Oberplanitzing
Oberplanitzing (italienisch Pianizza di Sopra) ist ein Dorf in der Gemeinde Kaltern in Südtirol (Italien). Die Ortschaft befindet sich auf etwa 500 m Höhe – oberhalb von Unterplanitzing – im Überetsch.
Oberplanitzing befindet sich im Norden des Gemeindegebiets, nahe der Grenze zum Ortsteils Gand der Gemeinde Eppan, am Fuß des dem Mendelkamm vorgelagerten Gandbergs. Umgeben ist das Dorf von weitläufigen Rebflächen, deren wirtschaftliche Bedeutung schon seit dem Mittelalter bezeugt ist (unter anderem verfügte das Kloster Tegernsee hier über Besitzungen). Der Ortskern ist durch alte, teils denkmalgeschützte Bauernhöfe charakterisiert. Direkt im Zentrum befindet sich die im 16. Jahrhundert erbaute St.-Johannes-Kirche, knapp nördlich der Siedlung sind noch Reste der im 18. Jahrhundert aufgelassenen, nur noch in Ruinen erhaltenen St.-Georgs-Kirche sichtbar.
Der Ortsname ist bereits im sogenannten „Vigiliusbrief“, einer urkundlichen Aufzeichnung der Bischöfe von Trient aus dem 11. Jahrhundert, die auf Vorlagen noch aus dem 9. Jahrhundert fußt, als Planitia belegt.[1] 1230 erscheint er als Planitien. In einer Urkunde von 1370 ist mit Planaetz eine bereits eingedeutschte Namensform bezeugt.[2]
Seit dem Frühmittelalter bis in die Frühe Neuzeit war in Oberplanitzing das oberbayerische Kloster Tegernsee umfassend begütert und besaß hier einen zentralen Weinhof.[3]
Um 1980 bestand in Oberplanitzing die überregional tätige Kunstgalerie Albrecht.
In Oberplanitzing gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Dissertori: Kaltern am See. Athesia, Bozen 1989, S. 110–111 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberplanitzing auf suedtirolerland.it
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Huter (Bearb.): Tiroler Urkundenbuch. I. Abt., Bd. 1. Hrsg. vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 1939, Nr. 13.
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 373–374, Nr. 773.
- ↑ Andreas Otto Weber: Studien zum Weinbau der altbayerischen Klöster im Mittelalter. Altbayern – österreichischer Donauraum – Südtirol. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 978-3-515-07290-8, S. 348.
Koordinaten: 46° 26′ N, 11° 15′ O