklicht.
Darüber hinaus wird seit mehreren Jahren die Reaktivierung der Zellertalbahn diskutiert, die eine Verbindung zwischen der Alsenztalbahn und der Rheinhessenbahn bilden und somit Kaiserslautern mit Worms verbinden würde.
Nicht verwirklicht wird das Kaiserslauterer Modell.
Ferner wird ein neuer Haltepunkt in der Nähe des ehemaligen Nordbahnhofs an der Friedensstraße geplant.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ vgl. Heinz Friedel: Kaiserslautern von der Kaiserzeit bis zur Universitätsgründung, Kaiserslautern: Geschwister Schmidt Verlag, 1998, S. 45, 54, 72, 96
- ↑ Angaben des Betreibers, twk-kl.de, abgerufen am 1. Mai 2009
- ↑ Bushaltestellen werden umbenannt, swk-kl.de, abgerufen am 13. Januar 2020
- ↑ Rheinland-Pfalz-Takt 2015. (PDF; 5,5 MB) ZSPNV Süd, ehemals im ; abgerufen am 20. Februar 2008. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ „Nächster Halt: Kaiserslautern-Friedenstraße!“ –Stadtteilbüro Grübentälchen. In: gruebentaelchen.de. 2. April 2019, abgerufen am 19. Februar 2021.