Neferneferure

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Neferneferure in Hieroglyphen
N5F35F35F35F35B1

Neferneferure
(Nefer neferu Re)
Nfr nfrw Rˁ
Vollkommen ist die Vollkommenheit des Re
Deckel eines Kästchens mit dem Namen von Neferneferure aus dem Grab Tutanchamuns

Neferneferure, auch Nefer-neferu-Re, war eine altägyptische Prinzessin der 18. Dynastie und die fünfte Tochter von König (Pharao) Echnaton und seiner Großen königlichen Gemahlin Nofretete. Sie wurde vermutlich zwischen dem 10. und 12. Regierungsjahr Echnatons in Achet-Aton geboren.[1]

Abbildungen von ihr finden sich auf Reliefs und Malereien in der ehemaligen Residenzstadt Achet-Aton (Amarna), jedoch kaum noch nach dem 12. Regierungsjahr ihres Vaters. Deshalb wird angenommen, dass sie wahrscheinlich um das 14. Regierungsjahr Echnatons verstarb. In Amarna fand sich im Bereich der königlichen Nekropole ein Siegel, das ihr Grab nennt.[2] Es ist unsicher, ob es sich bei der anonym bestatteten Person im Königsgrab in Achet-Aton um sie oder aber ihre jüngere Schwester Setepenre handelt.[3]

Mit dieser Königstochter beginnt der Wechsel des Sonnengottnamens in den Namen der Töchter des Königspaares. Dieser ist nun nicht mehr, wie bei ihren älteren Schwestern, Aton, sondern Re.[4]

Bemerkenswert ist zudem der Fund eines Kästchendeckels aus dem Grabschatz von König (Pharao) Tutanchamun im Tal der Könige, Grab KV62. Der Deckel trägt ihren Namen und ihr Abbild. Neferneferure ist hier in der für Kinder typischen Darstellung abgebildet: In der Hocke sitzend, die rechte Hand an den Mund gelegt und die Linke auf dem Knie ruhend. Der Deckel mit der Objekt Nr. JE 61498 befindet sich im Ägyptischen Museum Kairo.

Jedoch ist diese Zuordnung, trotz des Namens, nicht unumstritten. J. R. Harris führt dazu an, dass Neferneferure nicht als Königstochter bezeichnet wird. Auch die Namensschreibung ist außergewöhnlich und das Determinativ der hockenden Person zweifelhaft und unterscheidet sich von der Schreibung des Namens auf Reliefs. Ein weiterer Punkt ist, dass die neben dem Schriftzug dargestellte Figur aufgrund des Schurzes offenbar männlich ist.[5]

  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. Thames & Hudson, London 2004, ISBN 0-500-05128-3, S. 156 (PDF-Datei; 67,9 MB); abgerufen über Internet Archive.
  • L. Green: The Royal Women of Amarna. Who was who. In: Dorothea Arnold: The Royal Women of Amarna. Images of Beauty from Ancient Egypt. Metropolitan Museum of Art / Abrams, New York 1996, ISBN 0-8109-6504-6, S. 12; abrufbar über MetPublications.
  • Alfred Grimm, Sylvia Schoske: Das Geheimnis des Goldenen Sarges. Echnaton und das Ende der Amarnazeit. (= Schriften aus der Ägyptischen Sammlung. [SAS] Band 10). Anlässlich der Sonderausstellung: Das Geheimnis des Goldenen Sarges – Echnaton und das Ende der Amarnazeit. Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, München 2001, ISBN 3-87490-722-8.

Einzelnachweise

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  1. Marc Gabolde, In: Alfred Grimm, Sylvia Schoske: Das Geheimnis des Goldenen Sarges. Echnaton und das Ende der Amarnazeit. München 2001, S. 24.
  2. A. el-Khouly, G. T. Martin: Excavations in the Royal Necropolis at El-ʻAmarna, 1984. Imprimerie de l'Institut français d'archéologie orientale, Cairo 1987, S. 8.
  3. Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. London 2004, S. 156.
  4. Thomas Kühn: Unter den Strahlen des Aton. Zur Geschichte der Amarna-Zeit. In: Kemet. 1/2002, S. 27.
  5. J. R. Harris in: C. N. Reeves: After Tutankhamun. Research and Excavation in the Royal Necropolis at Thebes. Akhenaten and Neferneferuaten. Routledge 2013, ISBN 978-0-415-86171-7, S. 57.