Oberes Tor (Liestal)
Törli Obertor Liestal
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Ansicht vom Wasserturmplatz | ||
Basisdaten | ||
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Ort: | Stadtzentrum Liestal | |
Bauzeit: | 13. Jahrhundert | |
Sanierung: | 2018/19 | |
Status: | fertiggestellt | |
Baustil: | Mittelalter | |
Koordinaten: | 622382 / 259194 | |
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Das Obere Tor von Liestal (schweizerdeutsch: Törli) ist ein Stadttor in Baselland in der Schweiz. Es befindet sich in der Altstadt von Liestal bei der Rathausstrasse und grenzt an den Wasserturmplatz. Heutzutage zählt das Tor zum Wahrzeichen von Liestal. Ausserdem hat das Törli die älteste Holzdecke in Basellandschaft, datiert auf 1398/1399. Das Liestaler Obertor untersteht kantonalem Denkmalschutz.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Obertor besteht aus sechs Stockwerken, einschliesslich des Erdgeschosses und eines Dachgeschosses. Der Durchgang ist mit einem spitzen Bogen gekennzeichnet, dessen Baustil typisch für das späte Mittelalter war. Die aktuellen Wandmalereien wurden 1950 von Otto Plattner geschaffen. Sie zeigen an der Innenseite den Rütlischwur sowie den Heiligen Georg, der den Drachen besiegt. Auf der Stadtseite des Tors sind Chronos und ein Krieger mit einem Schweizerbanner dargestellt. An der Spitze des Turms hängt eine Ave-Maria-Glocke, sie stammt aus einer Kapelle aus der Umgebung.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 13. Jahrhundert wurden ein oberes Tor und ein unteres Tor als Teile der Stadtmauer von Liestal errichtet. Das Städtchen Liestal wechselte seinen Besitzer öfters. Im Jahr 1305 gehörte es dem Bischof von Basel, welcher es dann wegen finanziellen Schwierigkeiten an den Herzog Leopold von Österreich[2] verpfändete. Weil die Bürger sich weigerten, den Treueschwur zu leisten, setzte er Liestal in Brand. Im Verlauf der Geschichte wurden viele Teile von Liestal, einschliesslich die Tore, durch das Basler Erdbeben 1356 und dem genannten grossen Stadtbrand 1381[3] zerstört. Danach gelang Liestal in den Besitz von Basel, und bis 1415 war die Stadt mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Schriftlich erwähnt wurde das Tor erstmals 1427. Durch eine weitere Sanierung erhielt es im Jahr 1554 seine heutige Gestalt und Höhe.
Mit dem zunehmenden Verkehr wurden die ehemaligen Verteidigungstürme zu einem Hindernis. Daher wurde das Untertor[4] 1827 abgerissen. Doch die Liestaler waren damit nicht zufrieden. Sie forderten 1847 vergeblich auch die Beseitigung des Obertors.
Die letzte Renovierung des Tors erfolgte 2018/2019. Bei dieser wurden verschiedene Forschungen durchgeführt und lieferten überraschende Ergebnisse. Eine Studentin der Universität Basel stellte fest, dass der Turm nicht bei der Stadtgründung erbaut wurde, sondern erst im Jahr 1400 durch die Stadt Basel. Ausserdem wurde erkannt, dass im Tor die älteste Holzdecke[5] im Baselland verbaut ist.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Hirsbrunner: Das Törli wird vier Monate lang generalsaniert – das ist anspruchsvoll und überfällig. In: Thurgauer Zeitung. 9. März 2018
- Simon Tschopp: Das Geheimnis im Liestaler Törli ist gelüftet. In: Appenzeller Zeitung. 24. Mai 2019
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberes Tor in KdS-online (Die Kunstdenkmäler der Schweiz)
- Das «Törli» in Liestal auf der Website Archäologie Baselland
- Oberes Tor/«Törli» auf Marketing-Website zu Liestal
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ave-Maria-Glocke aus dem 1500 Jahrhundert. Abgerufen am 19. April 2024.
- ↑ Brandspuren aufgrund von Herzog Leopold von Österreich Abgerufen am 21. April 2024
- ↑ Liestal Stadtbrand 1381. Abgerufen am 20. April 2024.
- ↑ Abriss Unteres Tor. Abgerufen am 8. April 2024.
- ↑ Älteste Holzdecke Baselland. Abgerufen am 8. April 2024.