Neufraunhofen

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Wappen Deutschlandkarte
Neufraunhofen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neufraunhofen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 24′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 48° 24′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Verwaltungs­gemeinschaft: Velden
Höhe: 495 m ü. NHN
Fläche: 17,95 km2
Einwohner: 1115 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84181
Vorwahl: 08742
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 154
Gemeindegliederung: 42 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausplatz 1
84149 Velden
Website: www.neufraunhofen.de
Erster Bürgermeister: Anton Maier (CSU / Freie Wählerschaft)
Lage der Gemeinde Neufraunhofen im Landkreis Landshut
KarteAdlkofenAhamAltdorfAltfraunhofenBaierbachBayerbach bei ErgoldsbachBodenkirchenBruckbergBuch a.ErlbachEchingErgoldingErgoldsbachEssenbachFurthGeisenhausenGerzenHohenthannKröningKumhausenNeufahrnNeufraunhofenNiederaichbachObersüßbachPfeffenhausenPostauRottenburg a.d.LaaberSchalkhamTiefenbachVeldenVilsbiburgVilsheimWeihmichlWengWörth a.d.IsarWurmshamLandshutLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis ErdingLandkreis FreisingLandkreis KelheimLandkreis Mühldorf am InnLandkreis RegensburgLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte

Neufraunhofen ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.

Geografische Lage

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Das Pfarrdorf Neufraunhofen liegt im Landkreis Landshut, im Dreieck der Städte Landshut (im Norden), Vilsbiburg (im Nord-Osten) und Erding (im Süd-Westen) gelegen, im sogenannten Niederbayerischen Hügelland (dem Erdinger Holzland).

Gemeindegliederung

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Es gibt 42 Gemeindeteile:[2][3]

Nachbargemeinden

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Bis zur Gemeindegründung

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Schloss Neufraunhofen um 1700 nach Michael Wening

Laut einer von Graf Georg von Soden-Fraunhofen verfassten Chronik befand sich an der Stelle, wo sich heute das Dorf Neufraunhofen ausbreitet, ursprünglich ein Edelsitz mit Namen Öd, der erstmals 1180 urkundlich erwähnt wird. Das ist das Jahr, in dem Otto von Wittelsbach nach der Absetzung Heinrichs des Löwen durch Kaiser Barbarossa zum Herzog von Bayern ernannt wurde. Die Herren von Öd übten am Hof der Wittelsbacher das Schenkenamt aus, wodurch ihr Stammsitz Öd, was so viel wie Vatergut, in der Einöde liegender Erbhof bedeutet, den Namen „Schenkenöd“ erhielt.

Um 1390 übernahm Wilhelm von Fraunhofen den Sitz, baute die Burg neu aus und ließ sie in Neuen Fraunhofen umbenennen, während sein Vetter in Fraunhofen blieb, das nunmehr Alten Fraunhofen genannt wurde. Alt- und Neufraunhofen waren Reichslehen, die nur dem Kaiser unterstanden. Dazu gehörten noch Teile der Gemeinden Baierbach, Wambach, Sulding, Obergangkofen, Gundihausen, Münchsdorf und Windten.

Die Schlossgebäude mit Kirche in Neufraunhofen erhielten zwischen 1709 und 1720 durch teilweisen Um- und Ausbau ihr heutiges Aussehen. Die Schlosskirche ist ein Bauwerk von höfischer Eleganz. Die zum Teil im spätgotischen Stil und im Jugendstil in Hinterskirchen erbaute Kirche und die gotische Kirche in Georgenzell sind ebenfalls besonders sehenswert.

Ab dem 19. Jahrhundert

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Die Schlosskirche St. Johannes der Täufer
Blick auf Ortsteil Hinterskirchen

Ende 1805 wurden die beiden Ortschaften Alt- und Neufraunhofen durch die Rheinbundakte in den bayerischen Staat eingegliedert. Die Gemeinde Neufraunhofen entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818. Die niedere Gerichtsbarkeit verblieb noch bis 1848 beim Freiherrlich v. Fraunhofen'schen Patrimonialgericht.

Die Gemeinde gehört seit dem 1. Mai 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Velden (Vils) an. Sie ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Dazu gibt es verschiedene Gewerbe-, Handwerks- und Handelsbetriebe. Nachdem die Schulreform den Abzug der Klassen nach Velden gebracht hatte, konnte durch den Neubau eines Kindergartens in Neufraunhofen wieder „Leben“ in die Gemeinde gebracht werden. Spielplätze in Neufraunhofen und Hinterskirchen sind beliebte Freizeiteinrichtungen.

In der Gemeinde gibt es ein pulsierendes Vereinsleben auf sportlichem, kulturellem und gesellschaftlichem Sektor. Zu erwähnen sind unter anderem der Sportverein, die drei Freiwillige Feuerwehren, ein Schützenverein, die Krieger- und Soldatenkameradschaften, zwei Frauenvereine sowie der Verein für Gartenbau- und Landespflege. Der Trachtenverein Hinterskirchen zählt zu den größten und bekanntesten Trachtengruppen in Bayern. Seit 1683 gibt es in Neufraunhofen den sogenannten Theobaldimarkt, der im Jahr 1991 durch Gründung des Theobaldimarkt- und Fördervereins zu neuem Leben erweckt wurde.

Weitum bekannt ist das Hinterskirchener Volksfest.

Eingemeindungen

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Die Gemeinde Neufraunhofen in ihrer heutigen Form wurde am 1. Mai 1978 aus Teilen der früheren Gemeinden Neufraunhofen und Vilslern neu gebildet. Weitere Teile dieser Gemeinden kamen zu Velden.[4]

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
1960 0928
1970 0933
1980 0892
1990 0990
1995 1017
2000 1054
2005 1110
2006 1086
2007 1090
Stand Einwohner
2008 1102
2009 1069
2010 1073
2011 1073
2012 1066
2013 1072
2014 1067
2015 1072
2016 1075
Stand Einwohner
2017 1089
2018 1092
2019 1103
2020 1108
2021 1135
2022 1124
2023 1109

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 148 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 16,02 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren schrumpfte die Einwohnerzahl um 1,29 (0,09) Prozent.

Altersstruktur der Bevölkerung Neufraunhofens gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[5]
jünger als 18 22,5 %
18 bis 29 12,3 %
30 bis 49 31,6 %
50 bis 64 18,0 %
älter als 65 15,7 %

Bis 1945 war die Gemeinde fast ausschließlich vom römisch-katholischen Glauben geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Protestanten aus Winzig (Schlesien) nach Neufraunhofen. Der katholische Pfarrer von Velden (Vils), Johann Ev. Maier, stellte ihnen die Filialkirche St. Lambertus in Kleinvelden für ihre Gottesdienste zur Verfügung.

Heute sind 85 % der Einwohner katholisch und 5 % evangelisch.[6] Die katholische Kuratie Neufraunhofen mit der Schlosskirche St. Johann Baptist und der Filialkirche St. Georg in Georgenzell gehört zum Pfarrverband Velden im Dekanat Geisenhausen des Erzbistums München und Freising. Die Lutheraner gehören zur Kirchengemeinde Vilsbiburg im Dekanat Landshut des Kirchenkreises Regensburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern; die nächste Kirche dieser Gemeinde ist die Andreaskirche in Velden.

Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 74,4 %
(2014: 67,9 %)
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
88,3 %
11,7 %
Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−11,7 %p
+11,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a CSU/Freie Wählergemeinschaft

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[7]

Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[8]

  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Velden

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Velden.

Verwaltungsgemeinschaft Velden
Gemeinde Wappen Fläche
km²
Einwohner
31. Dezember 2023
EW-Dichte
EW je km²
Höhe
über NHN
Neufraunhofen 17,94 1103 62 495
Velden 49,4 6605 134 477
Wurmsham 28,14 1338 50 480

Der Gemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und 12 Mitgliedern. Nach der Kommunalwahl 2020 (zum Vergleich: Kommunalwahl 2014) sind darunter zehn (zwölf) Männer und zwei (keine) Frauen.[9][10] Die Sitze nach der Kommunalwahl 2020 verteilen sich wie folgt:

  • CSU/Freie Wählergemeinschaft elf Sitze.[11]
  • FDP ein Sitz.

Bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 waren 866 (847) Bürger stimmberechtigt. 644 (575) davon haben als Wähler teilgenommen, was einer Wahlbeteiligung von 74,4 (67,9) Prozent entspricht.

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2020 Anton Maier (CSU/Freie Wählergemeinschaft).[12]

Blasonierung: Geteilt; oben gespalten, vorne durch einen silbernen Sparren geteilt von Rot und Schwarz, hinten in Silber ein schwarzer Doppelspringer; unten in Rot ein silberner Pfahl.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sehenswert ist das Gräflich Soden-Fraunhofen'sche Schloss. Östlich von Neufraunhofen befindet sich im Burgholz die Wallanlage „Burglochschanze“.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde sind die Schlüsselzuweisungen von 353.988 Euro im Jahr 2019 um 24,4 Prozent auf 440.368 Euro für das Jahr 2020 angestiegen.

Schlüsselzuweisungen
in Euro[13]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Neufraunhofen 314.528 314.496[13] 338.180[14] 320.824[15] 353.988[16] 440.368[17]

Bauen und Wohnen

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Bodenrichtwerte 2011/2012[18]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Neufraunhofen 75 € 70 € 35 € 7 €
Hinterskirchen 65 € 60 € 7 €

Etwa 10 km nordöstlich von Neufraunhofen verläuft die Bahnstrecke Neumarkt-Sankt Veit–Landshut; der nächstgelegene Bahnhof ist Geisenhausen. Eine Busverbindung besteht wochentags mit einer Linie der Regionalbus Ostbayern GmbH zu den Bahnhöfen Vilsbiburg (etwa 15 km nordöstlich gelegen) und Landshut (Bay) Hbf (etwa 20 km nördlich), dem Knotenbahnhof der Region.

Etwa 5 km südöstlich von Neufraunhofen verläuft die Bundesstraße 388 MünchenPassau, etwa 7 km westlich die Bundesstraße 15 RegensburgRosenheim.

Seit 1933 gibt es den Sportverein Neufraunhofen (SVN), mit den Abteilungen Fußball, Tennis, Ski, Tanzsport und Turnen.

Persönlichkeiten

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Commons: Neufraunhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Neufraunhofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
  3. Gemeinde Neufraunhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 617 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Neufraunhofen (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
  6. Zensusdatenbank. 5. Februar 2023, abgerufen am 5. Februar 2023.
  7. INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
  8. Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Neufraunhofen: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Einwohnerzahl, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Wahl der Gemeinderäte in den kreisangehörigen Gemeinden in Bayern 2008 nach Gemeinden. Online auf wahlen.bayern.de. Abgerufen am 4. Mai 2014.
  10. Gde. Neufraunhofen (VG Velden): Wahlergebnisse Gemeinderatswahl 2020 Online auf vg-velden.info. Abgerufen am 30. Juni 2020.
  11. Gde. Neufraunhofen (VG Velden): Gemeinderat Neufraunhofen 2020. Online auf vg-velden.info. Abgerufen am 30. Juni 2020.
  12. Bürgermeister und Gemeinderat. Gemeinde Neufraunhofen, abgerufen am 27. September 2020.
  13. a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  14. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  15. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
  16. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
  17. Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
  18. Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.