Naphthalin-1,7-disulfonsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Naphthalin-1,7-disulfonsäure
Allgemeines
Name Naphthalin-1,7-disulfonsäure
Summenformel C10H8O6S2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5724-16-3
EG-Nummer (Listennummer) 611-488-5
ECHA-InfoCard 100.126.153
PubChem 105681
ChemSpider 95260
Wikidata Q82006328
Eigenschaften
Molare Masse 288,30 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​314​‐​318
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Naphthalin-1,7-disulfonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Naphthalinsulfonsäuren.

Gewinnung und Darstellung

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Naphthalin-1,7-disulfonsäure wird durch Sulfonierung der Naphthalin-2-sulfonsäure mit kaltem Oleum hergestellt. Man erhält dabei ein Gemisch aus 80 % Naphthalin-1,6-disulfonsäure und 20 % Naphthalin-1,7-disulfonsäure. Die Trennung der beiden Isomere ist schwierig, gelingt aber über die entsprechenden Naphthalindisufurylchloride, die sich in ihrer Löslichkeit, beispielsweise in Benzol, unterscheiden.[2] Die direkte Bildung der Naphthalin-1,7-disulfonsäure bei der Sulfonierung von Naphthalin wurde erst 1934 von W. N. Ufimzew nachgewiesen.[3]

Eine weitere Synthese von W. N. Ufimzew wurde 1936 vorgestellt und geht von 2-Acetamidonaphthalin[4] aus. Dieses wird durch konzentrierte Schwefelsäure sulfoniert und in einer Ein-Topf-Reaktion folgend die Amidgruppe gespalten, was zur 7-Aminonaphthalin-1-sulfonsäure (Badische-Säure) führt. Der zweite Schritt ist eine Diazotierung, gefolgt von einer Sandmeyer-Reaktion mit Schwefeldioxid, wobei die Sulfon-sulfinsäure entsteht. Der letzte Schritt ist die Oxidation der Sulfinsäure mit Wasserstoffperoxid.[5] Bei dieser Synthese entsteht zwar ein reineres Produkt als bei der Behandlung von Naphthalin mit Oleum, wobei die Herstellung durch Oleum ökonomisch vorzuziehen ist. Diese neuere mehrschrittige Synthese ist eher aus einem analytischen Blickwinkel zu betrachten. Es ging Ufimzew hier um die Charakterisierung der Badische-Säure. Das Gelingen der Diazotierung war Beleg dafür, dass die Aminogruppe weiterhin vorhanden war und an der weiteren Analyse des Produkts konnte er die Position der eingeführten Sulfonsäuregruppe feststellen.

Synthese von Naphthalin-1,7-disulfonsäure aus 2-Acetamidonaphthalin
Synthese von Naphthalin-1,7-disulfonsäure aus 2-Acetamidonaphthalin

Einzelnachweise

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  1. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von 1,7-Naphthalenedisulfonic acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 5. April 2022.
  2. Gerald Booth: Naphthalene Derivatives. In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry. Band 32. Wiley-VCH Verlag & Co. KGaA, Weinheim, Germany 2000, S. 675, doi:10.1002/14356007.a17_009.
  3. W. N. Ufimzew, A. F. Kriwoschljukowa: Über die Sulfierung des Naphthalins. In: Journal für praktische Chemie. Band 140, Nr. 2, 1934, S. 172 (bnf.fr).
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu N-(2-Naphthyl)acetamid: CAS-Nr.: 581-97-5, EG-Nr.: 209-476-6, ECHA-InfoCard: 100.008.616, PubChem: 11394, ChemSpider: 10916, Wikidata: Q27291736.
  5. W. N. Ufimzew: Die Struktur und Reaktionsfähigkeit des Naphthalin-Kerns, I. Mitteil.: Die Orientierung in der Reihe des Naphthalins und seiner Derivate. In: Chem. Ber. Band 69, Nr. 9, 1936, S. 2188–2198, doi:10.1002/cber.19360690933.