National Gallery (London)

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Das Hauptportal der National Gallery vom Trafalgar Square aus (Foto: 2014)
Innensicht (Foto: 2014)
Innensicht (Barry Rooms) (Foto: 2014)
Die Hauptkuppel von unten (Foto: 2014)

Die National Gallery ist ein Kunstmuseum in London. Sie befindet sich am nördlichen Ende des Trafalgar Squares (ein großer Platz in der Mitte von London) und gilt als eine der umfassendsten und bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Die hier ausgestellte staatliche Gemäldesammlung umfasst rund 2300 Werke vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Der Eintritt zur ständigen Gemäldeausstellung ist frei.[1] 2019 wurde die National Gallery von rund 6,01 Millionen Personen besucht.[2] 2023 betrug die Besucherzahl etwa 3,1 Millionen Menschen.[3]

Hans Holbein d. J.: Die Gesandten

Die National Gallery wurde ins Leben gerufen, nachdem die britische Regierung im April 1824 die Sammlung des russischen Bankiers John Julius Angerstein gekauft hatte. Eröffnet wurde die Galerie am 10. Mai 1824 in Angersteins Haus in 100 Pall Mall, wo die Sammlung die ersten 14 Jahre lang untergebracht war.[4] Später folgten weitere Schenkungen von Sir George Beaumont und William Holwell Carr, mit der Bedingung, ein passenderes Gebäude für die Sammlung zu errichten, was 1838 auch geschah. Italienische Malerei aus dem 15. und 16. Jahrhundert war nun das Herzstück der noch jungen Sammlung und in den nächsten 30 Jahren sollten vor allem Werke von Meistern der Spät-Renaissance folgen.

Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Sammlung, da der erste Direktor Charles Eastlake seine absolute Autorität dazu verwendete, Werke früher, aus nördlicheren Ländern stammenden sowie italienischer Meister anzuschaffen. Der dritte Direktor Frederic Burton bevorzugte die Kunst des 18. Jahrhunderts und machte einige bedeutende Erwerbungen aus englischen Privatsammlungen, wie Die Gesandten von Hans Holbein dem Jüngeren. Nachdem die National Gallery weiter wuchs, wurden 1897 viele britische Werke in die Tate Gallery überführt.

Velazquez: Venus vor dem Spiegel

1906 wurde die Venus vor dem Spiegel von Diego Velázquez als erstes wirklich bedeutendes Werk vom National Art Collections Fund erworben, wie später viele andere auch. Die Leinwand dieses Bildes wurde 1914 von Mary Richardson eingeschlagen, um gegen die Misshandlung von Frauen zu protestieren. Im 19. Jahrhundert besaß die National Gallery keine Werke von zeitgenössischen Künstlern, doch dies änderte sich, nachdem Hugh Lane 1917 einige impressionistische Bilder an die Sammlung vererbte. Ein Fonds für den Erwerb von moderner Malerei wurde 1924 von Samuel Courtauld eingeführt, über den Bilder wie die Badende bei Asnieres von Georges Seurat gekauft wurden. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde die Sammlung in ein sicheres Bergwerk nahe der Stadt Blaenau Ffestiniog, in Nord-Wales gebracht, während das Gebäude in London als Konzerthalle diente.

In den letzten Jahren waren Persönlichkeiten wie Lord Sainsbury, nach dem der Sainsbury-Flügel benannt ist, Lord Rothschild oder Sir Paul Getty wichtige Förderer der National Gallery.

Das Gebäude am Trafalgar Square wurde 1837 von William Wilkins errichtet. Er hatte dabei die Säulen des Portikus des zerstörten Carlton House in die Fassade integriert. Während ursprünglich geplant war, auch die Kunstakademie (Royal Academy of Arts) mit unterzubringen, erwies sich das Gebäude als zu klein, sodass die Royal Academy 1868 in das Burlington House umziehen musste, welches heute noch immer ihr Zuhause ist. Obwohl nun mehr Platz geschaffen wurde, reichte er nicht lange für die schnell wachsende Sammlung, und so wurde zwischen 1872 und 1876 ein Ostflügel hinzu gebaut. Vom klassischen Architekten Edward Middleton Barry errichtet, ist er mit seiner achteckigen Vorhalle wohl der großartigste Teil des viktorianischen Gebäudes. Obwohl in den folgenden Jahren bis heute Stück für Stück Teile an- oder umgebaut wurden, blieb der symmetrische Plan von Edward Barry intakt.

Der wichtigste Zubau in den letzten Jahren ist der Sainsbury-Flügel, gebaut 1991 und entworfen von Robert Venturi, einem führenden, postmodernen Architekten. In ihm wird Malerei der Renaissance ausgestellt.

Auszüge aus der Sammlung:

Direktoren der National Gallery
Charles Lock Eastlake 1855–1865
William Boxall 1866–1874
Frederick William Burton 1874–1894
Edward Poynter 1894–1905
Charles Holroyd 1906–1916
Charles Holmes 1916–1928
Augustus Daniel 1929–1933
Kenneth Clark 1934–1945
Philip Hendy 1946–1967
Martin Davies 1968–1973
Michael Levey 1973–1986
Neil MacGregor 1987–2002
Charles Saumarez Smith 2002–2007
Nicholas Penny 2008–2015
Gabriele Finaldi 2015–

Quelle[5]

  • Michael Levey: A room-to-room guide to the National Gallery. F. Mildner & Sons, London 1964 (2nd rev. 1966)
  • Eugen Külborn (Red.): Galeria Mundi. Eine Reise durch die Museen. Hoechst, Frankfurt am Main 1981, o. ISBN, S. 178–195.
  • Annetta Berry, Christine Riding, Anh Nguyen, Rebecca Marks: The National Gallery. Paintings, People, Portraits, TASCHEN, Köln 2024, ISBN 978-3-8365-9713-5
Commons: National Gallery, London – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Besucherinformationen auf der Website der National Gallery
  2. Besucherzahlen laut ALVA. (Association of Leading Visitor Attractions) | (Zahlen von 2020 und 2021 sind bedingt durch die COVID-19-Pandemie nicht repräsentativ). Abgerufen am 18. August 2023 (englisch).
  3. Statistik der Association of Leading Visitor Attractions (ALVA) 2023 Visitor Figures. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  4. Colin Trodd: Culture, Class, City: The National Gallery, London and the Spaces of Education, 1822-57. In: Marcia Pointon (Hrsg.): Art apart. Art Institutions and Ideology Across England and North America. Manchester University Press, Manchester 1994. ISBN 0-7190-3917-7, S. 34.
  5. National Gallery: Directors. Abgerufen am 20. März 2015 (englisch).

Koordinaten: 51° 30′ 32″ N, 0° 7′ 39″ W