Norman Bird

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John George Norman Bird (* 30. Oktober 1924 in Coalville (Leicestershire), Vereinigtes Königreich; † 22. April 2005 in Wolverhampton, Vereinigtes Königreich) war ein britischer Schauspieler bei Bühne, Film und Fernsehen.

Leben und Wirken

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Norman Bird wurde in einer kleinen, mittelenglischen Industriestadt geboren. Mit 16 Jahren, in der Frühphase des Zweiten Weltkriegs, riss er von zuhause aus und jobbte zunächst sechs Monate lang in einem Büro. Anschließend schrieb er sich an der Royal Academy of Dramatic Arts ein und erhielt eine Schauspielausbildung. In dieser Zeit lernte er auch die etwa gleichaltrigen Kollegen Richard Attenborough und Bryan Forbes kennen, mit denen ihn eine lebenslange Freundschaft verband. In den späten Kriegsjahren diente Bird beim Militär, ehe er 1947 wieder ins Zivilleben entlassen wurde. Daraufhin schloss er sich kleinen Repertoiretheatern in Henley-on-Thames, Dundee und Northampton an. 1950 holte ihn John Gielgud zu seiner Schauspieltruppe, mit der Bird auf Gastspielreisen in die USA ging[1]. Im Juni 1951 schließlich gab der Nachwuchsmime seinen Einstand an einer Londoner Bühne, dem Phoenix Theatre, wo er an der Seite Gielguds (in der Rolle des Leontes) in einer Inszenierung von Peter Brook in William Shakespeares Das Wintermärchen auftrat[2]. Von durchschnittlicher Erscheinung und Größe und ohne Star-Appeal ausgestattet, wurde Norman Bird rasch klar, dass er niemals die ersehnten Hauptrollen auf der Bühne oder vor der Kamera erhalten würde. Er legte sich daraufhin den für seine Leinwandauftritte markanten Schnurrbart zu, in der Hoffnung, dadurch wenigstens interessante, substanzielle Nebenrollen ergattern zu können.

Mit dem kleinen Part eines Vorarbeiters in dem Gegenwartsstück Ein Inspektor kommt gab Norman Bird 1953 seinen Einstand in einem Kinofilm. Seit Mitte der 1950er Jahre stand er ununterbrochen vor der Kamera, im Kinofilm ebenso wie in Fernsehproduktionen (vor allem als Gast in einer Fülle von Serien). Bird-Typen – subaltern allesamt – waren oftmals kleine Angestellte oder bürokratische Beamte, unterwürfig und kleinkariert, duldsam und wenig couragiert. Innerhalb dieses Rollenspektrums sah man ihn mal als Soldat und Offizier, mal als Polizist und Ganove aber auch als Geistlicher und als Arzt. 1993 beendete er seine Kinopräsenz mit der kleinen Rolle eines Taxifahrers in Shadowlands, einer Inszenierung seines alten Freundes Attenborough. Drei Jahre später schloss Norman Bird auch mit seiner Fernsehlaufbahn ab. Mit seiner Ehefrau (seit 1954) begab er sich zu Beginn der 1990er Jahre ins westenglische Bridgnorth, um seinen Kindern näher sein zu können. Norman Bird starb wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag im nahe gelegenen Wolverhampton.

in Kinofilmen, wenn nicht anders angegeben:

Einzelnachweise

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  1. ausführlicher Nachruf in: The Guardian, Ausgabe vom 2. Juni 2005
  2. The Winter‘s Tale auf theatricalia.com