Natriummolybdat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
2NatriumionMolybdation
Allgemeines
Name Natriummolybdat
Andere Namen
  • Dinatriummolybdat
  • Natrii molybdas dihydricus
  • SODIUM MOLYBDATE (INCI)[1]
Summenformel Na2MoO4
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 231-551-7
ECHA-InfoCard 100.028.683
PubChem 61424
DrugBank DB14496
Wikidata Q414518
Eigenschaften
Molare Masse 205,92 g·mol−1

241,95 g·mol−1 (Dihydrat)

Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 3,72 g·cm−3[2]
  • 2,37 g·cm−3 (Dihydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • 687 °C[2]
  • 100 °C (Dihydrat)[3]
Löslichkeit
  • leicht in Wasser (650 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • leicht in Wasser (560 g·l−1 bei 0 °C)[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriummolybdat mit der Summenformel Na2MoO4 ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Molybdate, welche auch oft als Dihydrat[5] und Decahydrat vorkommt. Es ist das Natriumsalz der Molybdänsäure.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummolybdat wurde erstmals durch Hydration synthetisiert.[6] Eine bekanntere Synthese ist das Auflösen von Molybdäntrioxid in Natronlauge bei 50–70 °C.[7] Das wasserfreie Salz wird durch Erhitzen auf mehr als 130 °C erzeugt.[8]

Auch die Herstellung durch Zusammenschmelzen von Molybdäntrioxid mit Natriumcarbonat ist möglich.[9]

Natriummolybdat ist ein weißer geruchloser Feststoff und bildet hydratisierte, glänzende, wasserlösliche Kristalle. Die Zersetzungstemperatur liegt bei 130 °C.[2] Natriumborhydrid reduziert das zentrale Molybdänatom zu einer niedrigeren Oxidationsstufe.[10]

Natriummolybdat wird als Analytisches Reagenz auf Alkaloide[11], zum Herstellen von Pigmenten und in der Medizin als Zusatzstoff in Sonden- oder Trinknahrung[12] sowie zur Herstellung anderer Molybdänverbindungen verwendet. In der Landwirtschaft nutzt man große Mengen als Dünger.[13][14]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu SODIUM MOLYBDATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 19. September 2021.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Natriummolybdat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Sodium molybdate dihydrate, ≥99.5% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Mai 2017 (PDF).
  4. Eintrag zu Natriummolybdat bei ChemBlink, abgerufen am 30. September 2012.
  5. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Natriummolybdat-Dihydrat: CAS-Nr.: 10102-40-6, EG-Nr.: 600-158-6, ECHA-InfoCard: 100.133.776, PubChem: 16211258, ChemSpider: 10607845, Wikidata: Q27145167.
  6. Spitsyn, Vikt. I.; Kuleshov, I. M. Zhurnal Obshchei Khimii, 1951, 21, S. 1701–1715.
  7. E.R. Braithwaite, J. Haber: Molybdenum: An outline of its Chemistry and Uses. Elsevier Science B.V. Amsterdam 1994.
  8. Datenblatt Natriummolybdat bei Merck, abgerufen am 6. Juli 2010.
  9. Hermann Hager, Franz von Bruchhausen: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Band 5; ISBN 978-3-5406-2646-6, S. 283.
  10. Chi Fo Tsang and Arumugam Manthiram. Journal of Materials Chemistry, 1997, 7 (6), S. 1003–1006.
  11. Datenblatt Natriummolybdat-Dihydrat (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 25. Juni 2011.
  12. Produktinfos Fresubin
  13. W. Plant: Use of Lime and Sodium Molybdate for the Control of ‘Whiptail’ in Broccoli. In: Nature. 1950, 165, S. 533, doi:10.1038/165533b0.
  14. E. B. Davies: A Case of Molybdenum Deficiency in New Zealand. In: Nature. 1945, 165, S. 392, doi:10.1038/156392b0.