Natriumhydrogensulfid
Strukturformel | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Natriumhydrogensulfid | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
| ||||||||||||||||||
Summenformel | NaHS | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose bis gelbliche, zerfließliche Kristalle mit Geruch nach faulen Eiern[1][2] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 56,06 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,79 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
350 °C (wasserfrei)[2] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit |
gut in Wasser (500 g·l−1 bei 22 °C[2]) | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Natriumhydrogensulfid ist ein Natriumsalz der Schwefelwasserstoffsäure. Es gehört zur Gruppe der Hydrogensulfide und hat die Formel NaHS.[3][4][5][6] In Datenbanken sowie der Fachliteratur wird auch die Formelschreibweise NaSH benutzt.[2][1]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Labor wird Natriumhydrogensulfid aus wasserfreiem Natriumethanolat und Schwefelwasserstoff erhalten:[3]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Natriumhydrogensulfid ist ein weißes, körniges, kristallines, sehr hygroskopisches Pulver, das sehr leicht löslich in Wasser und mäßig löslich in Ethanol ist. Es färbt sich beim Erhitzen in trockener Luft gelb, bei höherer Temperatur orange und schmilzt bei etwa 350 °C zu einer schwarzen Flüssigkeit. Reines Natriumhydrogensulfid löst sich in Salzsäure unter heftiger Schwefelwasserstoff-Entwicklung auf. Die Verbindung besitzt eine rhomboedrisch verzerrte Natriumchlorid-Struktur.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Natriumhydrogensulfid wird technisch in einigen Prozessen verwendet, so:
- Ausfällung von Schwermetallen in Kläranlagen.
- In der Lederindustrie um Haare von Fellen zu entfernen.
- In der Papier- oder Zellstoffherstellung, um das Lignin aus den Holzschnitzeln zu entfernen.
In einer Variante der Asinger-Reaktion (eine Multikomponenten-Reaktion) wird Natriumhydrogensulfid mit einem α-Halogenaldehyd, Ammoniak und einer weiteren Carbonylverbindung (Aldehyd oder Keton) zu 3-Thiazolinen umgesetzt.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eintrag zu Natriumhydrogensulfid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juli 2014.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Natriumhydrogensulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 371.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 487.
- ↑ Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9. Seite 886.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-90.
- ↑ Jürgen Martens, Heribert Offermanns und Paul Scherberich: Eine einfache Synthese von racemischem Cystein, Angewandte Chemie 93 (1981) 680; Angewandte Chemie International Edition English 20 (1981) 668.