Night of the Pawn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die "Night of the Pawn – das Schachmassaker" (deutsch: Nacht des Bauern, Akronym: NOTP) ist ein Künstler-Schachturnier,[1][2] das seit 2008 an verschiedenen Orten im Berliner Nachtleben stattfindet, u. a. bereits im Laden für Nichts, in der Bar 25,[3] der Forgotten Bar[4], dem Alt Berlin, der Bar Babette[5], der Bar Haliflor, der Bar Mysliwska, der Bar Würgeengel, dem Club "Apartment" auf dem ehemaligen Gelände der Bötzow-Brauerei, dem Soho House, aber auch als Gastspiel in Zürich, der Italienischen Botschaft sowie in München anlässlich der Ausstellung "Marcel Duchamp in München 1912". Während des Turniers läuft Musik und es darf geraucht werden. Künstler gestalten Plakate, darunter Jay Gard, Philip Grözinger, Gregor Hildebrandt, Michelle Jezierski, Robert Lucander, Jonas Burgert, Caroline Kryzecki, Regina Nieke, Lisa Tiemann und Despina Stokou. Jonathan Meese schrieb ein "Night-of-the-Pawn-Saalschacherzmanifest" und der Künstler Uros Djurovic animierte Filme, die das Thema Kampf des Kriegsspiels Schach ironisch thematisieren. Die Elektropop-Band ZPYZ schrieb das musikalische Intro für die NOTP.

Ausstellung etc.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2010 gab es eine Ausstellung unter dem Titel Night of the Pawn in der Leipziger Werkschauhalle, u. a. mit Norbert Bisky, Jonas Burgert, Birgit Dieker, Gregor Hildebrandt, Jonathan Meese, Sandra Meisel, Lea Asja Pagenkemper und Norbert Schwontkowski.[6] Bei der Eröffnung spielten Berliner gegen Leipziger Künstler ein Schachturnier, auf Seiten Leipzigs auch der Schriftsteller Clemens Meyer. Es erschien eine Edition von acht Radierungen, u. a. von Philip Grözinger, Gregor Hildebrandt und Jay Gard.[7]

Die NOTP ist nicht kommerziell und die Teilnahme kostenlos. Der Name Night of the Pawn wurde seitens des Veranstalters Jan-Philipp Sexauer jedoch markenrechtlich geschützt, um eine kommerzielle Auswertung seitens Dritter zu verhindern. Das Bundespatentgericht lehnte es jedoch ab, auch dem Untertitel "Massaker" markenrechtlichen Schutz zu gewähren. Der Senat vertrat die Auffassung, der Titel "Massaker" verstoße auch für Schachturniere oder sonstige sportliche Wettkämpfe gegen die guten Sitten.[8]

Viele der Berliner Institutionen und "Underground"-Orte, an denen die NOTP stattfand, gibt es nicht mehr (z. B. Alt Berlin, Bar 25, Forgotten Bar, Apartment, Bar Babette). So spiegelt die "Biografie" der NOTP auch die Berliner Stadtentwicklung dieser Jahre.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. THE NEEDLE: Berlin’s Underground Chess Scene: Night of the Pawn Online unter www.needleberlin.com. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  2. Time Out: Sexauer Online unter www.timeout.com. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  3. taz: Uros kauf mir einen Drink Online unter www.taz.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  4. SPIEGEL: Kreuzberger Kunst-Bar Zwölf Quadratmeter plus Klo Online unter www.spiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  5. Berliner Zeitung: Kunsttreff Bar Babette muss 2018 schließen Online unter www.berliner-zeitung.de. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  6. MONOPOL Magazin: Duchamps Erben: Berlin und Leipzig üben sich in der Kunst des Schachspiels Online unter www.monopol-magazin.de. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  7. Atelier für Radierung: Die Edition: Radierung Drei, Night of the Pawn, Duchamp und seine Erben. Online unter www.radierung-leipzig.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  8. Entscheidungen des Bundespatentgerichts Online unter www.tmdb.de. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  9. WELT: Wie Berlin seine Kreativen vergrault Online unter www.welt.de. Abgerufen am 12. Februar 2018.