Offenbach (Mittenaar)
Offenbach Gemeinde Mittenaar
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Koordinaten: | 50° 42′ N, 8° 25′ O |
Höhe: | 257 (246–293) m |
Fläche: | 11,81 km² |
Einwohner: | 1326 (30. Mai 2011)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35756 |
Vorwahl: | 02778 |
Lage von Offenbach in Mittenaar
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Offenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Mittenaar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt östlich des Hauptortes. Die Bundesstraße 255 führt durch den Ort.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offenbach wurde soweit bekannt erstmals im Jahre 1269 in einer Urkunde des Johann von Dernbach erwähnt.
In den Schreckensjahren des Dreißigjährigen Kriegs fielen Ende April 1635 die Horden des kaiserlichen Generals Philipp von Mansfeld über die Aartaldörfer her und steckten die Häuser an. In Offenbach verbrannten 60, in Bicken 53 und in Ballersbach 18 Gebäude.
Unvergessen blieb auch ein düsteres Kapitel des großen Krieges, die Hexenverfolgung. Die eigenen Mitbürger brachten 1629/1630 in Offenbach 6, in Bicken 18 und in Ballersbach ebenfalls 6 Frauen und Männer auf den Scheiterhaufen.
Als ältestes Kulturdenkmal beherbergt der Turm der Offenbacher Kirche eine Glocke aus dem Jahre 1452, die seitdem ununterbrochen in Gebrauch ist. Die gestiegene Einwohnerzahl machte 1955/1956 eine Erweiterung des Kirchenschiffs in Offenbach erforderlich.
Im Jahr 2019 feierte Offenbach mit einem großen Festwochenende sein 750-jähriges Bestehen.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die Gemeinden Offenbach, Bicken und Ballersbach zum 31. Dezember 1971 freiwillig zur neuen Gemeinde Mittenaar.[2][3] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Offenbach angehört(e):[4][5]
- vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Herborn
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Herborn
- 1806–1813: Großherzogtum Berg,[Anm. 2] Département Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Herborn
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Herborn
- ab 1816: Herzogtum Nassau,[Anm. 3] Amt Herborn
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn[Anm. 4]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund[Anm. 5], Königreich Preußen,[Anm. 6] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis[Anm. 7]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 8] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis, Gemeinde Mittenaar[Anm. 9]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Mittenaar
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Mittenaar
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Offenbach 1326 Einwohner. Darunter waren 37 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 216 Einwohner unter 18 Jahren, 546 zwischen 18 und 49, 273 zwischen 50 und 64 und 288 Einwohner waren älter.[1] Die Einwohner lebten in 549 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 201 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 126 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 345 Haushaltungen lebten keine Senioren.[1]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 510 | |||
1840 | 572 | |||
1846 | 558 | |||
1852 | 546 | |||
1858 | 516 | |||
1864 | 514 | |||
1871 | 526 | |||
1875 | 542 | |||
1885 | 583 | |||
1895 | 607 | |||
1905 | 721 | |||
1910 | 799 | |||
1925 | 906 | |||
1939 | 1.021 | |||
1946 | 1.177 | |||
1950 | 1.235 | |||
1956 | 1.228 | |||
1961 | 1.281 | |||
1967 | 1.312 | |||
1970 | 1.414 | |||
1972 | 1.407 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.326 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[4]; Gemeinde Mittenaar[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[4] | |
• 1885: | 580 evangelische (= 99,49 %), ein katholischer (= 0,17 %), 2 jüdische (= 0,34 %) Einwohner |
• 1961: | 1175 evangelische (= 91,73 %), 94 katholische (= 7,34 %) Einwohner |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 17. Oktober 1957 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:
Blasonierung: „In einem von Schwarz und Gold schräg links geteilten Schild oben ein goldenes dreiblättriges Kleeblatt, unten ein schwarzes Ochsenjoch.“[7] | |
Wappenbegründung: Die Farben und das Kleeblatt stammen aus dem Wappen der Herren von Dernbach. Gestaltet wurde das Wappen durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 21. Oktober 1958 genehmigte der Hessische Minister des Innern die Flagge mit folgender Beschreibung:
„In einem von Gold und Schwarz geteilten Flaggenfeld das Wappen der Gemeinde Offenbach.“[8]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil mit den Buslinien 407 und 403 sicher.
- Im Ort gibt es eine evangelische Kindertagesstätte mit drei Gruppen.
- Im Ort befinden sich zwei große Supermärkte und eine Tankstelle.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philipp August Groos (1845–1919), Bürgermeister, Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Offenbach (Herborn) nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Mittenaar-Offenbach nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte der Ortsteile. In: Internetauftritt. Gemeinde Mittenaar
- Offenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge des Friedens von Tilsit.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 wurden Offenbach der neu gebildeten Gemeinde Mittenaar eingegliedert
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 306. }
- ↑ a b c Offenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. März 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ 50 Jahre Mittenaar. Gemeinde Mittenaar, abgerufen im Oktober 2023.
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Offenbach im Dillkreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 17. Oktober 1957. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1957 Nr. 44, S. 1090, Punkt 1085 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,4 MB]).
- ↑ Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Offenbach im Dillkreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 21. Oktober 1958. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1958 Nr. 45, S. 1332, Punkt 1103 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,5 MB]).