Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – 200 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 29 Athletinnen aus 17 Ländern
Wettkampfort Stadio Olimpico
Wettkampfphase 3. September 1960 (Vorläufe)
5. September 1960 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Wilma Rudolph (Vereinigte Staaten USA)
Jutta Heine (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch GER)
Dorothy Hyman (Vereinigtes Konigreich GBR)

Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 3. und 5. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 29 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Wilma Rudolph. Sie gewann vor der Deutschen Jutta Heine und der Britin Dorothy Hyman.

Neben Jutta Heine gingen zwei weitere Deutsche an den Start. Gisela Birkemeyer, frühere Gisela Köhler, qualifizierte sich für das Halbfinale, schied dort aber als Vierte aus. Hannelore Raepke konnte sich im ersten Vorlauf nicht durchsetzen und schied aus. Schweizer und österreichische Athletinnen nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 22,9 s Wilma Rudolph (Vereinigte Staaten USA) Corpus Christi, USA 9. Juli 1960[1]
Olympischer Rekord 23,4 s Marjorie Jackson (Australien Australien) Halbfinale OS Helsinki, Finnland 26. Juli 1952
Betty Cuthbert (Australien Australien) Finale OS Melbourne, Australien 30. November 1956
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Rekordverbesserung

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Die US-amerikanische Olympiasiegerin Wilma Rudolph verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im sechsten Vorlauf am 3. September um zwei Zehntelsekunden auf 23,2 s. Den Weltrekord verfehlte sie um drei Zehntelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Athletinnen traten am 3. September zu sechs Vorläufen an. Pro Vorlauf qualifizierten sich die jeweils zwei Laufschnellsten – hellblau unterlegt – für das Halbfinale. Hinzu kamen die in der Gesamtaddition folgenden zwei zeitschnellsten Athletinnen – hellgrün unterlegt. Aus der Vorentscheidung am 5. September erreichten die jeweils besten drei Starterinnen – wiederum hellblau unterlegt – pro Lauf das Finale am selben Tag.

3. September, 15:00 Uhr: Vorläufe
5. September, 15:40 Uhr: Halbfinale
5. September, 17:10 Uhr: Finale[2]

Datum: 3. September 1960, ab 15:00 Uhr[3]

Hannelore Raepke – ausgeschieden als Dritte des ersten Vorlaufs
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Giuseppina Leone Italien Italien 23,7 s 23,90 s
2 Lucinda Williams Vereinigte Staaten USA 24,0 s 24,10 s
3 Hannelore Raepke Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 24,2 s 24,32 s
4 Pat Duggan Australien Australien 24,7 s 24,80 s
DNS Maria Ionescu Rumänien 1952 Rumänien
Snezhana Kerkowa Bulgarien 1948 Bulgarien
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 24,2 s 24,32 s
2 Catherine Capdevielle Frankreich Frankreich 24,3 s 24,46 s
3 Ulla-Britt Wieslander Schweden Schweden 24,6 s 24,82 s
4 Jean Hiscock Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,7 s 24,85 s
5 Ilana Karaszyk Israel Israel 26,5 s 26,69 s
DNS Jean Holmes Panama Panama
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Jutta Heine Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 23,9 s 24,04 s
2 Norma Croker Australien Australien 24,2 s 24,35 s
3 Alena Stolzová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 24,7 s 24,85 s
4 Ljudmila Samotjossowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,7 s 24,90 s
5 Valerie Morgan Neuseeland Neuseeland 25,2 s 25,39 s
DNS Stephie D’Souza Indien Indien
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Barbara Sobotta Polen 1944 Polen 23,9 s 24,08 s
2 Marija Itkina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,0 s 24,20 s
3 Antónia Munkácsi Ungarn 1957 Ungarn 24,4 s 24,53 s
4 Mona Sulaiman Philippinen 1944 Philippinen 25,8 s 25,98 s
DNS Christiana Boateng Ghana 1958 Ghana
Carlota Gooden Panama Panama
Olga Šikovec – ausgeschieden als Fünfte des fünften Vorlaufs
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Dorothy Hyman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 23,7 s 23,82 s
2 Celina Jesionowska Polen 1944 Polen 24,3 s 24,45 s
3 Eleanor Haslam Kanada 1957 Kanada 24,5 s 24,63 s
4 Ernestine Pollards Vereinigte Staaten USA 24,5 s 24,64 s
5 Olga Šikovec Jugoslawien Jugoslawien 24,8 s 24,95 s
DNS Betty Cuthbert Australien Australien
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten USA 23,2 s OR 23,30 s
2 Walentyna Maslowska Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,0 s000 24,12 s
3 Jenny Smart Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,0 s000 24,12 s
4 Halina Herrmann Polen 1944 Polen 24,2 s000 24,31 s
5 Maeve Kyle Irland Irland 24,9 s000 25,06 s
6 Erzsébet Heldt Ungarn 1957 Ungarn 25,4 s000 25,50 s

Datum: 5. September 1960, ab 15:40 Uhr[4]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten USA 23,7 s 23,79 s
2 Jutta Heine Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 24,0 s 24,15 s
3 Barbara Sobotta Polen 1944 Polen 24,2 s 24,36 s
4 Norma Croker Australien Australien 24,3 s 24,44 s
5 Jenny Smart Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,6 s 24,74 s
6 Walentyna Maslowska Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,6 s 24,77 s
7 Catherine Capdevielle Frankreich Frankreich 24,9 s 25,04 s
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Giuseppina Leone Italien Italien 24,5 s 24,69 s
2 Dorothy Hyman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,6 s 24,78 s
3 Marija Itkina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,6 s 24,81 s
4 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 24,9 s 25,05 s
5 Lucinda Williams Vereinigte Staaten USA 25,0 s 25,14 s
6 Celina Jesionowska Polen 1944 Polen 25,3 s 25,45 s
DNS Halina Herrmann Polen 1944 Polen
Wilma Rudolph mit Goldmedaille Nummer zwei – in der Staffel folgte noch eine dritte

Datum: 5. September 1960, 17:10 Uhr[4]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten USA 24,0 s 24,13 s
2 Jutta Heine Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 24,4 s 24,58 s
3 Dorothy Hyman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 24,7 s 24,82 s
4 Marija Itkina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 24,7 s 24,85 s
5 Barbara Sobotta Polen 1944 Polen 24,8 s 24,96 s
6 Giuseppina Leone Italien Italien 24,9 s 25,01 s

Topfavoritin war die schon über 100 Meter erfolgreiche US-Amerikanerin Wilma Rudolph. Aussichtsreiche Medaillenkandidatinnen hinter ihr waren eigentlich alle weiteren Finalteilnehmerinnen, da gab es nach den Auftritten in den Vorläufen und den Halbfinals keine Athletinnen, die sich mehr als andere empfohlen hatten.

Im Finale lag Rudolph wie erwartet nach der Kurve bereits vorn. Sehr schnell begonnen hatte die Deutsche Jutta Heine, die als Zweite auf die Zielgerade kam. Hier blies den Läuferinnen ein heftiger Gegenwind ins Gesicht, sodass schnellere Zeiten nicht möglich waren. Rudolph, Zuschauerliebling von Rom, spielte nun ihre Fähigkeiten aus und lief mit deutlichem Vorsprung zu ihrer zweiten Goldmedaille. Dahinter konnte Heine ihren zweiten Platz behaupten und gewann vor der britischen 100-Meter-Zweiten Dorothy Hyman die Silbermedaille.[5]

Wilma Rudolph errang den ersten US-Olympiasieg über 200 Meter der Frauen.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 221 bis 223

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 200 m – Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. August 2021
  2. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 63f, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 30. August 2021
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 186, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 30. August 2021
  4. a b Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 188, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 30. August 2021
  5. Athletics at the 1960 Roma Summer Games: Women's 200 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 30. August 2021