Liste der olympischen und paralympischen Maskottchen

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Zu Promotionszwecken gibt es seit 1968 ein offizielles olympisches Maskottchen, üblicherweise eine heimische Tierart der Austragungsregion, seltener auch eine menschliche Figur, die das kulturelle Erbe repräsentiert. Das erste Maskottchen, das große Bekanntheit erlangte, war Mischa bei den Sommerspielen 1980 in Moskau. Der Bär spielte bei den Eröffnungs- und Schlussfeiern eine zentrale Rolle und wurde auf zahlreichen Souvenirs abgebildet; es gab sogar einen TV-Cartoon.

Bei den Sommer-Paralympics 1980 in Arnheim gab es erstmals ein paralympisches Maskottchen.

Heute gibt es bei vielen sportlichen Großanlässen eigene Maskottchen, wie zum Beispiel bei Fußball-Weltmeisterschaften. Bei vielen Werbeartikeln, die für Kinder gedacht sind, liegt heute das Hauptaugenmerk auf dem Maskottchen selbst und weniger auf der olympischen Flagge oder den Logos des Organisationskomitees.

Liste der Maskottchen

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Spiele Austragungsort Maskottchen Figur Designer Bedeutung und Besonderheiten Bild
Olympische Winterspiele 1968 Grenoble Schuss Stilisierter Skiläufer Aline Lafargue (inoffiziell)
Olympische Sommerspiele 1972 München Waldi Dachshund Otl Aicher Erstes offizielles olympisches Maskottchen. Als typisch bayerischer Hund repräsentiert er die von Athleten benötigten Attribute Resistenz, Beharrlichkeit und Beweglichkeit.
Olympische Winterspiele 1976 Innsbruck Schneemann Schneemann Er repräsentiert die „Spiele der Einfachheit“.
Olympische Sommerspiele 1976 Montreal Amik Biber Yvon Laroche, Pierre-Yves Pelletier, Guy St-Arnaud und George Huel Nationales Symboltier Kanadas.
Olympische Winterspiele 1980 Lake Placid Roni Waschbär Donald Moss Sein Gesicht erinnert an Mütze und Schneebrille der Athleten.
Olympische Sommerspiele 1980 Moskau Mischa Junger Bär Wiktor Tschischikow Nationales Symboltier der Sowjetunion.
Olympische Winterspiele 1984 Sarajevo Vučko Kleiner Wolf Joze Trobec Symbolisiert den Wunsch der Menschen, sich mit Tieren anzufreunden. Laut dem IOC führte das Maskottchen dazu, dass der Wolf in der Region sein schlechtes Image als furchterregendes und blutrünstiges Tier ablegte.
Olympische Sommerspiele 1984 Los Angeles Sam the Eagle Weißkopfseeadler Robert Moore und die Walt Disney Company Symbol der USA.
Olympische Winterspiele 1988 Calgary Hidy und Howdy Zwei Eisbären Sheila Scott Ihre Namen drücken die Gastfreundschaft Westkanadas aus.
Olympische Sommerspiele 1988 Seoul Hodori Junger Tiger Hyun Kim Üblicher Bestandteil in koreanischen Legenden. Wurde gelegentlich von einem zweiten Maskottchen (Hosuni, weiblicher Tiger) begleitet.
Olympische Winterspiele 1992 Albertville Magique Menschlicher Stern Philippe Mairesse
Olympische Sommerspiele 1992 Barcelona Cobi Katalanischer Schäferhund Javier Mariscal Im Stil des Kubismus gestaltet.
Olympische Winterspiele 1994 Lillehammer Håkon und Kristin Zwei norwegische Königskinder Sie tragen eine Wikingertracht.
Olympische Sommerspiele 1996 Atlanta Izzy Eine abstrakte Figur John Ryan Erstes computergeneriertes Maskottchen.
Olympische Winterspiele 1998 Nagano Die Snowlets: Sukki, Nokki, Lekki und Tsukki Vier Eulen Landor Associates Jede steht für ein Jahr zwischen zwei Olympischen Spielen.
Olympische Sommerspiele 2000 Sydney Olly Kookaburra Matthew Hatton Repräsentiert den olympischen Geist der Großzügigkeit.
Syd Schnabeltier Steht für die Umwelt und die Energie der Bewohner Australiens.
Millie Ameisenigel Symbolisiert das Millennium. Alle drei Maskottchen sind verbreitete australische Wildtiere.
Fatso the Fat-Arsed Wombat Wombat Paul Newell (inoffiziell, wurde aber erfolgreicher als die offiziellen Maskottchen)
Olympische Winterspiele 2002 Salt Lake City Powder Schneeschuhhase Steve Small, Landor Associates und Publicis Alle drei Tiere kommen in Utah vor und sind nach natürlichen Ressourcen des Bundesstaates benannt. Zudem sind sie bedeutende Figuren in den Erzählungen der Indianer. Jedes Maskottchen trägt einen Anhänger mit einer Felszeichnung um den Hals, um an das indianische Erbe zu erinnern.
Copper Kojote
Coal Amerikanischer Schwarzbär
Olympische Sommerspiele 2004 Athen Athena und Phevos Bruder und Schwester Spyros Gogos Zwei moderne Kinder, welche antiken griechischen Puppen nachempfunden sind.
Olympische Winterspiele 2006 Turin Neve und Gliz Ein weiblicher Schneeball und ein männlicher Eisblock Pedro Albuquerque
Olympische Sommerspiele 2008 Peking Die Fuwa: Beibei, Jingjing, Huanhuan, Yingying, Nini Fisch, Großer Panda, olympische Fackel, Tibetantilope, Schwalbe Han Meilin Die fünf Namen bilden den chinesischen Satz "Beijing huan ying ni" (北京欢迎你), was "Willkommen in Peking" bedeutet. Jede Figur steht für einen olympischen Ring und für ein Feng-Shui-Element.
Olympische Winterspiele 2010 Vancouver Miga Eine Mischung aus Orca und Kermodebär Meomi Design
Quatchi Ein Sasquatch
Mukmuk Vancouver-Murmeltier Kein offizielles Maskottchen, eher ein "Sidekick"
Olympische Sommerspiele 2012 London Wenlock Stahltropfen mit Kameraaugen Iris Benannt nach Much Wenlock, wo ein Vorläufer der modernen Olympischen Spiele begründet wurde. Repräsentiert zudem die Stahlerzeugung am Beginn der industriellen Revolution.
Olympische Winterspiele 2014 Sotschi Bely Mishka, Leopard und Zaika Eisbär, Leopard und Hase Silvia Petrova, Vadim Pak und Anatoli Serdechni Drei russische Tiermaskottchen, die 2010 in einer landesweiten SMS-Abstimmung aus einer Reihe von Vorschlägen gewählt wurden.
Olympische Sommerspiele 2016 Rio de Janeiro Vinicius Fantasiewesen Luciana Eguti und Paulo Muppet Benannt nach dem Dichter und Liedtexter Vinícius de Moraes. Es repräsentiert die brasilianische Tierwelt.
Olympische Winterspiele 2018 Pyeongchang Soohorang Weißer Tiger Jangdongryeon,Jang In gyu,Leeheegon
Olympische Sommerspiele 2020 Tokio Miraitowa Eine Figur mit blau karierten Mustern aus dem offiziellen Emblem Ryo Taniguchi
Olympische Winterspiele 2022 Peking Bing Dwen Dwen Großer Panda Cao Xue
Olympische Sommerspiele 2024 Paris Phryges Phrygische Mützen Gilles Deleris
Spiele Austragungsort Maskottchen Figur Designer Bedeutung und Besonderheiten Bild
Olympische Jugend-Sommerspiele 2010 Singapur Lyo und Merly Roter männlicher Löwe und blauer weiblicher Merlion Cubix International Anspielung auf die Löwenstadt Singapur und den Merlion, das Nationalsymbol Singapurs.
Olympische Jugend-Winterspiele 2012 Innsbruck Yoggl Gamsbock Florencia Demaría und Luis Andrés Abbiati Verschmelzung aus dem Akronym „YOG“ („Youth Olympic Games“) mit dem Tiroler Spitznamen Joggl.
Olympische Jugend-Sommerspiele 2014 Nanjing Nanjinglele Edelsteinartiger Flussstein Cui Xinye „lele“ beschreibt das Geräusch beim Zusammenstoßen der Steine und bedeutet zudem Glück und Freude.
Olympische Jugend-Winterspiele 2016 Lillehammer Sjogg Luchs Line Ansethmoen Der Name Sjogg bedeutet „Schnee“.
Olympische Jugend-Sommerspiele 2018 Buenos Aires Pandi Jaguar Soll den Sport als Mittel für eine bessere Welt symbolisieren; wurde bewusst geschlechtsneutral gestaltet.
Olympische Jugend-Winterspiele 2020 Lausanne Yodli Hybridtier aus Kuh, Ziege und Bernhardiner ERACOM Name ist vom Jodeln abgeleitet.
Olympische Jugend-Winterspiele 2024 Gangwon Moongcho Schneeball Soo-Yeon Park Entstand aus einer Schneeballschlacht zwischen Soohorang und Bandabi, den Maskottchen der Winterspiele 2018
Spiele Austragungsort Maskottchen Figur Designer Bedeutung und Besonderheiten Bild
Sommer-Paralympics 1980 Arnheim Eichhörnchen Zwei Eichhörnchen Necky Oprinsen Erste offizielle Maskottchen der Paralympischen Spiele.
Sommer-Paralympics 1984 Stoke Mandeville & New York Dan D. Lion Löwe Maryanne McGrath Higgins Maskottchen der Spiele in New York.
Sommer-Paralympics 1988 Seoul Komduri Zwei Asiatische Schwarzbären
Winter-Paralympics 1992 Albertville Alpy Berg auf einem Monoski Vincent Thiebaut
Sommer-Paralympics 1992 Barcelona Petra Stilisierte Läuferin Javier Mariscal Wurde zur Eröffnungsfeier auf einem Motorrad ins Olympiastadion gefahren.
Winter-Paralympics 1994 Lillehammer Sondre Troll mit Unterschenkelamputation Janne Solem, Tor Lindrupsen
Sommer-Paralympics 1996 Atlanta Blaze Flammender Adler (Phönix)
Winter-Paralympics 1998 Nagano Parabbit Weißes Kaninchen Trägt die Farben des Logos des Internationalen Paralympischen Komitees.
Sommer-Paralympics 2000 Sydney Lizzie Kragenechse Trägt einen Kragen in der Form Australiens.
Winter-Paralympics 2002 Salt Lake City Otto Otter Nach dem italienischen Wort otto für Acht benannt (8. Winter-Paralympics).
Sommer-Paralympics 2004 Athen Proteas Buntes Seepferdchen
Winter-Paralympics 2006 Turin Aster Schneekristall Pedro Albuquerque Trat häufig mit Neve und Gliz als Trio auf.
Sommer-Paralympics 2008 Peking Fu Niu Lele Bunte Kuh Wu GuanYing Wurde anstatt der eigentlichen drei Vorschläge zum Maskottchen gekürt.
Winter-Paralympics 2010 Vancouver Sumi Donnervogel-ähnliches Fabelwesen
Sommer-Paralympics 2012 London Mandeville Stahltropfen Iris Benannt nach Stoke Mandeville, dem Ort der ersten Rollstuhl- und Amputierten-Weltmeisterschaften.
Winter-Paralympics 2014 Sotschi Luchik und Snezhinka Männlicher Sonnenstrahl und weibliche Schneeflocke
Sommer-Paralympics 2016 Rio de Janeiro Tom Fantasiewesen Luciana Eguti und Paulo Muppet Inspiriert von der Pflanzenwelt Brasiliens, benannt nach dem Musiker Tom Jobim.
Winter-Paralympics 2018 Pyeongchang Bandabi Asiatischer Schwarzbär Jangdongryeon,Jang In gyu,Leeheegon
Sommer-Paralympics 2020 Tokio Someity Eine Figur mit rosafarbenen, karierten Mustern aus offiziellem Emblem und Kirschblüten Ryo Taniguchi
Winter-Paralympics 2022 Peking Shuey Rhon Rhon Ein chinesisches Laternenkind Jiang Yufan
Sommer-Paralympics 2024 Paris Phryges Phrygische Mützen Gilles Deleris
  • Larry R. Gerlach: „The Winter Mascots - From Games symbols to historical and cultural representations“. In: Journal of Olympic History. The Official Publication of the International Society of Olympic Historians. Band 21, Nr. 3/2013. S. 24–31
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