Nvidia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Nvidia Corporation)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nvidia Corporation

Logo
Rechtsform Corporation
ISIN US67066G1040
Gründung 1993
Sitz Santa Clara, Kalifornien,
Vereinigte Staaten
Leitung Jen-Hsun Huang (Präsident und CEO)
Colette Kress (EVP und CFO)[1]
Mitarbeiterzahl 29.600 (2024)[2]
Umsatz 60,9 Mrd. US-Dollar (GJ 2024)[2]
Branche Mikroelektronik, Informationstechnik
Website nvidia.de
Stand: 2024
Nvidias Hauptsitz (2023), in Santa Clara, Kalifornien
Nvidias Hauptsitz (2018), in Santa Clara, Kalifornien

Die Nvidia Corporation (Eigenschreibweise: NVIDIA,[3] Aussprache: /ɪnˈvɪdiə/, von lateinisch Invidia, Neid) ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen. Der Hauptsitz liegt in Santa Clara, Kalifornien. Das Unternehmen hielt auf dem Markt der diskreten Desktop-Grafikkarten im zweiten Quartal des Jahres 2022 einen Anteil von über 80 %.[4] Die Nvidia Corporation besitzt keine eigenen Fertigungsstätten und arbeitet somit nach dem Fabless-Prinzip.

In den Forbes Global 2000 der weltweit größten Unternehmen belegt Nvidia Platz 241 (Stand: 2023). Im Mai 2023 stieg der Börsenwert erstmals auf über eine Billion US-Dollar.[5] Mitte Juni 2024 hatte Nvidia eine Marktkapitalisierung von 3,34 Billionen US-Dollar und stieg damit zeitweise zum wertvollsten börsenorientierten Unternehmen der Welt auf.[6] Das Unternehmen konnte stark von den aktuellen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz profitieren.[7][8][9]

Das Unternehmen wurde im Januar 1993 von Jen-Hsun Huang, Curtis Priem und Chris Malachowsky gegründet.[10] Mit dem NV1 (STG-2000) brachte Nvidia im Mai 1995 einen der ersten 3D-Beschleuniger-Prozessoren (GPU) heraus.[11] Da dieser auf der NURBS-Technik basierte, konnte er sich wegen Kompatibilitätsproblemen nicht am Markt durchsetzen. Bedingt durch diesen Misserfolg war die Marke Nvidia bis 1997/98 relativ unbekannt. Änderung brachte die Serie der Riva-PC-Grafikchips, die den Erfolg des Unternehmens begründete.

Im Januar 1999 wurde Nvidia in den NASDAQ (NVDA) aufgenommen[12] und lieferte im selben Jahr bereits den zehnmillionsten Grafikchip aus. Im Februar 2002 waren über 100 Millionen Grafikchips ausgeliefert worden. Weiterhin kooperierte Nvidia mit Sony, um Grafikchips für die PlayStation 3 und andere Geräte zu entwickeln. Auch wenn das Unternehmen durch diverse Übernahmen heute wesentlich breiter aufgestellt ist als in den Anfangsjahren, so beruht dessen Marktmacht weiterhin vorwiegend auf der Serie der GeForce-Grafikchips, die 1999 zum ersten Mal vorgestellt wurde.[12]

Im Dezember 2006 eröffnete das US-amerikanische Justizministerium aufgrund von Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht ein Verfahren gegen Nvidia.[13] Ein Jahr später wählte das Forbes Magazine Nvidia wegen überragender Erfolge in den letzten Jahren zur Firma des Jahres 2007.[14]

Am 13. September 2020 wurde bekannt, dass Nvidia die Übernahme von ARM Limited für 40 Milliarden US-Dollar von Softbank beabsichtigte.[15][16] Im Februar 2022 teilten Nvidia und Softbank den Abbruch der geplanten Übernahme mit; ARM sollte stattdessen bis Anfang 2023 an die Börse gehen. Gründe nannten die beteiligten Firmen nicht, allerdings wurden diese schon in den letzten 1,5 Jahren klar: Kartellbehörden und andere Branchenriesen – Google, Microsoft und Qualcomm – stemmten sich weltweit gegen den Kauf. Nvidia musste wegen einer Vertragsklausel trotzdem 1,25 Milliarden US-Dollar an SoftBank zahlen, auf die sich beide Firmen einigten, sollte die Übernahme nicht klappen. Bei ARM trat infolgedessen Simon Segars als Firmenchef zurück und machte Platz für Rene Haas, der zuvor die IP Products Group (IPG) verantwortete. Vor seiner Zeit bei ARM leitete er sieben Jahre lang das Computing Products Business bei Nvidia.[17]

Größere Übernahmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Am 15. Dezember 2000 übernahm Nvidia seinen bis dahin größten Konkurrenten im Grafikchip-Markt, den Chip-Designer und Grafikkarten-Fertiger 3dfx, zum Preis von ungefähr 120 Millionen US-Dollar[18] und ist seitdem Marktführer in diesem Segment. Außer der Übernahme von Patenten und einigen Mitarbeitern nutzte Nvidia die Übernahme lediglich, um einen Konkurrenten zu beseitigen. Sämtliche Produktlinien von 3dfx wurden umgehend eingestellt.
  • Am 4. August 2003 übernahm Nvidia für den Preis von ungefähr 70 Millionen US-Dollar[19] die 1997 in Santa Clara gegründete Firma MediaQ, einen führenden Anbieter von Grafik- und Multimedia-Technologien für drahtlose mobile Endgeräte. Die wichtigsten Absatzbereiche von MediaQ waren 2,5G- und 3G-Handys, PDAs, LCD-Bildschirme sowie andere mobile Endgeräte. Zu den Kunden von MediaQ zählten führende Handy- und PDA-Hersteller wie Mitsubishi, Siemens, Dell, HP, Palm, Philips, Sharp und Sony.
  • Am 14. Dezember 2005 übernahm Nvidia zum Preis von ungefähr 52 Millionen US-Dollar[20] das Unternehmen ULi, einen seiner größten Wettbewerber im Markt für Chipsätze. Außer der Übernahme von Patenten und einigen Mitarbeitern nutzte Nvidia auch diese Übernahme lediglich, um sich eines Konkurrenten zu entledigen. Sämtliche Produktlinien der übernommenen Firma wurden unverzüglich eingestellt.
  • Am 22. März 2006 übernahm Nvidia zum Preis von ungefähr 37 Millionen US-Dollar die finnische Firma Hybrid Graphics, einen 2D- und 3D-Grafiksoftware-Entwickler für mobile Geräte.[21] Drei Monate später brachten beide Firmen zusammen ein erstes Entwickler-Kit für auf Windows Mobile 5.0 basierende Handys und PDAs heraus. Hybrid Graphics vertrieb keine Produkte an Endkunden, sondern setzte ausschließlich auf den Vertrieb über die Hersteller.
  • Am 6. November 2006 übernahm Nvidia zum Preis von ungefähr 357 Millionen US-Dollar die kalifornische Firma PortalPlayer.[22] PortalPlayer ist ein Hersteller von ARM-basierenden CPUs und stattete damit z. B. die ersten Generationen der iPods von Apple aus. Nvidia wurde durch die Übernahme schlagartig zu einem der größten Anbieter von sogenannten SoCs (Systems on Chips). Direkt nach der Übernahme wurden alle PortalPlayer-Produktlinien vom Markt genommen und unter Nvidias Markennamen wieder neu aufgelegt. Später versuchte Nvidia seine Grafikkartentechnologie mit den CPU-Bausteinen zu verbinden und so in den Handy-Markt zu bringen. Die dafür aufgelegte Produktreihe nannte sich Nvidia Tegra, verbaut wurden die Chips vor allem in Nvidias Nexus-Geräten. Letztendlich konnte sich die Technologie im Handy-Bereich nicht durchsetzen, erlebte aber in der Nintendo Switch ein erfolgreiches Comeback.
  • Am 30. November 2007 übernahm Nvidia zum Preis von ungefähr 88 Millionen US-Dollar die Mental Images GmbH aus Berlin.[23] Die Mental Images GmbH war ein Entwickler von Raytracing-Software und ist heute eine unselbstständige Niederlassung von Nvidia. Grund der Übernahme war vermutlich der Einkauf von Wissen in diesem Bereich, da Raytracing als zukünftige Schlüsseltechnologie im Bereich der Computer-(Spiele)-Grafik angesehen wird.
  • Am 4. Februar 2008 übernahm Nvidia seinen bis dahin größten Konkurrenten im Physik-Prozessor-Markt, das Unternehmen Ageia.[24] Direkt nach der Übernahme wurden sämtliche Produktlinien des Konkurrenten eingestellt. Die von Ageia entwickelte Technologie zur Physik-Beschleunigung wurde von Nvidia in seine Grafikkartentreiber integriert, sodass alle Grafikkarten ab der GeForce-8-Serie hardwareseitig Physik-Beschleunigung unterstützen.
  • Am 11. März 2019 übernahm Nvidia seinen israelischen Konkurrenten Mellanox für 6,8 Milliarden US-Dollar. Insidern zufolge schien auch Intel interessiert zu sein. Strategisch ist die Übernahme bedeutsam für Nvidia, da damit das zukunftsorientierte Cloud-Geschäft weiter ausgebaut werden kann, das über 30 % des Umsatzes ausmacht.[25]

Umsatz- und Gewinnentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weil Nvidia seine gesamte Chipfertigung seit Beginn der Geschäftstätigkeit an externe Partner wie TSMC oder UMC auslagert (und somit keine eigenen Chipfabriken unterhalten muss), war es möglich, in den Anfangsjahren ein extremes Wachstumstempo an den Tag zu legen.

Gebremst wurde dieses Wachstum erst Ende 2002 (Nvidia-Geschäftsjahr 2003), als ATI mit dem R300 einen enorm leistungsfähigen Grafikchip auf den Markt brachte. Seit Mitte 2005 (Nvidia-Geschäftsjahr 2006) wächst Nvidia mit einem seitdem wesentlich breiteren Produktportfolio wieder mit hohem Tempo und bei enormen Gewinnspannen, wobei Haupttreiber des Umsatzes nach wie vor die Grafikkarten sind.

Mit der Einführung der DirectX-10-fähigen GeForce-8-Serie im Jahr 2006/07 (Nvidia-Geschäftsjahr 2007/08) erfuhr Nvidia einen weiteren Wachstumsschub, da sich AMDs Konkurrenzprodukt ATI-Radeon-HD-2000-Serie verspätete und sich auch bei Erscheinen im High-End- und Performance-Segment nicht erfolgreich gegen die Nvidia-Karten positionieren konnte. Erneute Rückschläge musste das Unternehmen in den Jahren 2008 und 2009 (Nvidia-Geschäftsjahr 2009/10) hinnehmen, hauptsächlich verursacht durch den allgemeinen Rückgang an verkauften Grafikkarten wegen der Wirtschaftskrise. Hinzu kam eine wachsende Konkurrenz durch die leistungsfähige Radeon-HD-4000-Serie des Dauerkonkurrenten AMD sowie ein starker Rückgang der Marktanteile in der Chipsatzbranche. Im Geschäftsjahr 2010/11 dämpfte die verspätete Einführung der DirectX-11-fähigen GPUs das Wachstum. Die Entwicklung der Fermi-Plattform sowie der Tegra-Prozessoren für den Smartphone-Markt brachten Umsatz- und Ergebniszuwächse in den Jahren 2011 und 2012.

Während der Corona-Pandemie profitierte Nvidia von einer starken Nachfrage nach Gaming-Ausrüstung und Technik für Rechenzentren. Allein im 2. Quartal des laufenden Fiskaljahres 2021 stieg der Umsatz auf einen Rekordwert von 6,5 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 2,4 Milliarden US-Dollar.[26] Damit ist beim Gewinn eine Steigerung um 276 % gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres zu verzeichnen.[27] Durch einen durch künstliche Intelligenz ausgelösten Boom bei Datencentern konnte Nvidia seinen Umsatz im Fiskaljahr 2024 mehr als verdoppeln und seinen Gewinn fast versechsfachen.[28]

GJ[29] Umsatz
(Mio. US$)
Gewinn
(Mio. US$)
Umsatz-
wachstum
Umsatz-
rendite
1996/00 4 −3 −75 %
1997/98 38 −2 850 % −5 %
1999/00 151 4 297 % 3 %
2000/00 375 41 148 % 11 %
2001/00 735 98 96 % 13 %
2002/00 1369 142 86 % 10 %
2003/00 1909 51 39 % 3 %
2004/00 1823 49 −5 % 3 %
2005/00 2010 87 10 % 4 %
2006/00 2376 301 18 % 13 %
2007/00 3069 449 29 % 15 %
2008/00 4098 798 34 % 19 %
2009/00 3425 −30 −16 % −1 %
2010/00 3326 −68 −3 % −2 %
2011/00 3543 253 7 % 7 %
2012/00 3998 581 13 % 15 %
2013/00 4280 563 7 % 13 %
2014/00 4130 440 −4 % 11 %
2015/00 4682 631 13 % 13 %
2016/00 5010 614 7 % 12 %
2017/00 6910 1666 38 % 24 %
2018/00 9714 3047 41 % 31 %
2019/00 11.716 4141 21 % 35 %
2020/00 10.918 2796 −7 % 26 %
2021/00 16.675 4332 52 % 26 %
2022/00 26.914 9752 61 % 36 %
2023/00 26.974 4368 0 % 16 %
2024/00 60.922 29.760 126 % 49 %

Bemerkung: Geschäftsjahr 2024 ging vom 1. Februar 2023 bis zum 31. Januar 2024.

Grafikchips für PCs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
PCI-Grafikkarte mit Riva 128 (NV3), mit der Nvidia 1997 der Durchbruch gelang
Grafikprozessor auf einer Nvidia GeForce 6600GT

Chipsätze für PCs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Juni 2001 bot Nvidia auch Chipsätze für Hauptplatinen an. Diese wurden unter dem Markennamen nForce verkauft. Ende 2005 wurde außerdem der Chipsatz-Hersteller ULi Electronics übernommen. Nvidia bot Chipsätze für AMD- und Intel-Plattformen an, vor allem um eine Basis für die Multi-GPU-Technik Scalable Link Interface (SLI) zu besitzen. Im November 2011 gab CEO Jen-Hsun Huang bekannt, dass Nvidia die Herstellung von Chipsätzen eingestellt habe und sich stattdessen auf die Produktion von SoCs konzentrieren werde.[30]

Kritikpunkt: Allgemein galten die Treiber von Nvidia als Schwachpunkt der Chipsätze. Vor allem die IDE-Treiber verursachten öfter Probleme. Auch die Treiber für den SoundStorm brauchten einige Zeit, bis sie einwandfrei funktionierten. Laut einem Artikel von ZDNet verursachten im Frühjahr 2007 Nvidia-Treiber etwa 30 % der Windows-Vista-Abstürze.[31] Angesichts der vielen Komponenten in einem Chipsatz ist schwer einzuschätzen, ob dies ein eher hoher oder ein eher niedriger Anteil ist.

Ein weiterer Kritikpunkt war die große Hitzeentwicklung besonders der nForce4-Chipsätze.

Grafikchips für Konsolen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HPC-Produkte (High Performance Computing)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2013 wurde bekannt gegeben, dass Nvidia einen eigens entwickelten Tabletcomputer unter dem Namen Tegra Note herausbringen wird.[36] Das Tegra Note wird den Prozessor Tegra 4 besitzen, einen 7-Zoll-Display haben und mit einer 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite ausgestattet sein.

Seit 2014 ist Nvidia Shield Tablet erhältlich.

Komponenten selbstfahrender Kraftfahrzeuge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nvidia stellt unter der Bezeichnung Nvidia Drive eine Plattform für künstliche Intelligenz in selbstfahrenden Kraftfahrzeugen her.[37] Nach einem tödlichen Unfall eines Fahrzeugs des Personenbeförderungsunternehmens Uber stellte Nvidia Testfahrten mit Fahrzeugen seiner Komponenten vorübergehend ein.[38]

CMP-Produkte (Cryptocurrency Mining Processor)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Marktstart der GeForce RTX 3060 im Februar 2021 kündigte Nvidia an, die Hashraten von GeForce-Karten durch Modifikation des Treibers künftig künstlich halbieren zu wollen. Im Blogpost des Unternehmens wurde speziell auf die Kryptowährung Ethereum verwiesen, es ist jedoch davon auszugehen, dass auch andere Währungen betroffen sein werden. Diese Entscheidung begründete die Firma damit, dass die GeForce-Reihe ausschließlich für Spieler gedacht sei und man so der Nutzung für andere Einsatzzwecke und der damit verbundenen hohen Nachfrage vorbeugen wolle.[39] Vermutlich ist die Entscheidung auf die Kursexplosion des Bitcoin und anderer Kryptowährungen im Frühjahr 2021 zurückzuführen.[40]

Kritik löste die Entscheidung hauptsächlich auf dem englischsprachigen YouTube-Kanal Linus Tech Tips aus. Man kritisierte, dass die hergestellten Karten nach Abebben des Mining-Hypes aufgrund der speziellen Kühllösung und fehlenden Grafikausgänge nicht mehr von Spielern und normalen Endverbrauchern genutzt werden können. Damit würden sie trotz des globalen Mangels an Mikrochips[41] wahrscheinlich zu Elektroschrott, da die alten Karten kaum Wiederverkaufswert besitzen. Nvidia argumentiert jedoch, dass ausschließlich Karten als Mining-GPUs verkauft werden, welche nicht den GeForce-Qualitätsstandards entsprechen.[42]

  • CMP 30HX
  • CMP 40HX
  • CMP 50HX
  • CMP 90HX

GPU Technology Conference

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Titel GPU Technology Conference veranstaltet Nvidia eine Hausmesse, bei der regelmäßig neue Technologien vorgestellt werden. Der Vorläufer dieser Hausmesse war die NVision, die im Herbst 2008 zum ersten Mal stattfand, dann aber aus Kostengründen abgesagt wurde. Nvidia will mit dieser Hausmesse vorrangig Fachbesucher wie Ingenieure, Wissenschaftler und Journalisten ansprechen.[43][44]

Linus Torvalds, der Hauptentwickler des Linux-Kernels, hat Nvidia als „die schlimmste Firma“, mit der er und sein Team bisher zusammengearbeitet hatten, bezeichnet. Sein Unmut beruht auf der mangelnden Treiberunterstützung von Nvidia-Grafikchips unter Linux und der fehlenden Zusammenarbeit von Nvidia mit den Kernel-Entwicklern. Nvidia stellt selbst keinen freien Treiber mit 3D-Unterstützung für Linux zur Verfügung. Deshalb hat die Open-Source-Entwicklergemeinschaft die Entwicklung eines freien Treibers unter dem Namen nouveau gestartet. Da Nvidia sich an dem Projekt nicht beteiligt, müssen die Entwickler mittels Reverse Engineering des proprietären Nvidia-Treibers die benötigten Informationen gewinnen.[45][46] Selbst in den Folgejahren hat sich die Zusammenarbeit nicht verbessert.[47]

2022 hat Nvidia angekündigt, eigene Treiber für ihre Grafikkarten unter GPL und MIT-Lizenz zu veröffentlichen.[48]

Nvidia wurden in der Vergangenheit Marketingtricksereien vorgeworfen.[49]

  • Auf der GPU Technology Conference 2009 wurde vom Nvidia-Chef persönlich eine Attrappe als erste Grafikkarte mit Fermi-Architektur vorgestellt.[50]
  • Die an mehreren Stellen suggerierte vollständige Unterstützung von DirectX 11.1 für GeForce-600-Grafikkarten erwies sich als unvollständig.[51] Ein ähnlicher Vorwurf wird auch bezüglich der DirectX-12-Unterstützung der GeForce-900-Serie erhoben.
  • Mit Einführung der GeForce GTX 970 hat Nvidia falsche technische Angaben zu der neuen Grafikkarte veröffentlicht. Abweichend von den tatsächlichen technischen Eigenschaften bestehen Beschränkungen beim Speicherzugriff. Dies wurde jedoch erst aufgrund von Anwendertests bekannt. Nvidia hat erst nach massiver Kritik und der Einreichung einer Klage in den USA öffentlich zu den Vorwürfen Stellung bezogen.

GeForce-Partner-Programm

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nvidia wird seitens der Konkurrenz vorgeworfen, sie würden durch das GeForce-Partner-Programm den Grafikkartenherstellern verbieten, unter der am Partnerprogramm partizipierenden Marke auch Nvidia-fremde Chips (z. B. von AMD) zu verbauen. Etliche Grafikkartenhersteller haben daher andere Marken gegründet.[52]

Commons: Nvidia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Exec Bios. Abgerufen am 19. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. a b Fiscal Year 2024 Summary. Abgerufen am 7. März 2024.
  3. NVIDIA LOGO GUIDELINES AT A GLANCE. In: nvidia.com. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  4. Anton Shilov: GPU Market 'Healthy and vibrant' in Q2 2023: Report. 6. September 2023, abgerufen am 20. August 2024 (englisch).
  5. Nvidias Aufstieg zur KI-Supermacht. In: spiegel.de. Spiegel, 31. Mai 2023, abgerufen am 31. Mai 2023.
  6. Felix Holtermann, Joachim Hofer: Chiphersteller überholt Microsoft und ist wertvollster Konzern der Welt. 18. Juni 2024, abgerufen am 18. Juni 2024.
  7. KI-Boom macht Nvidia zum weltweit wertvollsten Unternehmen. 19. Juni 2024, abgerufen am 23. August 2024.
  8. Nvidia wird mit KI-Chips zum wertvollsten Unternehmen. 19. Juni 2024, abgerufen am 23. August 2024.
  9. Eflamm Mordrelle: KI-Boom: Nvidia treibt die Weltbörsen im Alleingang voran. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. Juni 2024, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 23. August 2024]).
  10. nvidia.de S. 93; abgerufen am 8. Februar 2015
  11. nvidia.de S. 95; abgerufen am 8. Februar 2015
  12. a b nvidia.de S. 99; abgerufen am 8. Februar 2015
  13. Tom Krazit: Justice Dept. subpoenas AMD, Nvidia. In: zdnet.com. 1. Dezember 2006, abgerufen am 17. August 2012.
  14. zdnet.de abgerufen am 8. Februar 2015
  15. Nvidia acquires Arm from SoftBank for $40 billion. In: venturebeat.com. 13. September 2020, abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
  16. NVIDIA to Acquire Arm for $40 Billion. In: nvidianews.nvidia.com. 13. September 2020, abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
  17. Mark Mantel: Jetzt offiziell: Nvidia bläst ARM-Übernahme mit Milliardenverlust ab. In: Heise online. 8. Februar 2022. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  18. Christian Klaß: NVidia kauft 3dfx für 112 Millionen US-Dollar. In: golem.de. 16. Dezember 2000, abgerufen am 15. Juni 2015.
  19. Jens Ihlenfeld: Nvidia kauft MediaQ. In: golem.de. 3. August 2003, abgerufen am 15. Juni 2015.
  20. Jens Ihlenfeld: Nvidia übernimmt Chipsatz-Hersteller ULi. In: golem.de. 14. Dezember 2005, abgerufen am 15. Juni 2015.
  21. Christian Klaß: Nvidia übernimmt Hybrid Graphics. In: golem.de. 22. März 2006, abgerufen am 15. Juni 2015.
  22. Nico Ernst: Nvidia kauft iPod-Zulieferer PortalPlayer. In: golem.de. 6. November 2006, abgerufen am 15. Juni 2015.
  23. Christian Klaß: Nvidia kauft Mental-Ray-Entwickler. In: golem.de. 21. Dezember 2007, abgerufen am 15. Juni 2015.
  24. Christian Klaß: Nvidia übernimmt PhysX-Entwickler Ageia. In: golem.de. 5. Februar 2008, abgerufen am 15. Juni 2015.
  25. Milliardenschwerer Zukauf von Nvidia. In: boerse.ard.de. 11. März 2019;.
  26. Gaming-Boom beschert Nvidia Rekorderlöse und Gewinnsprung in www.suedeutsche.de vom 19. August 2021
  27. Frank Schräer: Gaming-Boom: Nvidia verzeichnet Rekorderlöse und Gewinnsprung. In: Heise online. 19. August 2021.
  28. NVIDIA Announces Financial Results for Fourth Quarter and Fiscal 2024. In: Nvidia. Abgerufen am 22. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  29. NVIDIA Financial Statements 2005-2020 | NVDA. Abgerufen am 27. April 2020.
  30. Nvidia: We Are Not Building Chipsets Anymore. (Memento vom 18. Oktober 2011 im Internet Archive) In: xbitlabs. 11. November 2011.
  31. Nvidia-Treiber verursachen die meisten Vista-Abstürze (31. März 2008)
  32. Gil Press: $1 Trillion Question: Will Nvidia Dominate The Coming Ubiquitous AI Era? Abgerufen am 29. Februar 2024 (englisch).
  33. Stanley Tack: NVIDIA Canvas App Launches in Beta. 23. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
  34. Kyle Wiggers: AI Weekly: Nvidia’s Maxine opens the door to deepfakes and bias in video calls. In: VentureBeat. 9. Oktober 2020, abgerufen am 2. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  35. Nvidia App löst das antike Control-Panel ab: Ersteindruck zur neuen Geforce-Systemsteuerung. 22. Februar 2024, abgerufen am 19. August 2024.
  36. 200-Dollar-Tablet mit Tegra 4 und Stifteingabe von Nvidia. In: Heise online. 19. September 2013. Abgerufen am 15. Oktober 2013.
  37. Zukunftsweisende Innovationen: NVIDIA-Automobillösungen. Website von Nvidia (abgerufen am 28. März 2018).
  38. Uber: Nvidia stoppt Tests mit selbstfahrenden Autos. Zeit Online, veröffentlicht am 28. März 2018 (abgerufen am 28. März 2018).
  39. Matt Wuebbling: GeForce Is Made for Gaming, CMP Is Made to Mine. 18. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  40. Mareike Müller, Andreas Neuhaus: Bitcoin auf Rekordhoch – Tesla investiert 1,5 Milliarden Dollar in Kryptowährung. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  41. Silke Hahne: Lieferengpässe bei Halbleitern – Die Macht der Mikrochips. Abgerufen am 24. Februar 2021 (deutsch).
  42. Robert Kohlick: Abrechnung mit Nvidia: Bekanntem YouTuber platzt endgültig der Kragen. 23. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021.
  43. NVision 08 auf nvidia.com
  44. GPU Technology Conference auf nvidia.com
  45. Jörg Thoma: Linus Torvalds: Stinkefinger für Nvidia. Golem.de, 18. Juni 2012, abgerufen am 11. Dezember 2014.
  46. Björn Greif: Linus Torvalds schimpft über Nvidias mangelnden Linux-Support. ZDNet, 18. Juni 2012, abgerufen am 11. Dezember 2014.
  47. Golem.de: Nvidia versucht, alles zu verstecken. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  48. NVIDIA Releases Open-Source GPU Kernel Modules. 19. Mai 2022, abgerufen am 22. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  49. Martin Fischer: Kommentar: Nvidias schmutzige Kartentricks. In: Heise online. 27. Januar 2015.
  50. Volker Briegleb: GTC: Gezeigte Fermi-Karte war eine Attrappe. In: Heise online. 3. September 2009.
  51. Martin Fischer: Nvidias Kepler-GPUs nicht vollständig zu DirectX 11.1 kompatibel. In: Heise online. 21. November 2012.
  52. Martin Fischer: Schwere Vorwürfe gegen Nvidia: Marktmacht-Missbrauch über Partnerprogramm. In: Heise online. 18. April 2018.