Oberes Schloss (Markt Berolzheim)
Oberes Schloss | ||
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Grabenanlage der früheren Burg (September 2008) | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Markt Berolzheim | |
Entstehungszeit | Im 14. Jahrhundert erstmals genannt | |
Burgentyp | Niederungsburg, Wasserburg, Ortslage | |
Erhaltungszustand | Nur verbaute Reste erhalten | |
Ständische Stellung | Ritterschaft | |
Geographische Lage | 49° 0′ N, 10° 51′ O | |
Höhenlage | 432 m ü. NHN | |
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Das Obere Schloss ist der Nachfolgebau einer hochmittelalterlichen Wasserburganlage wenige Meter westlich der evangelisch-lutherischen Kirche St. Maria in Markt Berolzheim im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Bayern. Die Burg ist nur noch als Burgstall erhalten, vom Schloss befinden sich noch einige Baureste in den umgebenden Wohnhäusern. Das sogenannte Untere Schloss unmittelbar südöstlich der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Michael ist der Nachfolgebau der Burg Berolzheim. Ein dritter abgegangener Herrensitz um Berolzheim war die als Steinhaus am Goppelt bezeichnete Burg etwa 1200 Meter südwestlich des Ortes, die auf römischen Resten errichtet wurde. Von ihr sind nur noch Gräben und ursprünglich römische Steinquader erhalten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Burg wurde im Jahr 1347 erstmals in einer Urkunde genannt, sie war zu der Zeit mit einem Graben gesichert. In diesem Jahr wurde die Burg von den Herren von Frick erworben, diese waren damals auch die Besitzer der Burg Berolzheim. Von der Ministerialenfamilie von Frick gelangte die Burg 1389 durch Erbgang anschließend an die Herren von Lentersheim. Als nächster Besitzer trat ab 1574 Wolf von Pappenheim auf, der zusammen mit der Burg Berolzheim zwischen 1571 und 1574 die Herrschaft über den Ort erwerben konnte.[1][2]
Schloss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss aus dem 17. Jahrhundert wurde im Jahr 1630 im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1667 von den Herren von Pappenheim mit ihren gesamten Besitzungen im Ort an den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach veräußert. Die Markgrafen errichteten während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Bereich des Schlosses ein Amtshaus.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Burg haben sich nur die Reste der ehemaligen Grabenumwallung mit den Ausmaßen von 33 × 24 Metern erhalten. Außerdem gehen Teile der Bausubstanz der umliegenden Häuser auf die Burg zurück.
Das Schloss, bestehend aus den heutigen Häusern der Straße Schloßhof Nummer 2, 4, 6 und 8, hat einen winkelförmigen, um einen Hof angeordneten zweiflügeligen Grundriss. Ursprünglich bestand die Schlossanlage aus einem dreiflügeligen Gebäudetrakt mit Treppengiebeln. Zum Schloss gehörten außerdem die Häuser Schloßgasse 7, das ehemalige Amtshaus der Markgrafen mit Resten des Schlossgrabens und ein Kellergewölbe. Schloßgasse 7a befindet sich an der östlichen Schlosshofseite. Schloßgasse 9 war bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts das frühere Amtshaus, Schloßhof 1 das ehemalige Verwalterhaus. Dazu gehörte auch eine Zehentscheune.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 50–52.
- Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S. 346–348.
- Konrad Spindler (Bearb.): Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 14: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – Archäologie und Geschichte. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0493-4, S. 223–224.