Nick Matthew

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nick Matthew
Nick Matthew bei der Weltmeisterschaft 2017
Nationalität: England England
Geburtstag: 25. Juli 1980
Größe: 182 cm
Gewicht: 78 kg
1. Profisaison: 1998
Rücktritt: 2018
Spielhand: Rechts
Trainer: David Pearson
Erfolge
Karrierebilanz: 515:186
Karrieretitel: 35
Karrierefinals: 75
Beste Platzierung: 1 (Juni 2010)
Monate Nr. 1: 19
Weltmeistertitel: 3
Medaillenspiegel
Commonwealth Games 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
World Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
Gold Neu-Delhi 2010 Einzel
Gold Neu-Delhi 2010 Doppel
Gold Glasgow 2014 Einzel
Logo der IWGA World Games
Bronze Duisburg 2005 Einzel
Gold Kaohsiung 2009 Einzel
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der PSA und Squashinfo (siehe Weblinks)

Nicholas „Nick“ Matthew, OBE (* 25. Juli 1980 in Sheffield) ist ein ehemaliger englischer Squashspieler. Er wurde in den Jahren 2010, 2011 und 2013 Weltmeister und führte insgesamt 19 Monate die Weltrangliste an.

Matthews Karriere auf der Profitour begann im Jahr 1998. Noch im selben Jahr wurde er mit der Juniorennationalmannschaft Englands Weltmeister, ebenso erreichte er das Halbfinale im Junioreneinzel. 2004 gelang ihm schließlich der erstmalige Sprung in die Top Ten der Weltrangliste. Mit seinem Sieg bei den British Open 2006 war er der erste Engländer seit Jim Dear im Jahr 1939, der das Turnier auf heimischen Boden gewinnen konnte. Diesen Erfolg wiederholte er 2009 und 2012. Bei den World Games 2009 in Taiwan gewann Matthew mit einem Sieg über Dauerrivale James Willstrop[1] die Goldmedaille. Gegen Willstrop bestritt Matthew mit 36 Aufeinandertreffen die meisten World-Tour-Spiele in seiner Karriere. Dabei kann er eine 27:9-Bilanz zu seinen Gunsten vorweisen. Mit der englischen Nationalmannschaft sammelte Matthew zahlreiche Titel: So wurde er 2005 und 2007 Mannschaftsweltmeister sowie ab 2005 zehnmal Europameister.

Ende 2009 kam es zu einem harten Kampf um die Weltranglistenführung: Matthew traf beim PSA Masters in Indien auf Ramy Ashour und verlor dieses mit 1:3. Keinen Monat später trafen beide erneut in einem Finale aufeinander, dieses Mal bei den Saudi International, einem Turnier mit Super-Series-Status. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass der Gewinner der Partie die Führung in der Weltrangliste übernehmen würde – eine Position, die beide bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht hatten. In einem umkämpften Spiel setzte sich nach 110 Minuten letztlich erneut Ashour mit 3:2 durch und eroberte damit die Spitzenposition.[2] Matthew, seitdem Nummer zwei in der Welt, errang im Folgejahr 2010 bei fünf Turnierteilnahmen gleich viermal den Turniersieg, wo er einmal auch Ramy Ashour bezwingen konnte.[3][4][5][6] Der vierte Turniersieg, ein 3:1 gegen Karim Darwish, katapultierte Matthew schließlich im Juni 2010 erstmals an die Spitze der Weltrangliste. Im August 2010 kam es im Finale der Australian Open zum erneuten Duell gegen Ashour. Mit 3:0 behielt Matthew dieses Mal klar die Oberhand und konnte sein bereits drittes Turnier der laufenden Super-Series-Saison gewinnen. Bei den Commonwealth Games 2010 errang Matthew sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Adrian Grant souverän die Goldmedaille.[7] Im Dezember 2010 krönte Matthew das Jahr mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft gegen seinen Landsmann James Willstrop. Bei der Weltmeisterschaft 2013 gewann Nick Matthew seinen dritten Mannschaftstitel. Durch seinen Turniersieg bei den darauffolgenden Hong Kong Squash Open eroberte Matthew nochmals für drei weitere Monate die Weltranglistenführung zurück.

Matthew kündigte im Vorfeld zur Saison 2017/18 an, dass er nach deren Abschluss seine Karriere beenden werde. Sein zunächst letztes Turnier bestritt er bei den British Open, bei denen er in der zweiten Runde gegen Raphael Kandra ausschied. Dadurch verpasste er die Qualifikation für die World Series Finals knapp, woraufhin Matthew sowohl die Saison als auch seine Karriere beendete.[8][9] Aufgrund der verletzungsbedingten Absage Marwan Elshorbagys kurz vor Beginn der World Series Finals rückte Matthew als Neunter des Rankings nach.[10] In der Vorrunde gelang Matthew der Gruppensieg, ehe er im Halbfinale Ali Farag unterlag und seine Karriere endgültig für beendet erklärte.[11]

Seit Dezember 2012 war Nick Matthew mit der englischen Physiologin Esme Taylor verlobt, das Paar heiratete im Juni 2013. Am 9. September 2014 wurden sie Eltern einer Tochter, im Mai 2019 wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren. Am 12. Juni 2015 wurde er für seine sportlichen Verdienste als Officer of the British Empire (OBE) ausgezeichnet.[12] Im November 2016 erhielt er die Ehrendoktorwürde der University of Sheffield.[13]

  • Matthew, Nick: Sweating Blood: My Life in Squash: The Official Autobiography of Nick Matthew. internationalSPORTgroup, 2013, ISBN 978-0-9927126-0-0.
Commons: Nick Matthew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nick Matthew : I was world No 1 but I hated being on court. In: thetimes.co.uk. The Times, 31. März 2018, abgerufen am 1. April 2018 (englisch).
  2. Dream Final it really was…, Squashsite.co.uk vom 18. Dezember 2009
  3. Swedish Open 2010, Squashsite.co.uk vom 7. Februar 2010
  4. North American Open 2010, Squashsite.co.uk vom 27. Februar 2010
  5. Canary Wharf Classic 2010 (Memento vom 30. Mai 2010 im Internet Archive), Squash.me.uk vom 26. März 2010
  6. Sky Open, Squashsite.co.uk vom 22. Mai 2010
  7. Commonwealth Games 2010 (Memento vom 12. Oktober 2010 im Internet Archive), Squash.me.uk vom 8. Oktober 2010
  8. Rod Gilmour: Nick Matthew ends glittering career in pain, defeat and controversy. In: telegraph.co.uk. The Daily Telegraph, 17. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018 (englisch).
  9. British Open: Quarter-Finals - As It Happens. In: psaworldtour.com. Professional Squash Association, 18. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018 (englisch).
  10. Nick Matthew: Three-time world champion delays retirement for World Series Finals. In: bbc.com. British Broadcasting Company, 30. Mai 2018, abgerufen am 30. Mai 2018 (englisch).
  11. World Series Finals: Nick Matthew's career ends in semi-final defeat to Ali Farag. In: bbc.com. British Broadcasting Company, 8. Juni 2018, abgerufen am 11. Juni 2018 (englisch).
  12. Sheffield squash star Nick Matthew to get OBE, thestar.co.uk vom 12. Juni 2015. Abgerufen am 14. Juni 2015.
  13. World Champion squash player awarded Honorary Doctorate, shu.ac.uk vom 22. November 2016. Abgerufen am 22. November 2016.