Olberg (Familie)
Olberg ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechts aus dem Fürstentum Anhalt-Dessau, dessen Zweige gegenwärtig fortbestehen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht Olberg beginnt seine Stammreihe mit Martin Olberg († nach 1687), Einwohner von Kakau bei Dessau.
Bekannt ist der Medizinalrat und fürstlich anhaltinische Leibarzt Franz Olberg (1767–1840).[1]
In der dritten und vierten Generation stellte die Familie einige Forstbeamte. Bereits 1798 wurde ein Landjäger (Revierförster[2]) Olberg in Regenthin im Kreis Arnswalde genannt.[3] Der fürstlich anhaltinische Oberforstmeister und königliche Regierungs- und Forstrat Leopold Friedrich August Olberg (1770–1854) wurde anlässlich eines Dienstjubiläums im Dezember 1839 Ehrenbürger von Aken. Ein Sohn stiftete die adlige Linie des Geschlechts. Auch Friedrich Adolph Olberg (1803–1878) war Oberforstmeister.
Victor Louis Gebhard Olberg († nach 1853) besaß die Güter Altmühl und Pommershof im Kreis Neustettin.[4]
Eduard von Olberg, preußischer Leutnant im Infanterie-Regiment Nr. 24 und nachmaliger Generalmajor wurde in Berlin am 11. Juli 1829 in den erblichen preußischen Adelstand gehoben. Er wurde Stifter der adligen Linie der Familie, aus welche die Söhne vor allem die Offizierslaufbahn einschlugen.
Verheiratete in erster Ehe mit Hans-Joachim (* 1950) ist die Autorin,[5] Privatdozentin an der FU Berlin[6] und Witwe des Rechtswissenschaftlers Görg Haverkate, Gabriele von Olberg-Haverkate (* 1951).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen (1829) zeigt in Silber fünf schrägrechts gelegte grüne Eichenblätter (2, 1, 2). Auf dem Helm mit grün-silbernen Decken ein hockender (oder auch: wachsender) golden gekrönter schwarzer Bär mit goldenem Halsband (auch ohne dargestellt) in der rechten Pranke ein golden gegrifftes blankes Schwert haltend.[7] Das Wappen ist ein redend: Die Eichenblätter im Schild weisen auf die Förstertradition des Geschlechts -daneben sind sie ein militärisches Ehrenzeichen; der Bär der Helmzier ist auch das Wappentier der Fürsten von Anhalt-Dessau, des Herkunftslandes der Olberg; das Schwert weist auf die Militärtradition der Familie.
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Wappen derer von Olberg im Siebmacher
Angehörige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopold Friedrich August (1770–1854), anhaltinischer Oberforstmeister und preußischer Regierungs- und Forstrat, ⚭ Wilhelmine Schröder (1780–1848)
- Eduard (1800–1863), preußischer Generalmajor, ⚭ 1828 Auguste Caroline von Stutterheim (1804–1878), Tochter von Carl August von Stutterheim (1759–1820), preußischer Generalmajor
- Anna (* 1829), Ehrenstiftsdame im Stift Keppel
- Klara (1831–1835)
- Marie (1835–1836)
- Felix (1836–1900), preußischer Oberstleutnant,[8] ⚭ 1869 Agnes von Stülpnagel (1848–1929), Tochter von Ferdinand von Stülpnagel (1813–1885), preußischer General der Infanterie
- Helene (* 1870) Johanniter-Schwester in Weilburg a. d. Lahn
- Alfred (1872–1947), bis 1918 preußischer Oberstleutnant im Kriegspresseamt, Reichspressechef des „Stahlhelm“, ⚭ 1903 Else Taufkirch (* 1883)
- Margot-Lotti (* 1904), ⚭ I 1922 Karl-Friedrich von Möller (* 1932), Schriftsteller; ⚭ II 1927 Bernd von Enckevort (* 1905), Fideikommissherr auf Vogelsang
- Adelheid (1873–1948), Stiftsoberin des Klosters Marienfließ
- Eduard (1874–1932), preußischer Major,[9] Regierungsrat, Ehrenritter des Johanniterordens, ⚭ 1905 Elisabeth Kiesewetter (1883–1951)
- Dorothea (* 1906)
- Marietta (* 1908), Auswanderung nach Lüderitz
- Eduard (1921–1943), Feldunterarzt, ⚭ 1922 Stephanie Schehl (* 1922); („eine Tochter v. Olberg“)
- Hans-Walter (1876–1944), preußischer Major,[9] Oberst bei der Offiziersausbildungsabteilung des Oberkommando des Heeres, Ehrenritter des Johanniterordens, ⚭ 1916 Armgard von Wedel (* 1891); („eine Adoptivtochter v. Olberg“)
- Ferdinand (1879–1945), preußischer Leutnant, Vorsteher der Darmstädter Bank, ⚭ I 1906 Freiin Margot von Schimmelmann (1907–1919); ⚭ II 1921 Hannah von Oitman (1878–1950), Tochter von Hugo von Oidtman (1835–1903), preußischer General der Infanterie
- Axel (* 1907), Oberstleutnant, Träger des Deutschen Kreuz in Gold,[10] Rechtsritter des Johanniterordens, ⚭ 1934 Alexandra von Ruville (* 1912), Tochter von Alexander von Ruville (1880–1947), Generalmajor; („fünf Kinder, acht Enkelkinder v. Olberg“)
- Jürgen (* 1939), Notar a. D., Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Detmold
- Hans-Joachim (* 1950), Studiendekan im Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität Münster, ⚭ I Gabriele von Olberg-Haverkate (* 1951) (⚭ II Görg Haverkate, Rechtswissenschaftler); ⚭ II Marijke van der Meulen
- Robert (* 1988), M.A. in Politikwissenschaft, Unterbezirksvorsitzender der SPD und Ratsherr in Münster
- Dagmar (* 1911), ⚭ 1935 Curt Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels (* 1898), Jurist, Oberfeldintendant
- Gisela (* 1917), ⚭ 1942 Hans Emil Därr (* 1912), Diplom-Ingenieur
- Axel (* 1907), Oberstleutnant, Träger des Deutschen Kreuz in Gold,[10] Rechtsritter des Johanniterordens, ⚭ 1934 Alexandra von Ruville (* 1912), Tochter von Alexander von Ruville (1880–1947), Generalmajor; („fünf Kinder, acht Enkelkinder v. Olberg“)
- Ferdinand (1879–1945), preußischer Leutnant, Vorsteher der Darmstädter Bank, ⚭ I 1906 Freiin Margot von Schimmelmann (1907–1919); ⚭ II 1921 Hannah von Oitman (1878–1950), Tochter von Hugo von Oidtman (1835–1903), preußischer General der Infanterie
- Helene (1837–1838)
- Adolph Olberg (1803–1878), Oberforstmeister, ⚭ I Julie Schadow, ⚭ II Marie
- Auguste († 1856), ⚭ 1845 Louis von Rothmaler (1814–1884), preußischer General der Infanterie
- Eduard (1800–1863), preußischer Generalmajor, ⚭ 1828 Auguste Caroline von Stutterheim (1804–1878), Tochter von Carl August von Stutterheim (1759–1820), preußischer Generalmajor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn)
- Adelslexikon, Band X, Band 119 der Gesamtreihe, 1999, S. 10–11
- Genealogisches Handbuch der Adligen Häuser, B 8, Band 41 der Gesamtreihe, 1968, S. 286–289
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadligen Häuser, Justus Perthes, Gotha 1907, S. 599–600 (Stammreihe); 1908–1940 (Fortsetzungen)
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt und Adolf Matthias Hildebrandt: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute, In: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, III. Band, 2. Abteilung, 1. Band, Bauer & Raspe, Nürnberg 1878, S. 285, Tfl. 337
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 6, Leipzig 1865, S. 595
- Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Band 2, Berlin 1856, S. 165
- Felix von Olberg: Stammbaum der Familie (von) Olberg, aufgestellt am 1. September 1887 (Nachweis)
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 3, Leipzig 1837, S. 481; Band 5, Leipzig 1839, S. 348
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, DE, Z 44, A 10 Nr. 201 Korrespondenz des Fürsten Leopold III, Friedrich Franz von Anhalt-Dessau mit dem Hofrat Dr. Olberg, 1792-1799
- ↑ Geschichte der deutschen Forstverwaltung. S. 218 (springer.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1798
- ↑ Ortsfamilienbuch Altenwalde
- ↑ Literatur von Gabriele von Olberg auf Regesta Imperii
- ↑ Homepage Gabriele von Olberg-Haverkate ( des vom 13. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ J. A. / Konrad Tyroff (Hg.), Wappenbuch der Preussischen Monarchie, Band IV, Nürnberg 1846, Tafel 14
- ↑ Maximilian von Braumüller: Offizier Stammliste des Königin Augusta Garde Grenadier Regiments Nr. 4 zum 50jährigen Bestehen des Regiments, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1910, S. 138
- ↑ a b Dienstalters-Liste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps von 1919, abgeschlossen am 1. Januar 1919, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1919, S. 23 u. 24.
- ↑ Die Ordensträger der Deutschen Wehrmacht